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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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In den Jahren 2003 <strong>und</strong> 2004 wurde während des Monitorings im Frühjahr häufig ein<br />

Mischbefall mit Kräuselmilben festgestellt. Die Schadbilder von Kräuselmilben <strong>und</strong><br />

<strong>Thripse</strong>n wiesen große Ähnlichkeiten auf. Kräuselmilben verursachten ebenfalls starken<br />

Kümmerwuchs <strong>und</strong> die Reben erholten sich nur sehr langsam. Weitere gemeinsame<br />

Merkmale waren verkümmerte Triebspitzen <strong>und</strong> Blattdeformationen wie<br />

verkräuselte Blattspreiten <strong>und</strong> eine löffelförmige Aufwölbung der Blätter. Bei Kräuselmilbenbefall<br />

wuchs die Triebachse allerdings gerade <strong>und</strong> nicht zickzackförmig. Die<br />

deformierten Blätter waren stark verkleinert <strong>und</strong> gekräuselt <strong>und</strong> wiesen meist eine verstärkte<br />

Behaarung auf. Bei Befall durch Kräuselmilben waren auf normal entwickelten<br />

Blättern im Gegenlicht sternförmige Einstichstellen zu erkennen. Teilweise kam es zu<br />

einem vermehrten Austrieb der Beiaugen, was zum so genannten Besenwuchs führte.<br />

Der Befall konzentrierte sich besonders auf die stammnahen Triebe.<br />

Der häufig auftretende Mischbefall <strong>und</strong> die sich ähnelnden Schadbilder von <strong>Thripse</strong>n<br />

<strong>und</strong> Kräuselmilben machten deutlich, wie wichtig eine exakte Beschreibung der Schadsymptome<br />

für eine richtige Diagnose war. Die für den jeweiligen Schädling erarbeite-<br />

ten typischen Schadsymptome sind in Tabelle 21 zusammengefasst. Damit sind die<br />

Symptome eindeutig dem jeweiligen Schädling zuzuordnen: Für Thripsbefall spricht<br />

der deutlich ausgeprägte Zickzackwuchs, die linearen oder netzartigen Verschorfungen<br />

auf der Triebachse <strong>und</strong> die hellbraunen oder silbrig glänzenden Blattnekrosen. Typische<br />

Merkmale bei Kräuselmilbenbefall sind die sternförmigen Einstichstellen, die<br />

stark verkleinerten Blätter, die durch stärkere Behaarung weißlich erscheinen, sowie<br />

der Besenwuchs.<br />

Tab. 21: Differenzierung des durch <strong>Thripse</strong> bzw. Kräuselmilben verursachten Schadbildes<br />

Schadsymptom <strong>Thripse</strong> Kräuselmilben<br />

Sternförmige Einstichstellen - +<br />

Stark verkleinerte Blätter - +<br />

Blätter durch stärkere Behaarung weißlich erscheinend - +<br />

Besenwuchs - +<br />

Lineare oder netzartige Nekrosen auf der Triebachse + -<br />

Hellbraune/silbrige Blattnekrosen + -<br />

Zickzackwuchs des Triebes + -<br />

Besonders zu Austriebsbeginn wurden 2002 <strong>und</strong> 2003 aus der Praxis vereinzelt Anlagen<br />

mit potenziellem Thripsbefall gemeldet, die starke Wachstumsstörungen aufwie-<br />

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