Tagesordnungspunkt 10-1 - Bezirksregierung Köln

Bezirksregierung Köln Juni 2011
12. Regionalplanänderung – Erweiterung des Bereiches für die Sicherung und den Abbau
oberflächennaher nichtenergetischer Bodenschätze (BSAB) Hückelhoven-Kaphof,
Stadt Hückelhoven –
Anlage 2 – UMWELTBERICHT
Mirbachs im Bereich der genehmigten Abgrabung bis auf Höhe des Panzergrabens
sowie der Eingriff in den natürlichen Untergrund und der Verlust an gewachsenem
Boden einher gehen. Darüber hinaus gehen durch die nach Süden hin fortschreitende
Inanspruchnahme der Flächen potentiell wertvolle natürliche Retentionsräume der
Wurm dauerhaft verloren.
Entsprechend der Genehmigung der Abgrabung wird sich auch die Rekultivierung der
abgegrabenen Bereiche fortsetzen. Dabei werden neben der Gestaltung des
Abgrabungssees auch die Eingrünung der Rand- und Böschungsbereiche erfolgen.
Gemäß des genehmigten Landschaftspflegerischen Begleitplans würde (im Gegensatz zu
der Planung für die Erweiterung) ein Großteil der Abgrabung als See gestaltet.
Nach dem Abbauende und der Umsetzung der Rekultivierungsmaßnahmen kann sich der
grundwassergespeiste Abgrabungssee zu einem Biotop mit vielfältigen Lebensräumen
für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Damit regeneriert sich nicht nur die
ökologische Qualität des Bereiches, sondern auch das Landschaftsbild wird nach
Beendigung der visuellen Störungen wieder an Qualität gewinnen. Möglicherweise
werden Freizeit-Infrastrukturmaßnahmen im Umfeld des Sees umgesetzt, die darüber
hinaus eine verbesserte Erholungseignung erzielen.
Auf den hier überplanten Erweiterungsflächen in Richtung Südosten und in Richtung
Nordwesten ist ohne Verwirklichung des Vorhabens „Erweiterung BSAB Kaphof“
weiterhin mit einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zu rechnen. Jedoch ist
anzunehmen, dass Bereiche längs der Gewässer Linnicher Mühlenteich und Mirbach zur
Aufwertung des Biotopverbundes im Niederungsbereich von Rur und Wurm z.B. im
Rahmen von Maßnahmen im Zusammenhang mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie, im
Rahmen der Aufwertung von natürlichen Retentionsräumen oder von anderweitigen
Kompensationsmaßnahmen naturnah entwickelt werden, da diese Bereiche ein hohes
ökologisches Potential besitzen und sich für Aufwertungsmaßnahmen besonders eignen.
Anderweitige bauliche Entwicklungen im Vorhabensbereich werden derzeit nicht
angenommen, da keine Informationen über diesbezügliche Planungen bekannt sind.
2.3 Voraussichtliche Umweltwirkungen
In der Folge werden die erheblichen Umweltauswirkungen für die vorgesehene
Regionalplanänderung, d.h. für die Erweiterung des BSAB Hückelhoven-Kaphof
ermittelt. Umweltauswirkungen, die durch die genehmigte Abgrabung bzw. eine
geringfügige Erweiterungen der genehmigten Kiesabgrabung innerhalb des bestehenden
BSAB ausgelöst werden könnten, bleiben für diesen Umweltbericht unberücksichtigt.
Dabei sind die vom Planungsvorhaben voraussichtlich ausgehenden Wirkungen
dahingehend zu betrachten, in welchem Maße diese bei den einzelnen
Umweltschutzgütern zu Veränderungen führen könnten. Wirkungen werden dabei als
auslösende Faktoren verstanden, die beim Auftreffen auf die Schutzgüter oder
Nutzungen zu weitergehenden Folgen führen können (Ursache-Wirkung-
Zusammenhang). Wie in den rechtlichen Vorgaben gefordert, werden die
Umweltauswirkungen des Planungsvorhabens dahingehend beschrieben und bewertet.
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