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Das Ethnonym - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

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42<br />

"The Bushmen do not appear to have any general or collective names for themselves.<br />

Such names have, however, been applied to them by most of the other inhabitants<br />

of South Africa. The Hottentots term them all San. The meaning of this<br />

word is uncertain, but Hahn interprets it as "aborigines, or settlers proper." 60<br />

Hier wird der Terminus Ureinwohner, Indigener oder Aboriginal von einem<br />

Nachbarvolk verliehen, zu dem offensichtlich das Verhältnis friedlicher Koexistenz<br />

besteht.<br />

In pejorativer Konnotation erscheint demgegenüber schon der Name, den die<br />

Bantuvölker den Buschmännern gegeben haben: "The Bantu peoples know the<br />

Bushmen by a variety of names, the most common of which are all cognate forms<br />

of the same root- BaTwa or AbaTwa (Zulu- Xosa), BaRwa (Suto), MaSarwa<br />

(Chwana), OvaTwa (Herero), etc. The meaning of this root has not been<br />

satisfactorily determined. A common interpretation is "people of the south", but<br />

this is not universally accepted, a more plausible alternative, perhaps, is "people<br />

of the wilderness". 61 Die ethnische Zusammenfassung der Buschmänner und ihre<br />

Abgrenzung von sich, durch jene, die sich neben der Identität, welche ihr<br />

Stammesname ausdrückt, auch als Bantu (Menschen, hier aber kein <strong>Ethnonym</strong>)<br />

begreifen, diese Zusammenfassung von dieser Seite als Wilde, reflektiert den<br />

Hochmut und die Verachtung der Eroberer und Fronherrn, die sich als Feldbauern<br />

und Hirten jenen indigenen Jägern überlegen fühlen, d.h. deren ethnozentrischen<br />

Kulturstolz, der gegenüber die europäische Bezeichnung schon wieder neutral erscheint.<br />

"The name Bushmen itself goes back to the earliest Dutch settlers at the<br />

Cape, and is found as far back as 1685 in the Cape records, where it occurs in<br />

several variations of its Dutch form- Bosjemans, Bosmenekens, Bosiemans, etc.<br />

" 62<br />

Auch wenn die Buschmänner für sich selbst keine generische Kategorie gebrauchen,<br />

denn in ihren Rückzugsgebieten macht ihnen kein anderes Volk ihr Territorium<br />

streitig, so unterscheiden sie sich intern, d.h. ihre Gruppen, ganz ähnlich wie<br />

die Eskimos über topographische Zuordnungen. "The //ng !ke, for example are<br />

the "home people"; the /tannekwe the "river people"; the Hiechware the "the<br />

people of the open country", and the !o!kung the "forest people", while the<br />

!kung are simply "people", or, as they would interprete the name "Bushmen".<br />

The Hei//om, again, derive their name from the Hottentot words heis, tree or<br />

bush, and //om, to sleep, and are therefore the "tree-sleeping people", i.e. those<br />

who sleep under trees; while the Naron, by which the //aikwe now sometimes<br />

speak of themselves, appear to have been applied to them originally by the Auen<br />

and to mean "people who are insignificant". 63<br />

Die Hottentotten wiederum, welche die Buschmänner unter einem Achtung bezeugenden<br />

Namen zusammenfassen und bezeichnen, müssen sich ihrerseits gegenüber<br />

den mit ihnen wirtschaftlich und territorial konkurrierenden Bantu selbst<br />

60 I.Schapera, The Khoisan peoples of South- Africa, London 1930, S.31<br />

61 I.Schapera, The Khoisan peoples of South- Africa, London 1930, S.31<br />

62 I.Schapera, The Khoisan peoples of South- Africa, London 1930, S.31<br />

63 I.Schapera, The Khoisan peoples of South- Africa, London 1930, S.76

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