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Pusteblume April/Mai 2012

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Bildung und Erziehung<br />

Frauen und Jugend, Kristina Schröder.<br />

„Eltern und Jugendliche haben oftmals<br />

andere Vorstellungen davon, wie lange<br />

der Computer laufen und man online sein<br />

sollte. Manchmal führt das bei Kindern<br />

und Jugendlichen zu einer exzessiven<br />

Mediennutzung, bei der Schule, Freunde<br />

und das eigene Wohlbefinden dramatisch<br />

vernachlässigt werden. Ein gutes Klima in<br />

der Familie und eine möglichst frühe Medienerziehung<br />

helfen dabei, dass es dazu<br />

gar nicht erst kommt“, so Kristina Schröder.<br />

In der aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums<br />

geförderten Studie<br />

Anzeige<br />

Das Anti-Aggressions-Training<br />

( AAT ) wurde 1986<br />

durch eine interdisziplinäre<br />

Arbeitsgruppe unter der Leitung<br />

von Hr. Dr. Heilemann in Deutschland<br />

eingeführt.<br />

Was zunächst für den geschlossenen<br />

Jugendvollzugsbereich entwickelt worden<br />

war, hat sich in der Zwischenzeit<br />

sehr stark auch auf den nicht justiziellen<br />

Bereich etabliert.<br />

So wird im Bereich der Jugendhilfe,<br />

in der Jugend- und Jugendsozialarbeit,<br />

dem Streetwork, der Hortarbeit und im<br />

schulischen Umfeld sowie im ambulanten<br />

und stationären Bereich von Hilfen in<br />

der Erziehung erfolgreich mit dem AAT-<br />

Konzept gearbeitet.<br />

Es sind nicht immer die brutalen Angriffe,<br />

die blutigen Nasen nach einer<br />

Rangelei oder Schlägereien auf dem<br />

Schulhof, die Gewalt bedeuten.<br />

Es sind die kleinen alltäglichen „Gewaltdelikte“<br />

mit denen die Schulen, Vereine,<br />

Firmen häufig zu kämpfen haben.<br />

Durch Provokationen, Mobbing, Cybermobbing<br />

(Mobbing im Internet), Aggressionen<br />

gegen Dinge und Personen,<br />

eine immer schlimmer werdende Fäkalsprache<br />

werden die Grenzen der Gewaltbereitschaft<br />

heruntersetzen.<br />

Ambulanzzentrum<br />

<strong>Pusteblume</strong> Seite 8<br />

wurden neben Experteninterviews und<br />

Gruppendiskussionen bundesweit 1.744<br />

Jugendliche und ihre Eltern befragt. Die<br />

Studie zeigt auch, dass sich die Einschätzung,<br />

ab welchem Punkt Mediennutzung<br />

als „exzessiv“ gilt, zwischen Jugendlichen<br />

und Erwachsenen sehr unterscheidet. Die<br />

Autoren empfehlen deshalb, die Präventions-<br />

und Interventionskonzepte mit<br />

Jugendlichen selbst zu entwickeln.<br />

Das Bundesfamilienministerium<br />

kommt dieser Aufforderung nach und<br />

unterstützt derzeit die Entwicklung einer<br />

Präventionskampagne, die jungen Her-<br />

Manches Verhalten wird heute gar<br />

nicht mehr als Gewalt oder Straftat angesehen.<br />

Das Drängeln, Schubsen, Treten beim<br />

Einsteigen im Bus oder auf dem Weg zum<br />

Schulhof wird als selbstverständlich und<br />

nötig angesehen bzw. hingenommen.<br />

Das dies aber schon als eine Form von<br />

Gewalt anzusehen ist, wird nicht mehr<br />

realisiert.<br />

Die Grenzen zu einem friedlichen Miteinander<br />

sind zum Teil schon verschoben<br />

und werden nicht mehr richtig wahrgenommen<br />

Ansätze des Trainings<br />

Im AAT geht es nicht darum den Täter,<br />

also den Menschen/die Person zu verurteilen,<br />

sondern die Tat die er begangen<br />

hat.<br />

Bei einem präventiven Anti-Gewalt-<br />

Training wird daher konfrontativ mit<br />

den Kindern und Jugendlichen Schülern<br />

sowie Erwachsenen, gearbeitet.<br />

Konfrontativ meint hier, das Nicht zulassen<br />

von Entschuldigungen, sondern<br />

das gezielte konfrontieren mit der Tat.<br />

Z.B. „Du hast getreten….“<br />

Entschuldigungen werden dann nicht<br />

zugelassen sondern nur die Tat des „Täters“<br />

beleuchtet, um ihn sein Fehlverhalten<br />

zu verdeutlichen.<br />

Neu bei uns!<br />

Anti-Aggression-Training !<br />

durch zertifizierte Anti-Aggression-Trainer<br />

Kontakt: Ambulanzzentrum Meppen<br />

Praxis für Ergotherapie<br />

Tel: 05931/ 9374-0<br />

ulrich.laukoetter@vitus-werk.de<br />

anwachsenden Kompetenzen für einen<br />

bewussten und verantwortungsvollen<br />

Umgang mit virtuellen Spielewelten<br />

vermittelt. Eine Besonderheit der Kampagne:<br />

Sie wird von Jugendlichen für<br />

Jugendliche entwickelt und nimmt auch<br />

Unternehmen der Spieleindustrie in die<br />

Pflicht. Denn neben Eltern und Pädagogen<br />

sind es vor allem Gleichaltrige, die<br />

als mediale Mediatoren glaubhaft und<br />

in einer jugendgemäßen Sprache diese<br />

Lernprozesse unterstützen können. Damit<br />

es Jugendlichen gelingt, ihre Spielwelten<br />

mit den Anforderungen der rea-<br />

Gewaltfrei – ja bitte<br />

Ursprung des Anti-Aggressions-Trainings<br />

Ein weiteres Ziel ist es, die Opfer zu<br />

stärken, bei ihnen Selbstvertrauen aufzubauen<br />

und ein Gespür für „brennzelige“<br />

Situationen zu entwickeln.<br />

Es sollen Ihnen Möglichkeiten zur Abwehr<br />

und Verhinderung von Gewalt aufgezeigt<br />

werden, um sich so der Gewalt<br />

entziehen zu können.<br />

Ein präventives Anti-Aggressions-<br />

Training besteht deshalb aus einem sehr<br />

hohen Anteil an verschiedenen Selbsterfahrungsübungen.<br />

In Täter/Opfer Übungen werden die Täter<br />

für ihr Verhalten sensibilisiert und die<br />

Opfer gestärkt um Situationen einschätzen<br />

zu lernen und geeignete Gegenmaßnahmen<br />

ergreifen zu können.<br />

Antiblamier-Übungen sollen dazu<br />

dienen, provokatives Verhalten gelassener<br />

entgegen zu treten und besser und<br />

adäquater darauf reagieren zu können.<br />

Ebenso sind Kooperationsübungen<br />

fester Bestandteil des Trainings. Hier soll<br />

ein Gruppengefühl erzeugt, verstärkt<br />

oder gefestigt werden.<br />

Das Abgeben von Verantwortlichkeiten<br />

sowie auch ein Verlassen auf andere,<br />

sind weitere Übungsanteile der Kooperationsübungen.<br />

Vertrauensübungen dienen dazu, ein<br />

Übertragen von Sicherheit an andere Teilnehmer<br />

zu erlernen.<br />

Bild: © fotolia.com<br />

len Welt angemessen auszubalancieren,<br />

müssen sie Kompetenzen entwickeln, um<br />

virtuellen Spielwelten neben Familie und<br />

Schule, Beruf, Freunden sowie anderen<br />

Freizeitbeschäftigungen einen angemessenen<br />

Stellenwert im Leben einzuräumen,<br />

dabei durch Selbstbegrenzungen<br />

das Engagement für virtuelle Spielwelten<br />

angemessen einzugrenzen und das<br />

Geschehen in virtuellen Spielwelten mit<br />

der realen Welt sinnvoll in Beziehung zu<br />

setzen. Das Erlernen diese Fähigkeiten zu<br />

stärken, ist Ziel der Kampagne.<br />

Ein Kämpfen nach Regeln fördert<br />

die Wahrnehmung, das Kämpfen in bestimmten<br />

regulativen Grenzen sehr viel<br />

Spaß machen kann.<br />

Traum-/Phantasiereisen oder Entspannungsübungen<br />

werden angeboten,<br />

um körperliche Nähe anderer zu zulassen<br />

und / oder ein „Herunterfahren“ aufgehitzter<br />

Gefühle zu erreichen.<br />

Mit diesen aufgezeigten Mechanismen<br />

lernen die Teilnehmer gewaltfrei an<br />

Situationen heranzugehen.<br />

In unserem Anti-Gewalt-Training stellen<br />

wir immer wieder fest, das zu Beginn<br />

die Teilnehmer zunächst nie Täter oder<br />

Opfer in ihrem Leben waren.<br />

Nach den ersten Übungen wandelt<br />

sich dieses Bild und den Teilnehmern<br />

wird klar, dass jeder schon Opfer und Täter<br />

gewesen ist.<br />

Es geht darum, sich dieser Tatsache<br />

bewusst zu werden, zu einem friedlichen<br />

Miteinander zu sensibilisieren und eine<br />

Verhaltensänderung herbei zu führen<br />

bzw. einzuleiten.<br />

Es geht auch darum, Stellung zu beziehen<br />

und wieder Zivilcourage aufzubauen.<br />

Strategien zur Gewaltvermeidung zu<br />

erlernen.<br />

Teilnehmer eines Anti-Aggressions-<br />

Trainings<br />

Ein AAT eignet sich für feststehende<br />

Gruppen.<br />

Z.B. aus Schulklassen, Sportvereine<br />

oder Firmen.<br />

Bis zu einer Größe von 30 Personen<br />

lässt sich ein Training sinnvoll durchführen.<br />

Durchgängig anwesend sind auch immer<br />

die Klassenlehrer, der Trainer oder<br />

der Bereichsleiter/Chef, um eine sinnvolle<br />

und auch größtmögliche Nachhaltigkeit<br />

des Trainings erreichen zu können.<br />

Des Weiteren wird ein Training immer<br />

mit einem ausgebildeten zertifizierten<br />

AAT Trainer sowie einem Co-Trainer (der<br />

aus der Schule, dem Verein oder dem Betrieb<br />

sein kann, durchgeführt.

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