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E - FUSSBODENBAU

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BASIS WISSEN<br />

FÜR BAUAUSFÜHRENDE IM ESTRICHLEGERHANDWERK<br />

• Grobkörnige Gemische besitzen einen kleineren Wasseranspruch<br />

und je Volumeneinheit eine geringere Oberfläche, die mit<br />

Zementleim benetzt und verklebt werden muss, als feinkörnige.<br />

• Gemischtkörnige Kornzusammensetzungen haben einen geringeren<br />

Hohlraumgehalt als Haufwerke aus annähernd gleich großen<br />

Körnern. Zum Ausfüllen der Hohlräume ist also weniger Zementleim<br />

erforderlich als bei einem Einkorn-Haufwerk. Dies hat<br />

wirtschaftliche und technologische Vorteile. Der Temperaturanstieg<br />

im Beton in Folge der Zementhydratation und die anschließende<br />

Abkühldifferenz sowie die Schwind- und Kriechzahlen<br />

nehmen mit fallendem Zementgehalt ab.<br />

• Zu grobkörnige Mischungen sind als Frischbeton sperrig,<br />

schwer verarbeitbar und neigen stärker zum Entmischen. Unterhalb<br />

von groben Zuschlagkörnern besteht die Gefahr von Wasserabsonderungen.<br />

• Festigkeit und Elastizitätsmodul von dichtem Grobzuschlag für<br />

Normalbeton sind wesentlich höher als die entsprechenden Werte<br />

der Mörtelmatrix. Das Schwinden und Kriechens des Zuschlags<br />

ist dagegen in der Regel vernachlässigbar.<br />

• Die Kornzusammensetzung ist so zu wählen, dass mit den verfügbaren<br />

Ausgangsstoffen ein verarbeitbarer Frischbeton entsteht,<br />

der in erhärtetem Zustand die gewünschten Eigenschaften<br />

aufweist. Im besonderen Maße wird die Kornzusammensetzung<br />

durch die gewünschte Verarbeitbarkeit festgelegt (z.B. Pumpbarkeit,<br />

Selbstverdichtung). Neben den rein technologischen Gesichtspunkten<br />

spielen bei der Wahl der Betonzusammensetzung<br />

auch wirtschaftliche Überlegungen eine nicht zu vernachlässigende<br />

Rolle.<br />

Die Korngrößenverteilung<br />

Die Kornzusammensetzung eines Zuschlaggemisches lässt<br />

sich am anschaulichsten durch Sieblinien wie sie in der DIN<br />

1045 vorgegeben sind, beschreiben. Bei dieser Darstellung ist<br />

auf der Abszisse die Siebweite als Maßzahl für die Korngröße<br />

und auf der Ordinate der Durchgang durch das entsprechende<br />

Prüfsieb aufgetragen. Maßgebend ist der Durchgang in Masse-<br />

%. Die Stoffraumanteile sind die durch die Kornrohdichte geteilten<br />

Masse-Anteile.<br />

Sieblinien A haben sich als ungünstig erwiesen, da sie zu grobkornreich<br />

sind und einen schwerverarbeitbaren Beton ergeben,<br />

der außerdem stark zum Entmischen neigt.<br />

Der durch die Sieblinien A und B begrenzte Bereich 3 gilt als<br />

günstig, da solche Kornzusammensetzungen einen geringen<br />

Wasseranspruch haben und im Allgemeinen ausreichend gut verarbeitbare<br />

Betone ergeben. Allerdings sind in der Nähe der Sieblinie<br />

A liegende Zuschlaggemische noch sehr grob kornreich.<br />

In Hinblick auf die Verarbeitbarkeit sind Zuschlaggemische in<br />

der Nähe der Sieblinie B meist vorzuziehen. Sieblinien im Bereich<br />

4 zwischen den Regelsieblinien B und C sind fein-korn-<br />

22 145<br />

Ohne richtigen Mörtel geht gar nichts!<br />

Fachwissen | Anwendung<br />

reich. Mit solchen Zuschlaggemischen hergestellte Betone zeichnen<br />

sich durch einen besonders guten Zusammenhalt und leichte<br />

Verarbeitbarkeit aus. Sie haben jedoch einen höheren Wasseranspruch<br />

und erfordern deshalb für die gleiche Betonfestigkeit einen<br />

höheren Zementgehalt, sofern nicht der Wasseranspruch<br />

durch Zugabe eines Verflüssigers gesenkt wird. Noch feinkornreichere<br />

Zuschlaggemische im Bereich 5 oberhalb der Sieblinie<br />

C sind auf Grund ihres hohen Wasseranspruchs für Betone hoher<br />

Festigkeitsklasse nicht so geeignet.<br />

An Hand der roten Linie in Grafik 1, ein Münchner Kies 0/8,<br />

wie er als Estrichsand geliefert wird, mag die Zusammensetzung<br />

einer brauchbaren Kornverteilung diskutiert werden.<br />

Es ist wohl nicht in Frage gestellt, dass dieser Mineralaufbau<br />

für einen schwimmenden Estrich mit lotrechter Nutzlast von 2,0<br />

kN/m² (Wohnungsbau) mit einer akzeptablen Qualität ausgeführt<br />

werden kann.<br />

Bei erhöhter Belastung, vor allem bei Nutzestrichen ist natürlich<br />

darauf zu achten, dass der Anteil an gröberen Korn > 2 mm<br />

anzuheben ist. Die Sieblinie B 8 sollte dann nicht in Richtung C8<br />

überschritten werden. Da die Kiessandvorkommen in der Natur<br />

nur selten der idealen Siebkurve entsprechen, sind Korrekturen<br />

vorzunehmen.<br />

Zu diesem Zweck ist es einfach notwendig, Siebanalysen vorzunehmen.<br />

Im Falle einer erhöhten Beanspruchung des Estrichs,<br />

ist eine Eignungsprüfung mit dem zu verwendeten Material im<br />

Zweifelsfall neu zu erstellen. Ist eine solche vorhanden, gehört<br />

die Kontrolle des Kiesmaterials mittels Siebanalyse zum Handwerk.<br />

Im Routinefall reicht es im täglichen Geschäft, ein Sieb mit 2<br />

mm zu verwenden. Beträgt der Siebrückstand annähernd 50 %<br />

ist ein Minimum an Prüfung erledigt.<br />

Im Fall der Einrede eines viel zu hohen Aufwandes ist zu bedenken,<br />

welcher Aufwand notwendig wird, wenn die Oberfläche<br />

gehärtet werden muss oder mehr.<br />

Schüttdichte<br />

Eingangs wurde die Feststellung getroffen, wonach der Zuschlagstoff<br />

mit höchstem Raumgewicht (Rohwichte des gesamten<br />

Minerals) im Allgemeinen der beste ist, weil dieser die größte<br />

Grafik 1: Sieblinien nach DIN 1045, Siebkurve Kies 0/8, Bereich München<br />

E S T R I C H<br />

W E I L<br />

W I R<br />

A L L E<br />

D A R A U F<br />

S T E H N<br />

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