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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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2.4 Bekämpfung von <strong>Thripse</strong>n auf Reben<br />

Trotz gelegentlich auftretender Massenentwicklungen von <strong>Thripse</strong>n in Rebbergen ist<br />

die Schädlichkeit dieser Insekten bislang noch nicht hinreichend geklärt, <strong>und</strong> die<br />

Notwendigkeit einer Bekämpfung von <strong>Thripse</strong>n auf Reben ist nicht eindeutig (BAILLOD<br />

1974, BOLLER et al. 1989, BOLLER & CANDOLFI 1990). Wenn Thripsbefall im Verlauf<br />

des Sommers auftritt, <strong>und</strong> die Rebe ihre volle Laubwand entwickelt hat, fallen<br />

Thripsschäden ökonomisch nicht ins Gewicht (BAILLOD 1974). Die im Frühjahr durch<br />

Wachstumsstörungen verursachten Schäden sind von größerer <strong>Bedeutung</strong>, verwachsen<br />

sich aber häufig wieder im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode (BAILLOD et al.<br />

1996). Durch Thripsbefall während der Blüte kann es zu einer wenn auch geringen negativen<br />

Auswirkung auf die Ertragsbildung der Rebe kommen (BOLLER et al. 1989,<br />

BOLLER & CANDOLFI 1990).<br />

Am einfachsten <strong>und</strong> wirkungsvollsten wird die Bekämpfung der Frühjahrsgeneration<br />

beschrieben, da einem Populationsaufbau im Verlauf der Vegetationsperiode vorgebeugt<br />

wird (BAILLOD et al. 1993). Sommerbehandlungen sind schwieriger durchzufüh-<br />

ren <strong>und</strong> weniger wirkungsvoll (BAILLOD et al. 1993, BOLLER et al. 1989).<br />

Pflanzenschutzmittel <strong>zur</strong> Milbenbekämpfung, insbesondere Phosphorsäureester, zeigten<br />

in der Vergangenheit eine gewisse Nebenwirkung auf <strong>Thripse</strong> (DIETER 1962). Darüber<br />

hinaus hat die Raubmilbe Typhlodromus pyri SCHEUTEN (Acari, Phytoseiidae) eine<br />

unterstützende Wirkung bei der Kontrolle von Thripspopulationen im Weinberg (RE-<br />

MUND & BOLLER 1989, BOLLER & CANDOLFI 1990, ENGEL & OHNESORGE 1994 b,<br />

SERRANO et al. 2004).<br />

In Kalifornien wird die Bekämpfung von <strong>Thripse</strong>n im Traubenanbau ähnlich bewertet<br />

wie bei BAILLOD et al. (1993) für die Schweiz. Die durch F. occidentalis <strong>und</strong> D. reuteri<br />

im Frühjahr verursachten Austriebsstörungen machen eine Bekämpfung gelegentlich<br />

notwendig (JENSEN et al 1981). D. reuteri kommt im Frühjahr nur in geringer Anzahl<br />

auf den Reben vor. Im Sommer wird ein kurzes Populationsmaximum erreicht, das bald<br />

wieder abflacht. Die entstandenen Schäden werden erst offensichtlich, wenn die<br />

Thripspopulationen schon wieder <strong>zur</strong>ückgegangen sind. Meist kompensieren die Reben<br />

die Wachstumsstörungen im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode. Eine Bekämp-<br />

fung ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Selbst im Tafeltraubenanbau, wo<br />

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