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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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5.5.6 Einfluss von Kulturmaßnahmen auf Thripsbefall in Rebflächen<br />

2003 konnte gezeigt werden, dass T. tabaci Ende Juni <strong>und</strong> Anfang August verschiedene<br />

Ackerunkräuter im Bodenbewuchs von Rebflächen als Wirtspflanzen nutzte. Offensichtlich<br />

wanderte T. tabaci im Sommer von den Reben auf andere Pflanzenarten ab<br />

(siehe 5.2). LOZZIA (1988) untersuchte in Norditalien den Einfluss verschiedener Kul-<br />

turmaßnahmen auf das Thrips-Artenspektrum in Weinbergen. Seinen Ergebnissen zufolge<br />

förderten Unkräuter die Besiedlung von Reben durch Thripsarten, die<br />

normalerweise nicht eng mit Reben assoziiert sind. Gleichzeitig wurden auch räuberische<br />

<strong>Thripse</strong> durch Unkräuter in Rebflächen begünstigt. LOZZIA (1988) konnte D. reu-<br />

teri <strong>und</strong> T. tabaci mit 75 % beziehungsweise 20 % als häufigste Thripsarten auf Reben<br />

nachweisen. Herbizideinsatz <strong>und</strong> Bodenbearbeitung führten in seinen <strong>Untersuchung</strong>en<br />

zu einer Verschiebung des Artenspektrums hin zu einem höheren Anteil an T. tabaci<br />

auf den Reben. Folglich wanderte T. tabaci vermehrt auf Reben über, nachdem auf-<br />

gr<strong>und</strong> der durchgeführten Kulturmaßnahmen keine alternativen Wirtspflanzen mehr <strong>zur</strong><br />

Verfügung standen.<br />

Inwiefern die Bodenbegrünung in Rebanlagen einen Einfluss auf Thripsbefall an Reben<br />

hat, bedarf noch weiterer <strong>Untersuchung</strong>en. Während der 2002 bis 2004 durchgeführten<br />

<strong>Untersuchung</strong>en fielen hauptsächlich Junganlagen durch Thripsbefall auf. Junganlagen<br />

werden in den ersten drei Jahren meist offen gehalten, da sich eine Bodenbegrünung<br />

bei Trockenheit negativ auf die Wasserversorgung der Jungreben auswirken kann.<br />

Möglicherweise sind Rebanlagen ohne Bodenbegrünung anfälliger für Thripsbefall, da<br />

sie keine alternativen Wirtspflanzen für <strong>Thripse</strong> beziehungsweise potenzielle Thrips-<br />

Räuber bieten. Hinweise hierfür liefern <strong>Untersuchung</strong>en im Porreeanbau, wo der Befall<br />

der Porreepflanzen durch T. tabaci durch eine frühzeitige Untersaat mit Erdklee verrin-<br />

gert werden konnte (HILDENHAGEN et al. 1995). Eine Verringerung des Befalls von<br />

Porree durch T. tabaci konnte auch in Polen durch eine Untersaat von Bohnen, Karotten<br />

<strong>und</strong> Weißem Klee erreicht werden (KUCHARCZYK & LEGUTOWSKA 2002).<br />

Eine Kulturmaßnahme in Rebflächen mit Bodenbegrünung stellt im Frühjahr das Mulchen<br />

dar, das zeitlich meist kurz nach dem Austrieb zum ersten Mal durchgeführt wird.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurden in den Jahren 2002 bis 2004 die ersten Flächen mit<br />

Thripsbefall gemeldet. Durch das Mulchen sind die Bewohner der Bodenbegrünung<br />

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