02.01.2013 Aufrufe

Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

efallen <strong>und</strong> wies auch im Frühjahr 2003 erneuten Befall auf. Die häufigsten Thripsar-<br />

ten, die 2003 in den Bodenphotoeklektoren nachgewiesen wurden, waren T. tabaci <strong>und</strong><br />

A. obscurus (siehe Tab. 45). Ein begrünter Feldweg in der Nähe der Eklektoren erklärt<br />

das Auftreten der Gramineen bewohnenden Spezies A. obscurus. Die aufgenommenen<br />

Individuen von T. tabaci sind - zumindest teilweise - auf den Vorjahresbefall <strong>zur</strong>ückzu-<br />

führen. Nach dem Verlassen ihrer Überwinterungsverstecke im Frühjahr ab Mitte April<br />

war 2003 ein erneuter Befall der Reben möglich (siehe 4.6.4, Abb. 51).<br />

In der Rebschule 2004 wurden hauptsächlich die polyphagen Kulturschädlinge T. tabaci<br />

<strong>und</strong> T. angusticeps in den Bodenphotoeklektoren nachgewiesen. Beide Arten sind<br />

bekannte Schädlinge auf Getreide (HOLTMANN 1962, ZUR STRASSEN 1967, LAT-<br />

TAUSCHKE 1985, PATRZICH 1988, KAHRER 1994), das 2003 neben Zuckerrüben auf der<br />

Ackerfläche angebaut wurde. T. angusticeps kommt bevorzugt auf Zuckerrüben vor<br />

(Prof. Dr. Gerald Moritz, Universität Halle, persönliche Mitteilung). Von T. angusticeps<br />

ist bekannt, dass eine stummelflügelige (microptere) <strong>und</strong> eine normal geflügelte<br />

(makroptere) Form existieren, von denen die kurzflügelige Form überwintert (Über-<br />

sicht in PATRZICH 1988). Bei dem Aktivitätsmaximum von T. angusticeps am 8. Juni<br />

wurde die normal geflügelte Form festgestellt. Es handelte sich demnach um Tiere, die<br />

nicht im Boden überwinterten, dort aber ihre Metamorphose abschlossen. Eine mögliche<br />

Erklärung für ihr Auftreten in den Boden-Photoeklektoren ist, dass beim Einschulen<br />

der Reben am 21. Mai 2004 die Fallen ein Stück versetzt werden mussten. In der<br />

neu bedeckten Bodenfläche befanden sich demzufolge präadulte T. angusticeps-Stadien<br />

der zweiten Generation, die nach Abschluss der Metamorphose den Boden verließen<br />

<strong>und</strong> in die Fallen gelangten.<br />

T. tabaci <strong>und</strong> T. angusticeps dominierten auch auf den untersuchten Triebproben der<br />

Rebschule. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Teil der <strong>Thripse</strong> nach dem<br />

Verlassen des Bodens auf die frisch austreibenden Reben wanderte. Der größere Teil<br />

wurde jedoch offensichtlich mit dem Wind aus den angrenzenden Getreide- <strong>und</strong> Zuckerrübenfeldern<br />

eingeweht (siehe 5.5.2). Hinweise für diese Annahme liefert das frühe<br />

Aktivitätsmaximum von T. tabaci aus den Bodenphotoeklektoren in den Wochen vom<br />

5. bis zum 18. Mai, das ein bis zwei Wochen vor dem Austrieb der Pfropfreben bezie-<br />

hungsweise dem festgestellten Befall am 27. Mai lag. Somit verließen die meisten<br />

- 174 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!