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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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Temperatur <strong>und</strong> Niederschlag ließen sich besonders im Versuch <strong>zur</strong> Überwinterung im<br />

Boden in Forst 2003 nachweisen (siehe 4.4.5.2, Abb. 25). Ein zu hoher Bodenwassergehalt<br />

führt hingegen zu erhöhten Mortalitätsraten bei im Boden befindlichen<br />

Thripsstadien, was BIERI et al. (1989) für T. tabaci in Gewächshausversuchen nachweisen<br />

konnten. Die geringste Mortalitätsrate wurde bei einem Bodenwassergehalt von 10<br />

% bis 25 % ermittelt.<br />

Bei Witterungseinflüssen kommt es möglicherweise nicht darauf an, welche Tempera-<br />

turen im jeweiligen <strong>Untersuchung</strong>szeitraum auftraten, sondern welche Temperaturen<br />

über einen längeren Zeitraum im Frühjahr herrschten. LEWIS (1964) gibt für L. cerealium<br />

einen Schwellenwert von 20°C über mehrere Tage hinweg als Auslöser für das Verlassen<br />

der Winterquartiere an (vergleiche 5.5.1). Ähnlich wie bei dem Prognosemodell<br />

für den Traubenwickler-Flug (BOLLER 1976, LOUIS et al. 2002) oder die Kirschfruchtfliege<br />

(BOLLER 1964, REMUND & BOLLER 1971) wäre auch bei <strong>Thripse</strong>n denkbar, dass<br />

das Erreichen einer bestimmten Temperatursumme der Tageshöchsttemperaturen im<br />

Frühjahr zum Verlassen ihrer Überwinterungsverstecke im Boden <strong>und</strong> am Rebholz<br />

führt. Dabei sind für verschiedene Thripsarten unterschiedliche Temperatursummen zu<br />

erwarten. Das frühzeitige Auftreten von Limothrips spec. in den Stamm-Eklektorfängen<br />

in Diedesfeld 2004 könnte durch das Überschreiten einer Temperatursumme erklärt<br />

werden (siehe 4.6.3, Tab. 43). Zur Klärung der Frage, ob die an Reben schädlichen<br />

Thripsarten D. reuteri <strong>und</strong> T. tabaci nach Überschreiten einer bestimmten Temperatur-<br />

summe im Frühjahr aktiv werden, sind weitere <strong>Untersuchung</strong>en nötig. In Texas wurde<br />

für T. tabaci ein Temperatursummenmodell <strong>zur</strong> Vorhersage des Populationsverlaufs in<br />

Zwiebeln entwickelt (Edelson & Magaro 1988), das von SENGONCA et al. (1997) in<br />

Deutschland aufgegriffen <strong>und</strong> weitergeführt wurde.<br />

5.5.5 Einfluss benachbarter Gehölzzonen<br />

Eine wichtige Fragestellung dieser Arbeit war der Einfluss benachbarter Gehölzzonen<br />

auf das Artenspektrum von <strong>Thripse</strong>n in Rebanlagen. Die 2003 durchgeführten <strong>Untersuchung</strong>en<br />

in einer durch <strong>Thripse</strong> befallenen Rebanlage in Rauenberg ergaben keine Hinweise<br />

auf eine mögliche Beeinflussung durch die angrenzende Gehölzzone. Die <strong>Untersuchung</strong>en<br />

zum Thripsbesatz der einzelnen Bestandteile der Gehölzzone erfolgten Ende<br />

Juli <strong>und</strong> Ende August. Die <strong>Untersuchung</strong>en <strong>zur</strong> Flugaktivität von <strong>Thripse</strong>n im Gehölz-<br />

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