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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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zenden Zellen schon so differenziert, dass sie nicht ohne weiteres wieder teilungsaktiv<br />

werden können. Dadurch kann der Schaden sehr hoch sein.<br />

Besonders in den Jahren 2003 <strong>und</strong> 2004 konnte neben Thripsbefall in vielen untersuch-<br />

ten Rebanlagen auch ein Befall durch Kräuselmilben nachgewiesen werden. Kräuselmilben<br />

treten vor allem dann als Austriebsschädlinge in Junganlagen auf, wenn bereits<br />

im Vorjahr ein Befall während des Sommers stattfand. Die Schädlinge überwintern<br />

unter den Knospenschuppen <strong>und</strong> am Rebholz, wodurch eine frühe Besiedlung der Trie-<br />

be zum Austrieb erfolgen kann (DUFFNER 1999). Der frühzeitige Befall durch Kräuselmilben<br />

könnte bei der erhöhten Anfälligkeit der Reben für <strong>Thripse</strong> eine Rolle<br />

spielen, da die Reben schon durch die Kräuselmilben geschwächt sind.<br />

Weitere Faktoren, die einen Einfluss auf die Schadwirkung von <strong>Thripse</strong>n haben können,<br />

sind der Witterungsverlauf <strong>und</strong> das Alter der Rebanlage. Thripsbefall fällt bei lang<br />

anhaltender warmer Witterung, die ein zügiges Triebwachstum während des Austriebs<br />

begünstigt, weniger ins Gewicht. Beispielsweise konnte in einer in Forst untersuchten<br />

dreijährigen Chardonnay-Anlage im Juni 2003 ein Befall von mehr als elf <strong>Thripse</strong>n pro<br />

Blatt festgestellt werden (siehe Tab. 29). Obwohl die Blätter starke Aufreißungen aufwiesen,<br />

verlief das Trieblängenwachstum normal. Die Reben konnten die Thripsschäden<br />

gut kompensieren. Dabei spielte offensichtlich auch das Alter der Rebanlage eine<br />

Rolle. Eine Kompensation von Thripsschäden konnte im Verlauf der <strong>Untersuchung</strong>en<br />

nur in wenigen Fällen bei Rebanlagen ab dem dritten Jahr beobachtet werden. Die Ergebnisse<br />

des Monitorings zeigten, dass Thripsschäden fast ausschließlich aus Junganlagen<br />

im ersten <strong>und</strong> zweiten Jahr gemeldet wurden (siehe Tab. 24 bis 26).<br />

5.8 Bekämpfung von <strong>Thripse</strong>n an Weinreben<br />

In allen Bekämpfungsversuchen konnte eine erfolgreiche Bekämpfung der Larven<br />

durchgeführt werden. Die Wirkung auf die adulten <strong>Thripse</strong> war weniger gut. Allgemein<br />

kam es in allen Versuchsjahren ab Mitte/Ende Juni auch in den unbehandelten Kontrollparzellen<br />

zu einem Rückgang der Thripsdichte. Das führte bei den ab Juni durchgeführten<br />

Probenahmen dazu, dass sich Aussagen über die Wirkung der Mittel nur<br />

bedingt treffen ließen (siehe Abb. 54.b, Abb. 56 <strong>und</strong> Abb. 59). Bei dem Bekämpfungsversuch<br />

2002 in Obrigheim handelte es sich um einen ersten Tastversuch <strong>zur</strong> Wirkung<br />

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