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in den Estrich eingedrungen. Die Folge davon waren Bereiche mit unterschiedlich hohen Konzentrationen an Lösemittel und/oder ggf. unvernetzten Bestandteilen, die dann wiederum unterschiedlich lange Zeiträume benötigten, um aus dem Untergrund/Film zu entweichen, was eine Erklärung für die zeitverzögerte Bildung der Blasen wäre. Die in der Bodenbeschichtung festgestellten Poren sind dagegen auf eine unzureichende Entlüftung (mittels Stachelwalze) der frisch applizierten Beschichtung zurückzuführen. Wer hat Schuld? Wer hätte den Untergrund prüfen müssen? Hinsichtlich der Verantwortlichkeit für das entstandene Schadensbild wäre es Sache des Malers gewesen, die Oberfläche der imprägnierten Estrichkonstruktion durch die im Verkehr üblichen Maßnahmen analog der Vorgaben der VOB, Teil B, bzw. der VOB, Teil C, ATV DIN 18 353 „Estricharbeiten“ bzw. ATV DIN 18 365 „Bodenbelagsarbeiten“ und/ oder mitgeltenden technischen Richtlinien (BEB-Merkblätter, herstellerbezogene Merkblätter, u.a.) dahingehend zu über- 12 145 Blasen in einer Bodenbeschichtung: Nicht immer Feuchtigkeit! prüfen, ob eine für Beschichtungen ausreichende Beschaffenheit der Oberfläche der Estrichkonstruktion vorliegt. Im vorliegenden Fall hatte aber der Maler im Vorfeld keine weiteren Prüfmaßnahmen an dem imprägnierten Untergrund vorgenommen und auf Grund der erzielten guten Werte für die Abreißfestigkeit an den im Vorfeld hergestellten imprägnierten Musterflächen abgeleitet, dass die durch einen anderen Auftragnehmer (Estrichleger) imprägnierte Oberfläche einen fachgerechten Untergrund darstellte, der ohne weiteres beschichtet werden konnte. Entsprechend seinen Prüfungs-, Sorgfalts- und Hinweispflichten hätte er den zu beschichtenden Estrich nach der Imprägnierung durch den Estrichleger genau so zu prüfen gehabt, als ob ihm dieser Boden gar nicht bekannt war, also vor Ausführung der Beschichtungsarbeiten durch die im Verkehr üblichen Prüfmaßnahmen überprüfen müssen und bei erkennbaren Risiken entsprechende Bedenken schriftlich gegenüber der Beklagten anmelden müssen. War der Schaden zu vermeiden? Der Maler hätte dem Bauherrn außer den Prüfmaßnahmen an den im Vorfeld angelegten Musterflächen der imprägnierten Estrichkonstruktion, auch nach der vollflächigen Imprägnierung eine Prüfung der Oberflächenzugfestigkeit mittels Stempelhaftzugprüfungen in Anlehnung an DIN ISO 4624 empfehlen sollen. Im Technischen Merkblatt des Herstellers war für das Beschichtungssystem eine Oberflächenzugfestigkeit > 1,5 N/mm² gefordert - diese Prüfmaßnahmen wurden jedoch vom Maler nicht veranlasst und nicht durchgeführt. Möglicherweise hätte dann auf Grund der Prüfmaßnahmen an der imprägnierten Estrichkonstruktion ein Hinweis auf die hochsiedenden Lösemittel im Porenvolumen der Estrichschicht und damit die eingetretene Lösemittelretention bemerkt werden können, da die abgerissenen Prüfstempel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch eine Geruchsbelästigung im Bereich der Prüfstellen zur Folge gehabt hätten. Um dann weiter festzustellen, ob das auf Fachwissen | Anwendung Bodenbeschichtung mit orangenhautartiger Struktur Blasenbildung in der Bodenbeschichtung - immer durch Feuchtigkeit im Untergrund verursacht? der „kritischen“ Estrichkonstruktion zur Anwendung gekommeneBeschichtungssystem (Imprägnierung plus Beschichtungssystem) Erfolg versprechend ist, hätte die Möglichkeit bestanden, vor Ort Musterflächen mit dem kompletten Beschichtungsaufbau anzulegen. Die erzielten Messergebnisse bei der Prüfung der Oberflächenzugfestigkeit hätten dann Aufschluss darüber gegeben, ob diese Maßnahme dann insgesamt eine Verbesserung der Beschaffenheit der „kritischen Estrichoberfläche“ ermöglicht hätte. Ob eine solche Maßnahme dann dauerhaft erfolgreich bleibt, kann allerdings alleine auch daraus nicht abgeleitet werden, da hierfür alle auf ein Beschichtungssystem einwirkenden Einflussfaktoren aus Untergrundgegebenheiten, Nutzung und Frequentierung sowie klimatischen Bedingungen über die Zeit betrachtet, einfließen müssen. Achtung - Fallstrick: Wer trägt das Risiko für Nachbesserungen? Der Maler wäre gut beraten gewesen, die Sachmangelhaftung für seine Beschichtungsarbeiten gegenüber dem Auf- E S T R I C H W E I L W I R A L L E D A R A U F S T E H N ©
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