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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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In Deutschland fiel der Rebenthrips 1962 vermehrt in Weinbergen der Pfalz auf (DIE-<br />

TER 1962). T. tabaci wurde hingegen von WILHELM (1939) in der Markgrafschaft, im<br />

Breisgau <strong>und</strong> am Kaiserstuhl als Schädling in Junganlagen, Rebschulen <strong>und</strong> Ertragsanlagen<br />

festgestellt, wobei jedoch die Artbestimmung nicht mit Sicherheit erfolgte. Bei<br />

faunistischen Erhebungen <strong>zur</strong> Thysanopteren-Fauna des Rhein-Main-Gebiets fand ZUR<br />

STRASSEN (1967) auf Vitis vinifera die Arten Haplothrips kurdjumovi KARNY, Rhopalandrothrips<br />

(=Mycterothrips) consociatus TARGIONI-TOZZETTI sowie Thrips angusticeps<br />

UZEL, wobei es sich jedoch um Einzelf<strong>und</strong>e handelte.<br />

2.3 Schadsymptome <strong>und</strong> Schadwirkung von <strong>Thripse</strong>n auf Reben<br />

<strong>Thripse</strong> können die Rebe auf vielfältige Weise schädigen. Es werden alle grünen Teile<br />

des Rebstocks befallen, bevorzugt junges Gewebe. Die durch D. reuteri verursachten<br />

Symptome sind in der Literatur mehrfach beschrieben worden (BOURNIER 1962, BAIL-<br />

LOD 1974, JENSEN et al. 1981, BOLLER et al. 1989, BAILLOD et al. 1993, MENKE 1997).<br />

Als Folge der Saugtätigkeit sterben beschädigte Pflanzenzellen <strong>und</strong> ihre Nachbarzellen<br />

ab, wodurch Luft ins Gewebe eindringen kann. Es entstehen die für Thripsbefall typi-<br />

schen silbrig glänzenden Blattnekrosen. Weitere Schadsymptome an Rebblättern sind<br />

Blattrandnekrosen, deformierte Blätter, Aufreißungen <strong>und</strong> ein Aufrollen der Blattränder.<br />

Das Trieblängenwachstum wird gehemmt, die Internodien sind stark verkürzt <strong>und</strong><br />

es kommt zu einem Zickzackwuchs der Triebachse. Auf allen grünen Teilen der Rebe<br />

sind lineare oder netzartige Verkorkungen zu finden, die sich nach einem Thripsbefall<br />

der Gescheine auch an den Beeren bilden können. Bei Gescheinsbefall kann es außerdem<br />

zu Verrieselungen <strong>und</strong> Ertragseinbußen kommen (BOLLER et al. 1989, BOLLER &<br />

CANDOLFI 1990). Ein Einfluss auf die Reife der Beeren (z.B. verminderter Zuckergehalt<br />

in den befallenen Parzellen) konnte nach Thripsbefall im Frühjahr nicht nachge-<br />

wiesen werden (MCNALLY et al. 1985, BOLLER et al., 1989). Im kalifornischen<br />

Tafeltraubenanbau konnten bei durch F. occidentalis geschädigten Beeren lediglich<br />

Makel durch Verkorkungen festgestellt werden (YOKOYAMA 1979). Nennenswerte Einflüsse<br />

auf Traubengewicht, -größe <strong>und</strong> -inhaltsstoffe konnten nicht nachgewiesen wer-<br />

den (YOKOYAMA 1979).<br />

Neben den durch die Saugtätigkeit <strong>und</strong> die Eiablage ins Gewebe entstehenden direkten<br />

Schäden können <strong>Thripse</strong> die Rebe auch indirekt schädigen. F. occidentalis legt ihre<br />

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