Das Ethnonym - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien
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dem Gesichtspunkt kultureller Adaptionen lassen sich wiederum die Namen der<br />
Gaesaten (schon mal oben erwähnt), Rugier, Sachsen, Usipier (Usipeten), Wikinger<br />
und Germanen (schon mal oben erwähnt) gruppieren, unter dem Gesichtspunkt<br />
besonderer Bräuche die Namen der Silingen und Sugambrer. Als<br />
seltene Ausname erscheint das Therionym im Namen der Cherusker, während die<br />
Namen nach örtlichen Merkmalen oder Residenzangaben die größte Gruppe der<br />
germanischen Stammes- und Völkernamen stellen:<br />
Amsivarier Angrivarier Barinobanten Brukterer Burgunden<br />
Dänen Angeln Avionen Bukinobanten Flamen<br />
Daliternen Haruden/Haruduren Hasuarier Kalukonen Kimbern<br />
Markomannen Mattiaker N(V)aristen Nemeter Ripuarier<br />
Salier Sithonen Thuler Tullibanten Uberi<br />
Wandalen Wangionen Warnen<br />
Die Verteilung der germanischen Stammes- und Völkernamen nach den Gesichtspunkten<br />
der Namensgebung bildet die folgende Graphik ab:<br />
Tiere<br />
Adaptionen<br />
Ortsang.<br />
Bräuche<br />
Freie<br />
Krieger<br />
Feinde<br />
Freunde<br />
Ahne<br />
Charakterm.<br />
Körpermerk.<br />
Menschen<br />
Germanische Stammesnamen nach Kategorien (N=75)<br />
1,3<br />
1<br />
2,7<br />
2<br />
2,7<br />
2<br />
4<br />
3<br />
2,7<br />
2<br />
2,7<br />
2<br />
6<br />
6<br />
8<br />
8<br />
9,3<br />
7<br />
8<br />
6<br />
18<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
nach A.E.Hepp, Völker und Stämme in Deutschland, Tübingen 1979<br />
Abb. 7: Germanische Stammesnamen nach Kategorien (A.E.Hepp)<br />
Unter den germanischen Stammesnamen dominieren die an örtlichen Merkmalen<br />
und an den Charaktereigenschaften orientierten Namen. Die patronyme Ableitung,<br />
die unter den von den Altgriechen und Althebräern überlieferten Namen<br />
vorherrscht, ebenso wie die therionyme Ableitung kommen bei ihnen nur sehr<br />
selten vor. Auch das ließe sich in einem historischen Horizont deuten. Ihre gegenseitige<br />
Namensgebung steht als Differenzierungsaufgabe in einem gegenseitigen<br />
Binnenverhältnis, sie wissen sich alle als ethnisch verwandt.<br />
24<br />
28<br />
%<br />
N<br />
37,3