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"Neuen"! - FUSSBODENBAU

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10<br />

Fachwissen<br />

Anwendung<br />

Anschleifen oder<br />

Abschleifen –<br />

Reinigungsschliff<br />

oder …?<br />

Zur Person<br />

Weitergehend weist die DIN<br />

18 365 darauf hin, dass zusätzliche<br />

Maßnahmen für die Belagsverlegung<br />

mittels spezieller<br />

Untergrundvorbereitungsmaßnahmen<br />

(z.B. maschinelles<br />

Schleifen/Bürsten, Absaugen<br />

oder Vorstreichen) insgesamt<br />

„besondere Leistungen“ sind,<br />

deren Vergütung nicht im Einzelpreis<br />

enthalten sind.<br />

Ist also in der Leistungsbeschreibung<br />

ein Reinigungsschliff<br />

nicht aufgeführt, so kann<br />

schon an dieser Stelle ausgesagt<br />

werden, dass dieser dem Auftragnehmer<br />

Bodenbelagarbeiten<br />

gesondert zu vergüten ist.<br />

Hingewiesen sei an dieser<br />

Stelle vielleicht noch auf zwei<br />

weitere Merkblätter, welche<br />

dem Auftragnehmer Bodenbelagarbeiten<br />

und allen Beteiligten<br />

bei der Erstellung von Fußbodenkonstruktionen<br />

hilfreich<br />

sein können.<br />

Zum einen sei hier das TKB-<br />

Merkblatt Nr. 8 „Beurteilen und<br />

Vorbereiten von Untergründen<br />

für Bodenbelag- und Parkettarbeiten“,<br />

Stand Juni 2004, erwähnt.<br />

In diesem Merkblatt<br />

heißt es unter Punkt 5 „Untergrundvorbereitung“<br />

wie folgt:<br />

„5.1.4 Schleifen<br />

Untergründe auf mineralischer<br />

Basis (Zement-, Calciumsulfat-<br />

und Magnesiaestriche)<br />

müssen zur Vorbereitung<br />

von Bodenbelag- und Parkettarbeiten<br />

und vor dem Auftrag<br />

einer Grundierung angeschliffen<br />

werden.<br />

Torsten Grotjohann<br />

öffentlich bestellter und vereidigter Berufssachverständige,<br />

Inhaber des Instituts für Fußbodenbau<br />

Kontakt: Institut für Fussbodenbau,<br />

E 133<br />

Löhrstr. 131, 56068 Koblenz<br />

Tel.: 0261 915290, Fax: 0261 37134<br />

Technische Hotline: 0171/3834847<br />

E-Mail: info@fussboden-gutachter.de<br />

Damit wird an der Oberfläche<br />

haftender Schmutz, Sinterschichten,<br />

aus der Fläche herausragender<br />

Zuschlag u.ä.m.<br />

entfernt und eine leichte Aufrauung<br />

erzielt.<br />

Beim Abschleifen eines Unterbodens<br />

wird eine mehr oder<br />

minder durchgängige Trennschicht<br />

oder labile Zone (alter<br />

Klebstoff, dicke Sinterschicht,<br />

…) entfernt.<br />

Zum An- und Abschleifen<br />

werden Scheiben- und Walzenschleifmaschinen<br />

mit grobem<br />

Schleifkörper, z.B. der<br />

Körnung 16, eingesetzt. …“<br />

Das zuvor genannte TKB-<br />

Merkblatt ist also durchaus bei<br />

der Beurteilung bzw. Unterscheidung<br />

von unterschiedlichen<br />

Schleifmaßnahmen bzw.<br />

mechanischen Untergrundvorbereitungsmaßnahmenheranzuziehen.<br />

Zum anderen wird auf das<br />

aktuelle BEB-Merkblatt „Beurteilen<br />

und Vorbereiten von<br />

Untergründen – Verlegen von<br />

elastischen und textilen Bodenbelägen,Schichtstoffelementen<br />

(Laminat), Parkett und<br />

Holzpflaster - Beheizte und<br />

unbeheizte Fußbodenkonstruktionen“,<br />

Stand Februar<br />

2002, hingewiesen.<br />

In diesem Merkblatt heißt es<br />

unter 6.2 „Vorbereitung und<br />

Reinigung des Untergrundes“<br />

wie folgt:<br />

„Der Untergrund ist vor dem<br />

Auftragen von Voranstrichen<br />

oder Spachtelungen mechanisch<br />

anzuschleifen und abzu-<br />

saugen. Dieses sind besondere<br />

Leistungen und gesondert auszuschreiben<br />

(…). Sollten sich<br />

bei der sich anschließenden Beurteilung<br />

der Oberflächenbeschaffenheit<br />

gemäß Ziffer 2.4<br />

Mängel am Untergrund zeigen,<br />

sind Bedenken anzumelden.“<br />

Auch das zuvor genannte<br />

BEB-Merkblatt gibt also eindeutige<br />

Hinweise darauf, dass<br />

mineralische Untergründe vor<br />

der Verlegung von Bodenbelägen,<br />

insbesondere vor dem<br />

Auftrag von Grundierungen,<br />

entsprechend anzuschleifen<br />

und abzusaugen sind.<br />

Kommunikation statt<br />

Konfrontation<br />

Aus Sicht des Verfassers ist<br />

die Verunsicherung der Boden-<br />

und Parkettleger hinsichtlich<br />

der Beurteilung von Oberflächen<br />

unterschiedlicher<br />

Estrichkonstruktionen durchaus<br />

nachvollziehbar und verständlich.<br />

Bei der Vielzahl der heute<br />

am Markt erhältlichen Estricharten<br />

ist es dem Auftragnehmer<br />

Boden- und Parkettarbeiten<br />

nicht mehr sicher<br />

möglich, Untergründe zu erkennen<br />

und insbesondere<br />

Oberflächen von Untergründen<br />

zu beurteilen.<br />

Aus den zuvor genannten<br />

Gründen wird es immer notwendig<br />

sein, dem Auftragnehmer<br />

Boden-/Parkettarbeiten<br />

ausreichende Informationen<br />

über den eingebauten Untergrund<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Aber es wird auch darauf<br />

hingewiesen, dass Bedenkenanmeldungen<br />

hinsichtlich<br />

der Oberfläche von Estrichkonstruktionen<br />

durch den Bodenleger<br />

bzw. Parkettleger<br />

nicht „böse gemeint“ sind. Bei<br />

einer unzureichenden bzw. ungenügendenUntergrundvorbereitung<br />

kann es sehr schnell zu<br />

einem Fußbodenschaden kommen,<br />

den dann der AuftragnehmerBoden-/Parkettarbeiten<br />

zu vertreten hätte. Aus den<br />

zuvor genannten Gründen sind<br />

Bedenkenanmeldungen wichtig,<br />

um zum einen den AuftragnehmerBodenbelagarbeiten/Parkettarbeiten,<br />

aber auch<br />

– und nicht zuletzt – den Bauherrn<br />

vor Folgeschäden bzw.<br />

Fußbodenschäden zu schützen.<br />

Es sollte den Boden-, Parkett-<br />

und Estrichlegern gemeinsam<br />

möglich sein, in jedem entsprechenden<br />

Bauvorhaben die<br />

notwendigen Untergrundvorbereitungsmaßnahmengemeinsam<br />

durch eine Überprüfung<br />

der Estrichkonstruktion<br />

festzulegen.<br />

Hierbei handelt es sich sicherlich<br />

um „Wunschdenken“,<br />

doch ist aus Sicht des Verfassers<br />

die Kommunikation zwischen<br />

Bodenleger/Parkettleger<br />

und Estrichleger immer noch<br />

der bessere Weg als die Konfrontation,<br />

welche in jedem<br />

Bauvorhaben in aller Regel zu<br />

Baubehinderungen und erhöhten<br />

Kosten führt. |<br />

E S T R I C H<br />

W E I L<br />

W I R<br />

A L L E<br />

D A R A U F<br />

S T E H N<br />

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