Das Ethnonym - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien
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27<br />
nymen Heroen oder Archegeten benannt. "Der Gott der Tribus war gewöhnlich<br />
von derselben Art, wie der der Phratrie oder Familie. er war ein gottgewordener<br />
Mensch, ein Heros. Von ihm leitete die Tribus ihren Namen ab; daher nannten<br />
ihn die Griechen den namengebenden Heros, den heros eponymen." 34<br />
Ahne<br />
Tier<br />
Adaption<br />
Ortsang.<br />
Körperm.<br />
1<br />
1<br />
1<br />
5<br />
4,3<br />
4,3<br />
4,3<br />
Antike Stammesnamen nach Kategorien N=23<br />
15<br />
21,7<br />
65,2<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
nach U.von Wilamowitz -Möllendorf, Der Glaube der Hellenen, Darmstadt 1955 u.a.<br />
Abb. 6: Antike Stammesnamen nach Kategorien (Wilamowitz von Möllendorf)<br />
Als Nachkommen ihrer Ahnen wurden z.B. die folgenden Stämme genannt:<br />
Italiker ��������������������� ��������� ������������ ����������<br />
�������� ��������� ���������������� ��������� �������<br />
�������� �������� ��������������� �������� ��������<br />
Die Praxis des Ahnenkultes erfuhr zur Zeit der drakonischen Reformen eine Renaissance<br />
in der Gestalt eines Kultes der Heroen, die neben den Göttern zu verehren,<br />
Drakon 620 v.Chr. in seiner Verfassungsurkunde zur verbrieften Pflicht<br />
machte. Phylen mit ihren ���� ����� sind aber schon in der Zeit des neu belebten<br />
Hereondienstes politische Körperschaften, welche die �����oder�������, die durch<br />
Verwandtschaft und Verschwägerung verknüpften Geschlechterverbände nur<br />
noch genossenschaftlich kopierten. "Überall wird in solchen Geschlechtern die<br />
Form eines Ahnenkultes festgehalten. Und diese Form muß auch hier einst einen<br />
vollen Sinn gehabt haben. Wie immer die vom Staate anerkannten Geschlechter<br />
sich zu der ihnen eigentümlichen Gestalt entwickelt haben mögen, ihrem ersten<br />
Ursprung nach müssen sie (nicht anders als die römischen gentes) auf Geschlechtsverbände<br />
zurückgehen, die aus der im Mannesstamm erweiterten Familie<br />
hervorgewachsen und durch wirkliche Verwandtschaft zusammengehalten<br />
waren." 35<br />
Aus diesem einst gültigen Kontext und seiner politischen Funktion heraus dürfen<br />
auch die späteren, den politischen Interessen dienlichen Fiktionen genealogischer<br />
Verbindung von Stämmen und Völkern als Ausdruck aktueller Motive oder poli-<br />
34 N.D. Fustel de Coulange, Der antike Staat, Stuttgart 1981, S.161<br />
35 E.Rhode, Psyche, Stuttgart, Leipzig 1934, S.87<br />
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