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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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elegt werden (siehe 4.6.3, Tab. 40, Tab. 42 <strong>und</strong> 4.6.4, Tab. 45 bis 46). ULITZKA &<br />

FUNKE (1997) konnten mit Hilfe von Boden-Photoeklektoren nachweisen, dass T. minutissimus<br />

in der Nähe seiner Wirtspflanze im Boden überwintert <strong>und</strong> im April <strong>und</strong><br />

Mai seine Überwinterungsverstecke verlässt. Das zeitliche Auftreten dieser Art ist auf<br />

den kurzen Zeitraum im Frühjahr beschränkt, in dem Thripsbefall an den austreibenden<br />

Reben den größten Schaden verursacht. Obwohl T. minutissimus nur in geringen Dichten<br />

nachgewiesen werden konnte, ist er aufgr<strong>und</strong> seiner Phänologie dennoch als Rebschädling<br />

einzustufen.<br />

In der Rebschule in Lachen-Speyerdorf trat 2004 neben T. tabaci der Ackerthrips T.<br />

angusticeps als dominante Art an Pfropfreben auf. Die Besiedlung der Reben erfolgte<br />

durch überwinternde T. angusticeps im Boden der Rebschulfläche beziehungsweise<br />

durch Zuwanderung aus benachbarten Getreide- <strong>und</strong> Zuckerrübenfeldern. Auch in der<br />

untersuchten Junganlage in Venningen 2003 war T. angusticeps in Gelbschalen- <strong>und</strong><br />

Stammeklektorfängen zahlreich vertreten (siehe 4.6.5.1, 4.6.3). Da es sich bei T. angusticeps<br />

um eine polyphage Art handelt (SCHLIEPHAKE & KLIMT 1979), ist ein Befall<br />

von Rebanlagen, die an Kulturland grenzen, möglich. Rebschulen liegen oft in Ackerland<br />

außerhalb des Rebgebiets, um Böden ohne Viren übertragende Nematoden zu gewährleisten.<br />

Dadurch sind Rebschulen durch einen Befall mit polyphagen<br />

Kulturschädlingen wie dem Ackerthrips besonders gefährdet. <strong>Untersuchung</strong>en <strong>zur</strong><br />

Flugaktivität von <strong>Thripse</strong>n in Porree- <strong>und</strong> Zwiebelfeldern mit Hilfe von Fangschalen<br />

konnten im Frühjahr ebenfalls vorwiegend T. angusticeps nachweisen (RICHTER 1998).<br />

Im reinen Rebgebiet spielte T. angusticeps nur eine untergeordnete Rolle (siehe 4.6.1,<br />

Tab. 37 <strong>und</strong> 38).<br />

Bei allen anderen auf Reben nachgewiesenen Thripsarten ist davon auszugehen, dass<br />

sie sich nur zufällig auf den Blättern befanden. Eine alphabetische Auflistung aller im<br />

Verlauf der <strong>Untersuchung</strong>en aufgetretenen Thripsarten mit Angaben zu ihren Wirts-<br />

pflanzen findet sich im Anhang (Tab. A-10). Einen wichtigen Hinweis über schädliche<br />

Thripsarten könnte die molekularbiologische <strong>Untersuchung</strong> von Thripslarven auf Rebblättern<br />

liefern. Eine lichtmikroskopische Bestimmung der Larvenstadien ist aufgr<strong>und</strong><br />

un<strong>zur</strong>eichender Bestimmungsliteratur für den mitteleuropäischen Raum nicht möglich.<br />

Durch die molekulare Bestimmung der Larvenstadien kann nachgewiesen werden, wel-<br />

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