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Es geht um ein Stück Kultur - Treffpunkt Bibliothek

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Bürstädter Zeitung vom 05.10.2012<br />

Seite: 0 Gattung: Tageszeitung<br />

Ressort: Lokales<br />

Ein "unschlagbares Investment"<br />

BILDUNG Kreis Bergstraße ist auf den "Tag der <strong>Bibliothek</strong>en" am 24. Oktober vorbereitet<br />

Von André Heuwinkel<br />

RIED. "Ein Buch ist <strong>ein</strong> Haufen toter<br />

Buchstaben? N<strong>ein</strong>, <strong>ein</strong> Sack voller<br />

Samenkörner!" - was Bildungsforscher<br />

heute genauso sehen, wusste Literaturnobelpreisträger<br />

André Gide schon früher.<br />

Nun ist die Situation im Kreis Bergstraße<br />

positiv zu beurteilen, angesichts<br />

der Tatsache, dass sämtliche 22 Städte<br />

und Gem<strong>ein</strong>den mit <strong>ein</strong>er öffentlichen<br />

<strong>Bibliothek</strong> ausgestattet sind.<br />

Am Donnerstag tauschten sich im Sitzungssaal<br />

des Stadthauses Stadtbüchereileiter<br />

aus dem Kreis, Fachstellen-/<br />

Verbandsvertreter und Politiker über<br />

den "Tag der <strong>Bibliothek</strong>en" (24. Oktober)<br />

im Kreis Bergstraße aus", der im<br />

Rahmen der Aktionswoche "<strong>Treffpunkt</strong><br />

<strong>Bibliothek</strong> - Information hat viele<br />

Gesichter" flankierende Unterstützung<br />

erfährt. Extra aus Frankfurt angereist<br />

war dabei Dr. Sabine Homilius, Vorsitzende<br />

des Landesverbandes Hessen im<br />

Deutschen <strong>Bibliothek</strong>sverband und Leiterin<br />

der Stadtbücherei in der Mainmetropole.<br />

<strong>Es</strong> war k<strong>ein</strong> Zufall, dass die Pressekonferenz<br />

ausgerechnet in der Spargelstadt<br />

stattfand, feiert die hiesige Stadtbücherei<br />

unter Leitung von Barbara Burkard<br />

und Dr. Cornelia Hotz-St<strong>ein</strong>meyer ihr<br />

60-jähriges Bestehen. Thematischer<br />

Schwerpunkt der Aktionswoche werden<br />

"Horizonte" s<strong>ein</strong>, und gem<strong>ein</strong>t sind<br />

damit beide Seiten: Familien, in denen<br />

der Kern (oder Samen) der Lesekompetenz<br />

gelegt wird sowie Einrichtungen,<br />

die die Medien hierfür zur Verfügung<br />

stellen. "Auch die <strong>Bibliothek</strong>en müssen<br />

ihren Horizont erweitern", stellte Eckard<br />

Wörter: 556<br />

K<strong>um</strong>mrow von der Fachstelle für<br />

Öffentliche <strong>Bibliothek</strong>en fest. Schließlich<br />

müssten sich diese verstärkt nach<br />

den Bedürfnissen der Leser richten,<br />

sprich: Möglichst große Vielfalt, gute<br />

Vernetzung <strong>ein</strong>zelner <strong>Bibliothek</strong>en<br />

sowie die Weiterverfolgung der voranschreitenden<br />

Digitalisierung diverser<br />

Medien. Auch hier seien Lampertheim<br />

im Besonderen und der Kreis Bergstraße<br />

im Allgem<strong>ein</strong>en gut aufgestellt,<br />

war sich das Plen<strong>um</strong> sicher. "Als erste<br />

Bücherei im Kreis trat Lampertheim<br />

Ende des letzten Jahres der Metropol-<br />

Card bei", erinnerte Bürgermeister Erich<br />

Maier.<br />

Das Projekt vernetzt über 20 <strong>Bibliothek</strong>en<br />

in der Metropolregion in der<br />

Recherche und den Reservierungsmöglichkeiten.<br />

Abgeholt und zurückgegeben<br />

werden die Medien üblicherweise<br />

dann in den Büchereien vor Ort. Im Jahr<br />

2013 wird dieses Angebot mit der<br />

"Onleihe" <strong>ein</strong>e wichtige Ergänzung<br />

erfahren. Bisher konnten nur Nutzer aus<br />

Mannheim, Ludwigshafen und Speyer<br />

Medien elektronisch ausleihen, ab dem<br />

nächsten Jahr wird dies auch in Lampertheim<br />

möglich s<strong>ein</strong>.<br />

Die Entwicklung hin zu E-Medien<br />

bewertete Landrat Wilkes auf der Pressekonferenz<br />

durchaus positiv: "Ich empfinde<br />

es als <strong>ein</strong>e Bereicherung, <strong>Kultur</strong><br />

auf unterschiedlichen medialen Plattformen<br />

zu vermitteln." Den verm<strong>ein</strong>tlichen<br />

Verlust an der Leselust habe man<br />

schon in vergangenen Jahrzehnten beim<br />

Aufkommen des Computers diskutiert,<br />

was inzwischen obsolet geworden sei.<br />

Doch obgleich Lesen in der Gesell-<br />

Urheberinformation: (C) 2012 Verlagsgruppe Rh<strong>ein</strong> Main GmbH & Co. KG<br />

© 2012 PMG Presse-Monitor GmbH<br />

schaft als <strong>ein</strong>e herausragende <strong>Kultur</strong>technik<br />

angesehen wird, stoße die Vermittlung<br />

der Literalität nicht selten an<br />

ihre Grenzen. "In Deutschland gibt es<br />

7,5 Millionen funktionale Analphabeten",<br />

referierte Sabine Bonewitz von der<br />

Stiftung Lesen. Die Mainzer Stiftung<br />

wurde 1988 zur Förderung der Lesekompetenz<br />

gegründet und arbeitet mit<br />

Kommunalen Spitzenverbänden, <strong>Bibliothek</strong>en,<br />

Schulen oder dem Bundesverband<br />

der Kinder- und Jugendärzte<br />

zusammen. Gem<strong>ein</strong>sam mit dem Bundesbildungsministeri<strong>um</strong><br />

hat die Stiftung<br />

<strong>ein</strong> achtjähriges Projekt initiiert: Im<br />

Rahmen des Programms "Lesestart -<br />

drei Meilenst<strong>ein</strong>e für das Lesen" können<br />

Eltern mit Lesestart-Sets ausgestattet<br />

werden. 4,5 Millionen solcher Sets<br />

werden innerhalb der nächsten Jahre<br />

ausgegeben, rund 26 Millionen Euro<br />

stellt das Bundesbildungsministeri<strong>um</strong><br />

hierfür zur Verfügung. Büchereien können<br />

sich auch auf www.lesestart.de registrieren<br />

und über ihre Bildungsveranstaltungen<br />

informieren.<br />

Dabei zeige das Projekt nach Aussage<br />

Bonewitz` Erfolge: Animiert durch die<br />

Startersets gaben 30 Prozent der Eltern<br />

in <strong>ein</strong>em Modellversuch in Sachsen an,<br />

für ihre Kinder das Vorlesepens<strong>um</strong><br />

erhöht zu haben. Untersuchungen in<br />

England haben ergeben, das <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>gesetztes<br />

Englisches Pfund für Leseprojekte<br />

25 Pfund an Folgekosten spare.<br />

"Ein ziemlich rentables Samenkorn",<br />

dürfte Gide gedacht haben.

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