Tagesordnungspunkt 10-1 - Bezirksregierung Köln

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Bezirksregierung Köln Juni 2011 12. Regionalplanänderung – Erweiterung des Bereiches für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher nichtenergetischer Bodenschätze (BSAB) Hückelhoven-Kaphof, Stadt Hückelhoven – Anlage 2 – UMWELTBERICHT Die Wirkungen der geplanten Abgrabung können relativ genau vorausgesagt werden, da für das Vorhaben bereits eine Raumverträglichkeits- und eine Umweltverträglichkeitsstudie sowie Fachgutachten vorliegen. Die Wirkprognosen stützen sich in der Folge im Wesentlichen auf die Angaben der genannten Unterlagen. Grundsätzlich kann bei den vorauszusagenden Wirkungen zwischen einer unmittelbaren Flächeninanspruchnahme, die zum Verlust von bedeutenden Landschaftsfunktionen führt, und einer mittelbaren Einwirkung auf Landschaftsfunktionen und Schutzgüter durch räumliche Funktionszusammenhänge, Immissionen (Schadstoffe und Lärm), visuelle Wirkungen und Barrierewirkungen unterschieden werden. Auf Basis der bislang bekannten Planung und Projektdaten sind folgende Wirkfaktoren bezogen auf die jeweiligen Schutzgüter festzustellen: Wirkfaktor Voraussichtlich betroffene Schutzgüter M Bo W KL Bi La Ku Flächeninanspruchnahme (Funktionsverlust durch Beseitigung und Nutzungsänderung) X X X X X X X Trenn-/Barrierewirkungen X X X X X X Immissionen (Lärm, Staub) X (X) X (X) X X Auswirkungen durch Veränderung der Standortfaktoren (Beunruhigung/ Störung) – 58 – X (X) X X X (X) Eingriffe ins Grundwasser, Grundwasserfreilegung und - beeinflussung (X) X X X (X) (X) (X) Visuelle Wirkungen X X X X Versiegelung durch Betriebsanlagen/gebäude X X (X) X X X (X) M: Mensch (Bevölkerung, Gesundheit des Menschen), Bo: Boden, W: Wasser, Kl: Klima (Luft, klimatische Faktoren), Bi: Biodiversität, Flora, Fauna, La: Landschaft (Landschaftsgestalt, Landschaftsbild), Ku: Kultur- und Sachwerte Im Einzelnen können die generellen Eingriffswirkungen einer Kiesabgrabung auf die Schutzgüter folgendermaßen beschrieben werden: Mensch Wohnumfeldqualität und Erholungseignung des Landschaftsraumes Bei der Beurteilung der Wirkungen des Kiesabbaus auf den Menschen sind grundsätzlich zwei Nutzergruppen zu unterscheiden: die Bevölkerung vor Ort mit ihrem Lebens- und Wohnumfeld sowie die Erholungssuchenden.
Bezirksregierung Köln Juni 2011 12. Regionalplanänderung – Erweiterung des Bereiches für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher nichtenergetischer Bodenschätze (BSAB) Hückelhoven-Kaphof, Stadt Hückelhoven – Anlage 2 – UMWELTBERICHT Die Wirkungen von Abgrabungen auf das Wohn- und Lebensumfeld der örtlichen Bevölkerung erstrecken sich insbesondere auf die zu erwartenden Immissionen (Lärm, Staub etc.), die veränderten Standortfaktoren sowie den dauerhaften Verlust oder die Beeinträchtigung der Landschaftsqualität. Diese Wirkungen sind dabei auch entscheidend für die überregionale Erholungseignung eines Raumes. Bei der laufenden Abgrabung ist davon auszugehen, dass sich sowohl der Betrieb als auch der Abtransport der Materialien im Rahmen der Genehmigungen durchgeführt werden, d.h. die geltenden immissionsrechtlichen Vorgaben erfüllt werden. Da für das Vorhaben aus ökonomischen Gründen und mittels modernerer Abbautechniken auch eine Erhöhung der Gewinnungsmengen bzw. Transportmengen und den damit verbunden Immissionsmengen denkbar ist, ist neben der Fortführung des aktuellen Belastungsniveaus auch eine gewisse Verstärkung der Belastungen denkbar. Tiere und Pflanzen/biologische Vielfalt Das Abgrabungsvorhaben bedingt unvermeidbar die Beseitigung vorhandener ortstypischer Biotopgefüge (Flächen- und Vegetationsverlust). Dies führt während des Abbauprozesses zu einer erheblich gestörten Landschaftsstruktur mit einem speziellen Biotopgefüge und hinterlässt – in Abhängigkeit der umgesetzten Rekultivierungsmaßnahmen – eine "neue Landschaft" mit einem stark veränderten Biotopgefüge. Der Einfluss auf die Flora und Fauna der unmittelbaren Umgebung hängt eng von den durch die Sand- und Kiesgewinnung hervorgerufenen Einflüssen auf die ökologischen Ausgangsbedingungen (Boden, Wasser, Klima) und die hervorgerufenen Störungen (Staub- und Lärmimmissionen, visuelle Beunruhigungen) ab. Die Fauna eines Areals ist in ihrer Zusammensetzung und Ausprägung unmittelbar von den jeweiligen Landschaftssituationen, der Art und Intensität der Landnutzung sowie der Vegetationsausstattung abhängig. In Abhängigkeit der zu deren Verbreitung erforderlichen Arealgrößen und der unterschiedlichen Einnischung der verschiedenen Faunenbereiche in die Landschaft ergeben sich unterschiedliche Auswirkungen. So können Tierarten mit einem größeren Mindestaktionsraum durch die nachhaltige Veränderung eines Teiles ihres Lebensraumes dauerhaft aus einem Areal verdrängt werden, obwohl sie am konkreten Eingriffsort z.B. keinen Brutplatz haben. Demgegenüber kann für Arten mit geringerem Aktionsraum der Eingriff zwar unmittelbar den Verlust eines konkreten Fortpflanzungsortes bedeuten, durch eine in unmittelbar angrenzenden Bereichen verbleibende ähnliche Landschaftssituation muss der Fortbestand der Art in diesem Areal jedoch keineswegs gefährdet sein. Boden Zwangsläufig muss zur Durchführung einer Sand- und Kiesgewinnung der gewachsene Oberboden am Ort beseitigt werden. Über den Verlust an natürlich gewachsenem Boden resultieren daraus Beeinträchtigungspotentiale für die Qualität des Bodens aufgrund von Umlagerungen, Transport etc.. Die Nutzbarkeit des Bodens als Produktionsgrundlage, – 59 –
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