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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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kannt ist - auch unter Knospenschuppen überwintern, konnte im Verlauf der Arbeit<br />

nicht geklärt werden, ist aber aufgr<strong>und</strong> ihrer Körpergröße sehr unwahrscheinlich.<br />

Insgesamt war der Thripsbesatz auf den Propfreben vor dem Einschulen im Freiland<br />

<strong>und</strong> auch auf dem verkaufsfertigen Pflanzgut so gering, dass nach den vorliegenden<br />

Ergebnissen eine Übertragung von <strong>Thripse</strong>n durch Pflanzgut weitgehend auszuschließen<br />

ist.<br />

5.7 Schadpotenzial von <strong>Thripse</strong>n an Weinreben<br />

Die durch <strong>Thripse</strong> hervorgerufenen Schadsymptome auf Weinreben wurden in der Literatur<br />

vor allem für den Rebenthrips D. reuteri dokumentiert (KLINGLER 1960, BOUR-<br />

NIER 1962, DIETER 1962, BAILLOD 1974, LOZZIA 1988, REMUND & BOLLER 1989,<br />

BAILLOD et al. 1993). In den 2002 bis 2004 untersuchten Rebanlagen in der Pfalz wurde<br />

T. tabaci als Hauptverursacher der Schäden identifiziert (MERK et al. 2004, 2005).<br />

Es konnten keine auffälligen Unterschiede zwischen den Schadbildern der beiden<br />

Thripsarten auf Weinreben festgestellt werden. Im Verlauf der Arbeit wurde anhand<br />

von Fehlmeldungen aus der Praxis offensichtlich, dass das von <strong>Thripse</strong>n verursachte<br />

Schadbild hauptsächlich <strong>und</strong> häufig mit den von Kräuselmilben verursachten Schäden<br />

verwechselt wurde. Die durch Kräuselmilben verursachten Schadsymptome sind bei<br />

DUFFNER (1999) ausführlich dokumentiert <strong>und</strong> stimmen mit den eigenen Untersuchun-<br />

gen überein. Er führte eine Differentialdiagnose durch, um das von Kräuselmilben hervorgerufene<br />

Schadbild von den durch andere Rebschädlinge <strong>und</strong> -krankheiten<br />

hervorgerufenen Schadsymptomen abzugrenzen. Als Gemeinsamkeiten zwischen den<br />

Schadbildern von <strong>Thripse</strong>n <strong>und</strong> Kräuselmilben werden „Triebstauchungen, Kümmer-<br />

wuchs“ sowie „Verreißungen der Blätter“ (DUFFNER 1999, S. 102) aufgeführt. Eigene<br />

<strong>Untersuchung</strong>en stellten als weiteres gemeinsames Merkmal eine löffelförmige Aufwölbung<br />

der Blätter fest, die auch in badischen Rebanlagen beobachtet wurde (Gertrud<br />

Wegner-Kiß, Weinbauinstitut Freiburg, persönliche Mitteilung). DUFFNER (1999) ord-<br />

net dieses Befallsmerkmal nur den Kräuselmilben zu.<br />

Die größte Schadwirkung von <strong>Thripse</strong>n an Weinreben wurde kurz nach Austriebsbe-<br />

ginn festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt entstand durch die Eiablage <strong>und</strong> Saugtätigkeit<br />

adulter Weibchen erheblicher Schaden an den jungen Trieben, der sich durch starke<br />

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