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Es geht um ein Stück Kultur - Treffpunkt Bibliothek

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Eßlinger Zeitung vom 24.10.2012<br />

Seite: 24 Gattung: Tageszeitung<br />

Rubrik: <strong>Kultur</strong> Auflage: 35.582 (gedruckt) 33.833 (verkauft)<br />

34.611 (verbreitet)<br />

Ausgabe: Mantelteil aller Ausgaben Reichweite: 0,07 (in Mio.)<br />

Politik gefordert<br />

Verband will rechtliche Gleichstellung von E-Books und Büchern<br />

Hamburg (dpa) - Der Deutsche<br />

<strong>Bibliothek</strong>sverband fordert <strong>ein</strong>e Gleichstellung<br />

von E-Books und gedruckten<br />

Büchern. <strong>Es</strong> gebe Signale, dass wichtige<br />

Verlage <strong>ein</strong>e rechtliche Lücke ausnutzen<br />

wollten, <strong>um</strong> den <strong>Bibliothek</strong>en die<br />

E-Book-Ausleihe z<strong>um</strong>indest deutlich zu<br />

erschweren, kritisierte die Verbandsvorsitzende<br />

Monika Ziller in Hamburg. Das<br />

Problem sind die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

- und diese machen uns ganz<br />

besonders Bauchschmerzen, betonte sie<br />

bei der Vorstellung des Berichts zur<br />

Lage der <strong>Bibliothek</strong>en in Deutschland,<br />

der vom Deutschen <strong>Bibliothek</strong>sverband<br />

(dbv) erarbeitet wurde. Vor allem zwei<br />

Probleme bei der E-Book-Ausleihe sieht<br />

der dbv: Von Seiten der Verlage werden<br />

E-Books nicht wie Bücher gehandelt,<br />

sonder eher als Software, erklärte<br />

Vorstandsmitglied Frank Simon-Ritz.<br />

<strong>Bibliothek</strong>en müssen <strong>ein</strong>e Lizenz erwerben,<br />

und wenn die Verlage sich sperren,<br />

diese zu erteilen, gucken die <strong>Bibliothek</strong>en<br />

in die Röhre. Zweiter Aspekt sei die<br />

Besteuerung: Mit gutem Grund gebe es<br />

auf Bücher <strong>ein</strong>en reduzierten Mehrwert-<br />

Wörter: 408<br />

© 2012 PMG Presse-Monitor GmbH<br />

steuersatz von sieben Prozent. Beim E-<br />

Book als elektronischer Dienstleistung<br />

sind es 19 Prozent, sagte Simon-Ritz.<br />

Das ist <strong>ein</strong> riesiger Unterschied, gerade<br />

auch für <strong>Bibliothek</strong>en.<br />

Diese Hochbesteuerung von Wissen und<br />

Information und Bildung sollte es nicht<br />

geben, forderte Simon-Ritz. Und auch<br />

Ziller sagte: Die <strong>Bibliothek</strong> als Ort der<br />

frei zugänglichen Information, der alle<br />

Medien anbiete, sei gefährdet. Wir fordern<br />

die Politik auf, hier Rahmenregelungen<br />

zu schaffen, sagte sie. Das Ausleih-Modell<br />

sollte übertragen werden:<br />

Wie bei gedruckten Büchern sollten<br />

<strong>Bibliothek</strong>en jedes E-Book zu Endkundenpreisen<br />

und nicht zu Preisen, die<br />

weit über denen für das gedruckte Werk<br />

lägen, im regulären Handel kaufen können<br />

und es dann auch verleihen dürfen.<br />

Bereits zuvor hatte der dbv in <strong>ein</strong>er Mitteilung<br />

gefordert, dass die Uhren bei E-<br />

Books nicht 50 Jahre zurückgedreht<br />

werden dürfen. Seit 1965 können<br />

<strong>Bibliothek</strong>en in Deutschland jedes<br />

gedruckte Buch z<strong>um</strong> regulären Ladenpreis<br />

kaufen und verleihen. Der ange-<br />

nommene geringere Umsatz dadurch<br />

wird als <strong>Bibliothek</strong>stantieme pauschal<br />

über <strong>ein</strong>e Verwertungsgesellschaft von<br />

Bund und Ländern entschädigt. Wir<br />

begrüßen die zunehmende Verbreitung<br />

von E-Books in öffentlichen <strong>Bibliothek</strong>en<br />

als sinnvolle Erweiterung zu klassischen<br />

gedruckten Büchern, hieß es<br />

darin. Mehr als 500 <strong>Bibliothek</strong>en - das<br />

entspricht 25 Prozent der hauptamtlich<br />

geleiteten öffentlichen <strong>Bibliothek</strong>en in<br />

Deutschland - verleihen die elektronische<br />

Form an ihre Kunden.<br />

E-Books könnten <strong>Bibliothek</strong>en derzeit<br />

nur als zusätzliches Segment anbieten.<br />

<strong>Es</strong> ist nicht so, dass man sagen kann, es<br />

verlagert sich schon etwas von der realen<br />

Buchausleihe auf die E-Book-Ausleihe,<br />

erklärte Ziller. An der Gesamtausleihe<br />

sind das immer noch sehr bescheidene<br />

Anteile. Aber es ist klar, dass es<br />

<strong>ein</strong>e zukunftsträchtige Entwicklung ist.<br />

Doch die These von <strong>Bibliothek</strong>en als<br />

Totengräbern der Verlage sei so alt wie<br />

die <strong>Bibliothek</strong>sausleihe.

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