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Pusteblume April/Mai 2012

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Große Sympatie haben<br />

unsere geliebten vierbeinigen<br />

Freunde wie Hund<br />

und Katze, aber auch Hamster, Kanarienvogel,<br />

Goldfisch und Co. bereiten<br />

uns Menschen schon seit langer<br />

Zeit große Freude.<br />

Ganz anders verhält es sich mit den<br />

wechselwarmen Reptilien und Amphibien<br />

die oftmals als eklig, glitschig, giftig<br />

und gefährlich angesehen werden.Schon<br />

seit Menschengedenken lösen sie große<br />

Furcht aus, so das sie möglichst gemieden,<br />

oder, leider trotz Aufklärung, zum<br />

Teil immer noch getötet werden. Kaum<br />

haben diese Tiere eine Lobby, obwohl<br />

sie in ihrem Aussehen und Verhalten, bei<br />

genauer Betrachtung, nicht nur intress<br />

a nt s o n d e r n d u rch a u s faszi ni e re n d s i n d.<br />

Leider werden ihre Lebensräume<br />

durch den Menschen immer mehr eingeschränkt.<br />

Gerade hier im Emsland<br />

wurden in der Vergangenheit durch<br />

Abtorfung von Mooren, Trockenlegung<br />

von Feuchtgebieten, Durchtrennung der<br />

Lebensräume, durch Straßenbau und<br />

nicht zuletzt durch die Verfolgung ihr<br />

Vo r ko m m e n immer m e hr gesc h m ä l e r t.<br />

Hört man die Großväter erzählen, dass bis<br />

zur Mitte des vergangenen Jahrhundert<br />

man Echsen, Schlangen und Froschlurche<br />

noch überall in Wald und Heide antreffen<br />

Auf der Suche nach der Herkunft<br />

des Bloodhound<br />

müssen wir uns nach Frankreich<br />

und Belgien in die Ardennen<br />

begeben, etwa zur Zeit des Beginns<br />

des Mittelalters. In den weitläufigen,<br />

Natur belassenen und wilden<br />

Wäldern der Ardennen jagten die<br />

Nachfahren der jagd- und kriegslustigen<br />

Kelten mit Hunden, die<br />

direkte Nachkommen der Segusier,<br />

der alten Keltenbracken, waren. Die<br />

großen, stark knochigen Hunde mit<br />

loser Haut waren wie geschaffen für<br />

die Hirschjagd in diesen Wäldern.<br />

Mit ihren tiefen, voll tönenden Stimmen<br />

führten sie die Jäger zu Fuß und<br />

hoch zu Ross an. Bei gesenktem Kopf<br />

fegten ihre langen Ohren über den<br />

Tau bedeckten Boden und wirbelten<br />

Geruchspartikel auf. In gleichmäßigem<br />

Tempo konnten diese ausdauernd,<br />

mutigen Hunde viele Meilen<br />

Häufig gemieden, zunehmend<br />

bedroht – die Kreuzotter braucht<br />

unseren Schutz<br />

konnte, ist es heutzutage eher selten sie<br />

zu Gesicht zu bekommen.<br />

Aber es gibt sie noch, die Krichtiere des<br />

Emslandes. Insgesamt leben in unserer<br />

Region noch sechs Reptilien- und zwölf<br />

Amphibienarten. Dieser “verwaisten“<br />

Tiergruppe soll nun hier in der Rubrik<br />

“Mensch und Tier“ in den nächsten Ausgaben<br />

der <strong>Pusteblume</strong> einige Beiträge<br />

gewidmet werden.<br />

Von allen Reptilien sind Schlangen<br />

die jenigen, die wohl bei vielen<br />

Menschen das meiste Unbehagen<br />

auslösen. Sei es ihre geheimnissvolle<br />

Weise sich ohne Beine fort<br />

zu bewegen, oder die Angst gebissen<br />

zu werden, tief verwurzelt<br />

scheint die Furcht zu sein, einer<br />

Schlange zu begegnen.<br />

Aus diesem Grund soll versucht<br />

werden, dem Leser aufzuzeigen,<br />

dass eine wirkliche Gefahr<br />

von unseren einheimischen<br />

Schlangen nicht ausgeht. Hier<br />

im Emsland leben insgesamt drei<br />

Schlangenarten, wobei nur eine<br />

von Ihnen giftig ist. Völlig harmlos<br />

sind die beiden Natterarten,<br />

Ringelnatter und Schlingnatter und bei<br />

der Kreuzotter die zu der Familie der Vipern<br />

gezählt wird und über einen Giftapperat<br />

verfügt, ist die Wahrscheinlichkeit<br />

gebissen zu werden sehr gering. Wichtig<br />

ist, sollte man wirklich das “Glück“ ha-<br />

Rassenporträt Bloodhound<br />

Herkunft und Geschichte<br />

zurücklegen.<br />

Sankt Hubertus-Hunde<br />

Die alten, keltischen Hundemeuten<br />

waren in den Klöstern weiter gepflegt<br />

worden. So auch im Kloster Andain in<br />

den Ardennen. Als im Jahre 825 n. Chr.<br />

die Gebeine von Francois Hubert dorthin<br />

gebracht wurden, wurde das Kloster<br />

nach diesem, als Schutzheiliger der Jäger<br />

verehrten Adeligen und Bischof, umbenannt.<br />

Die dort gezüchteten schwarzroten<br />

Hunde hießen fortan „chien d’ordre<br />

St.Hubert des Ardennes oder Chien de<br />

St.Hubert“. Sie waren berühmt für ihre<br />

feine Nase, wurden als eher langsam,<br />

aber äußerst robust und ausdauernd und<br />

nicht sehr gehorsam beschrieben. Sie<br />

gelten seit dem 19. Jhdt. als ausgestorben.<br />

Ebenfalls in dieser Gegend beheimatet<br />

waren, alten Berichten zufolge, weiße<br />

Jagdhunde von ähnlichem Körperbau. Sie<br />

ben mal einer Kreuzotter zu begegnen,<br />

den nötigen Abstand zum Tier zu halten<br />

und auf keinen Fall zu versuchen die<br />

Schlange anzufassen oder gar fangen zu<br />

wollen. Trägt man dann noch ein festes<br />

Schuhwerk und eine lange Hose steht<br />

dem nichts im Wege, sich das Tier genau<br />

anzuschauen.<br />

Erkennen kann man die Kreuzotter, die<br />

maximal bis zu 80cm Länge erreicht, an<br />

ihrer Zick-Zack Zeichnung, die als Band<br />

über den Rücken verläuft, dem sich vom<br />

Hals abgesetzten, etwas kantig erscheinenen<br />

Kopf, und die senkrecht geschlitzten<br />

Pupillen - wie man sie von Katzen her<br />

kennt. Unsere heimischen Nattern haben<br />

runde Pupillen.<br />

wurden später in England Talbot Hounds<br />

genannt. Auch sie sind im 19.Jhdt. verschwunden.<br />

St.Hubertushunde und Talbot Hounds<br />

kamen mit Wilhelm dem Eroberer im<br />

Jahre 1066 n. Chr. nach England. Die aus<br />

Frankreich kommenden großen Jagdhunde<br />

waren in England im Mittelalter<br />

Ihr farbliches<br />

Aussehen<br />

kann sehr vielseitig<br />

sein. So<br />

kann man braune,<br />

beige, graue,<br />

grünliche oder<br />

auch rötliche Ottern<br />

finden, wobei<br />

das Zick-Zack Band sich immer<br />

von der Grundfärbung im etwas dunkleren<br />

Farbton abhebt.Selten<br />

fehlt aber auch die Zick-Zack<br />

Zeichnung, und das Rückenband<br />

stellt sich dann als<br />

d u rc h g e h e n d e r St reifen dar.<br />

Ihr Lebensraum im Emsland<br />

sind in erster Linie Heideflächen<br />

und Moorränder.Kreuzottern<br />

sind Lebendgebärend<br />

und bringen vollentwickelte,<br />

cirka 16-20 cm lange Junge<br />

zur Welt.<br />

Eine weitere Schlange die<br />

im gleichen Lebensraum wie<br />

die Kreuzotter vorkommt und<br />

oftmals mit ihr verwechselt<br />

wird, da bei oberflächlicher<br />

Betrachtung eine gewisse Ähnlichkeit<br />

besteht, ist die Schlingnatter. Über diese<br />

wohl unbekannteste und sehr im Verborgenen<br />

lebenden Schlange unserer<br />

Heimat, soll in der nächsten Ausgabe<br />

berichtet werden.<br />

bei Adeligen und Klerus sehr beliebt. Aus<br />

Ihnen züchteten die Engländer, sicher<br />

auch unter Einkreuzung von bereits mit<br />

den Römern nach England gekommenen<br />

Spürhunden, den Bloodhound.<br />

<strong>Pusteblume</strong> Seite 45

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