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ultreïa - Schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges

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PELERINAGE ET ANIMAUX<br />

N’y tenant plus, je passe le soir chez<br />

le restaurateur pour lui deman<strong>der</strong><br />

d’enfermer son chien, la nuit tombée,<br />

que je puisse repartir sans être<br />

suivie, le lendemain à l’aube.<br />

Il éclate de rire.<br />

Der „böse“ Hund<br />

Bevor ich mich auf den Camino<br />

machte, warnten mich meine<br />

<strong>Freunde</strong> vor den bissigen, wilden<br />

Hunden in Frankreich und Spanien.<br />

Es fehlten nur noch 127 km bis<br />

Santiago, und kein Hund hatte mich<br />

ernstlich bedroht. Aber dann, kurz<br />

nach Triacastela, hatte auch ich<br />

mein Hundeerlebnis. Der Weg verengte<br />

sich zu einer sehr dunklen,<br />

aber wun<strong>der</strong>schönen hohlen Gasse<br />

inmitten uralter Kastanienbäume.<br />

Da kam mir ein Bauer entgegen,<br />

<strong>der</strong> seine Kühe auf die Weide trieb,<br />

und <strong>des</strong>sen Hund zufrieden hinterher<br />

trottete. Der enge Weg bot nicht<br />

genug Platz für mich und die Kühe,<br />

die wohl kaum einer Pilgerin Platz<br />

machen würden, selbst wenn diese<br />

aus <strong>der</strong> Schweiz, dem Land <strong>der</strong> Kühe,<br />

kommt. So drückte ich mich an<br />

den Wegrand und nützte den aufgezwungenen<br />

Halt, um den Pullover<br />

auszuziehen und einen Schluck<br />

Wasser zu trinken. Mit viel Sorgfalt<br />

vermied ich die Kuhfladen, stellte<br />

meinen Rucksack ab und daneben<br />

meine Trinkflasche. Der Hund beschnüffelte<br />

interessiert mein Gepäck,<br />

und ohne dass ich es kommen<br />

sah, hob er das Bein, und markierte<br />

meine Trinkflasche. Gerade wollte<br />

ich den Bauern beschimpfen, doch<br />

– Pas de problème ! Vous savez,<br />

moi, je travaille à Montcuq mais<br />

j’habite Lascabanes. Je le re<strong>des</strong>cends<br />

tous les soirs. Mais lui, chaque<br />

jour, il se choisit un pèlerin<br />

qu’il accompagne jusqu’ici…<br />

Marinette Groux, Genève<br />

Kühe im Hohlweg<br />

nach Triacastela<br />

dieser kam mir zuvor: ich hätte den<br />

Hund mit meinem Stock wegjagen<br />

sollen. Zuerst war ich sehr verärgert.<br />

Als ich dann aber am nächsten<br />

Brunnen meine Trinkflasche<br />

waschen konnte, musste ich lachen,<br />

dass mein Hundeerlebnis so<br />

glimpflich abgelaufen war.<br />

Arabella Dommeyer, Thônex<br />

38 ULTREÏA No 48 -Nov 2011

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