Tagesordnungspunkt 10-1 - Bezirksregierung Köln

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Bezirksregierung Köln Juni 2011 12. Regionalplanänderung – Erweiterung des Bereiches für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher nichtenergetischer Bodenschätze (BSAB) Hückelhoven-Kaphof, Stadt Hückelhoven – Anlage 2 – UMWELTBERICHT Das Abgrabungsgewässer befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Nach Beendigung der Abgrabungen und beendeten Rekultivierungsmaßnahmen existiert hier ein Entwicklungspotential für einen vielfältigen gewässertypischen Lebensraum. `Schutzgut Klima/Luft´ Beschreibung Der Betrachtungsraum gehört klimatisch betrachtet zur niederrheinischen Bucht, die mit einer jährlichen mittleren Niederschlagsmenge von ca. 650 bis 700 mm und einer mittleren Jahreslufttemperatur von ca. 9,5°C atlantisch geprägt und somit relativ ausgeglichen ist. Charakteristisch sind milde, schneearme Winter und verhältnismäßig kühle Sommer. Entsprechend der großklimatischen Lage weht der Wind überwiegend aus südwestlichen bis südöstlichen Richtungen. Das Geländeklima der weiten Talaue weist gegenüber den Terrassenebenen einen etwas eingeschränkteren Luftaustausch und höhere Luftfeuchtigkeit auf. Typisch sind niedrigere Windgeschwindigkeiten, häufigere Windstillen und damit verbunden eine größere Schwüle- und Nebelhäufigkeit. Im Sommer kann es über den Äckern und Wiesen in Strahlungsnächten verstärkt zur Bildung von Kaltluftseen, im Winter zu Nebel und Bodenfrost kommen. Bewertung Den vereinzelten Gehölzflächen im Vorhabengebiet kann aufgrund ihrer geringen Ausprägung keine bedeutende Funktion für die Luftreinhaltung zugeordnet werden. Dem Untersuchungsraum kommt jedoch gewisse Bedeutung als Kaltluft- bzw. Frischluftentstehungsgebiet zu und hat aufgrund vorherrschender Westwinde Bedeutung für den Klimaaustausch für den Siedlungsbereich von Hilfarth. `Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild´ Das Landschaftsbild wird als die wahrnehmbare Ausprägung von Natur und Landschaft verstanden. Neben den natürlichen Faktoren wie Relief, Bewuchs und Gewässer, wird es von der vorhandenen Nutzung geprägt und berücksichtigt auch die Lärm- und Geruchsbelastung. Beschreibung Der Untersuchungsraum liegt innerhalb einer breit ausgebildeten Talaue in den Niederterrassen des Rheins, in welcher sich die Rur und ihre Nebenflüsse ihren Lauf geschaffen haben. In Richtung Südwesten verlaufen auf Höhe der Linie Porselen – Brachelen und in Richtung Nordosten auf Höhe der Linie Ratheim – Busch – Hückelhoven die Hangkanten der an die Niederung anschließenden höher gelegenen Flächen der Hauptterrasse. Der Untersuchungsraum stellt sich als eine weitläufige ebene Fläche dar, die von den – 52 –
Bezirksregierung Köln Juni 2011 12. Regionalplanänderung – Erweiterung des Bereiches für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher nichtenergetischer Bodenschätze (BSAB) Hückelhoven-Kaphof, Stadt Hückelhoven – Anlage 2 – UMWELTBERICHT Fließgewässern Rur, Wurm, Erlen- bzw. Teichbach und dem Mirbach sowie ihrer begleitenden Gehölzvegetation gegliedert wird. Die Geländehöhen liegen durchschnittlich bei 46 m ü. NN. Als Vorbelastungen der Landschaft und für das Landschaftsbild wirken die Verkehrtrassen der Autobahn A 46, sowie den Kreisstraßen K 22 und K 16. Weiterhin stellen die Betriebsgebäude sowie die betriebsbedingten Materialan- und - aufschüttungen der bestehenden Abgrabung starke visuelle Vorbelastungen dar. In Richtung Nordosten prägen die Erhebungen der Bergehalden aus dem Steinkohlenabbau das Landschaftsbild. Sie bilden den optischen Hintergrund für die landwirtschaftlich intensiv genutzte Niederungslandschaft. Prägend für die Rurniederung im Kreis Heinsberg sind des Weiteren die zahlreichen ehemaligen, bereits rekultivierten Nassabgrabungen in Form von Baggerseen. Nordöstlich der Rur liegen die ausgedehnten Siedlungsbereiche von Hückelhoven. Am östlichen Rand des Untersuchungsraumes liegt die Ortschaft Hilfarth, die durch Wohnbebauung zu beschreiben ist. Im Untersuchungsraum dominieren die Landwirtschaftsflächen das Landschaftsbild. Raumgliedernde Strukturelemente in Form von Einzelbäumen, Baumreihen, Feldgehölzen und kleineren Waldinseln sind v.a. im Umfeld der Gewässer vorhanden. Als markantes Strukturelement der Rurauenlandschaft sind die Gewässer begleitenden Pappelreihen zu nennen, die in der weiträumigen ebenen Niederung auch aus größerer Entfernung zu sehen sind. Bewertung Aufgrund der weiträumigen Sichtverbindungen bewirken die höherwüchsigen Elemente, vor allem die Pappeln, eine Strukturierung und Gliederung der Landschaft. Altersbedingt sind die Pappeln im Abgang begriffen. Wenn als Ersatz wieder Gehölze gepflanzt werden bzw. im Zuge der natürlichen Sukzession sich entwickeln, können diese Gehölze diese Funktionen langfristig wieder übernehmen. Die in der Rurniederung auf einem Damm geführte Trasse der A 46, das Betonwerk Bieren sowie das bestehende Betriebsgelände des Kieswerks Kaphof an der Kaphofstraße stellen starke Vorbelastungen der Landschaft dar, da sie erhebliche visuelle Beeinträchtigung des Landschaftsbildes bewirken. Die genehmigte Erweiterung der Abgrabung wird eine abschnittsweise Verlegung des Mirbaches (im Bereich der genehmigten Abgrabungsfläche bis zum Panzergraben) sowie den Verlust des noch verbliebenen Gehölzbestandes zwischen Mirbach und Erlenbach bewirken. Damit erhöhen sich die Vorbelastungen des Landschaftsbildes im engeren Untersuchungsraum. Mit der fortschreitenden Rekultivierung der genehmigten Abgrabung wird demgegenüber eine zunehmende Eingrünung und Abschirmung des Abbaubetriebes stattfinden. Die Pflanzungen werden als Strukturelemente der Landschaft die visuellen Beeinträchtigungen der Abgrabung und der Betriebsgebäude mindern. – 53 –
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