Es geht um ein Stück Kultur - Treffpunkt Bibliothek
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12.11.2012: Nicht in das gesellschaftliche Leben der Stadt <strong>ein</strong>schneiden... http://www.neues-deutschland.de/artikel/803926.nicht-in-das-gesellscha...<br />
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12.11.2012 /<br />
Nicht in das gesellschaftliche Leben der Stadt <strong>ein</strong>schneiden<br />
Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow über die Teilrä<strong>um</strong>ung ihrer Stadtbibliothek und<br />
<strong>Kultur</strong>politik in der finanziellen Misere<br />
Angelika Gramkow (54, LINKE) ist seit 2008 Oberbürgermeisterin von Schwerin und seit 2009 auch <strong>Kultur</strong>dezernentin der Stadt. Mit ihr sprach Ralf Hutter.<br />
Foto: dpa/Jens Büttner<br />
nd: Im Mai wurde der Großteil des Hauptgebäudes der Schweriner Stadtbibliothek wegen baulicher Mängel gesperrt. Zwei Drittel der Bestände stehen<br />
jetzt in Magazinen und können nur nach <strong>ein</strong>em Tag Wartezeit ausgeliehen werden. Wie sehr beschäftigt Sie dieser Fall zur Zeit?<br />
Gramkow: Das beschäftigt mich tagtäglich, denn Schwerin hat sich <strong>ein</strong> Leitbild gegeben, in dem kulturelle Bildung ohne Schranken <strong>ein</strong> wichtiger Schwerpunkt<br />
ist. Dazu gehört natürlich <strong>ein</strong>e funktionierende <strong>Bibliothek</strong>. M<strong>ein</strong> Vorschlag ist, das intakte Vorderhaus mit <strong>ein</strong>em modernen Anbau zu kombinieren. Das würde<br />
5,1 Millionen Euro kosten. Wir haben aber, da wir im Städtebau-Fördergebiet sind, die Möglichkeit, dafür auch Fördermittel zu beantragen.<br />
Der marode Gebäudeteil würde dann abgerissen werden?<br />
Ja, und an s<strong>ein</strong>e Stelle käme <strong>ein</strong> moderner, funktionaler Anbau entsprechend unserer <strong>Bibliothek</strong>skonzeption.<br />
Ist denn davon auszugehen, dass dieses Vorhaben alle nötigen Hürden nimmt?<br />
Ich wünsche mir, dass dieser Vorschlag durch die Stadtvertretung, so heißt unser Stadtrat, bestätigt wird, und dass diese Entscheidung bis Dezember fällt.<br />
Was könnte es da für <strong>ein</strong> Hindernis geben? Haben Sie in der Stadtvertretung k<strong>ein</strong>e Mehrheit?<br />
N<strong>ein</strong>. Ich muss mir zu jeder <strong>ein</strong>zelnen Entscheidung <strong>ein</strong>e Mehrheit erarbeiten. Und bei uns herrscht finanzieller Notstand. Die Frage ist immer: Was darf es<br />
denn kosten? Am Ende soll es billig s<strong>ein</strong>. Ich bin der Auffassung, dass das eigentlich nicht <strong>geht</strong> und der Aufgabe der <strong>Bibliothek</strong>en nicht gerecht wird. Wir<br />
haben auch Mietangebote in der Stadt präsentiert bekommen, die schauen sich die Kommunalpolitiker jetzt an. Ich rechne damit, dass für <strong>ein</strong>ige der anderen<br />
großen Fraktionen im Wesentlichen das finanzielle Arg<strong>um</strong>ent das ausschlaggebende s<strong>ein</strong> wird und deshalb vielleicht nur <strong>ein</strong>e Mietvariante übrig bleiben wird.<br />
Nachhaltiger wäre es aber, in Eigent<strong>um</strong> zu investieren.<br />
<strong>Es</strong> gibt ja auch Stimmen, sowohl inner- als auch außerhalb der Stadtvertretung, die arg<strong>um</strong>entieren: Wo doch alles zunehmend elektronisch wird, die<br />
Medien und die Ausleihwege - wofür ist denn überhaupt noch <strong>ein</strong>e so große <strong>Bibliothek</strong> nötig? Von wem kommen solche Äußerungen und was halten<br />
Sie davon?<br />
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