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| JAHR | GEScHÄFtSBERicHt 2008 - NH Projektstadt

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32<br />

5. BauEn | Projektentwicklung<br />

| dEnkmalGESCHüTzTE SIEdlunG VoR dEm VERFall BEWaHRT<br />

Verlieren Eigentümer das Interesse an ihren Immobilien, geraten Kommunen<br />

in eine Zwickmühle: Sie können nicht zusehen wie einzelne<br />

Gebäude, eine ganze Siedlung oder eine Industriebrache verfallen. Meist<br />

sind sie jedoch finanziell nicht in der Lage, die leer stehenden Objekte<br />

anzukaufen, um nach neuen Nutzungsmöglichkeiten oder Eigentümern<br />

zu suchen. Die Sanierung und anschließende Privatisierung der Eichenwaldsiedlung<br />

in Großalmerode-Rommerode zeigt, wie Interessen der<br />

Stadt, des Eigentümers und der betroffenen Mieter in einem gemeinsam<br />

erarbeiteten Handlungskonzept zu einem guten Ergebnis führen.<br />

Planungsdienstleistungen, die neben klassischen HoaI-aufgaben<br />

auch wohnungswirtschaftliche oder förderrechtliche Fragestellungen<br />

sowie Projektsteuerungen umfassen können, kennzeichnen das<br />

dienstleistungsprofil des Baubereichs der unternehmensgruppe nassauische<br />

Heimstätte / Wohnstadt.<br />

| Sanierung und Privatisierung der Eichenwaldsiedlung in Rommerode<br />

Wie kann eine fast 100 Jahre alte, unter Denkmalschutz stehende<br />

Werkssiedlung saniert werden und in einem ausgesprochen schwachen<br />

Immobilienmarkt zu marktfähigen Bedingungen einen neuen<br />

Eigentümer finden? Mit diesen Fragestellungen konfrontierte die Stadt<br />

Großalmerode die Wohnstadt und beauftragte sie 2003 mit einer entsprechenden<br />

Machbarkeitsstudie. Das hierzu entwickelte Sanierungs-<br />

und Finanzierungskonzept wurde ab 2004 unter Projektsteuerung der<br />

Unternehmensgruppe in mehreren Bauabschnitten umgesetzt und im<br />

Berichtsjahr im Rahmen der geschätzten Kosten abgeschlossen.<br />

Die bautechnische Bewertung des Gebäudebestandes und der vorhandenen<br />

Erschließungsanlagen ergab 2003 einen geschätzten Investitionsbedarf<br />

von ca. 4,9 Millionen Euro. Der Eigentümer, die Vereinigten<br />

Großalmeroder Thonwerke, war zu den nötigen Investitionen nicht bereit<br />

und, wie sich im Nachhinein herausstellte, kurz vor der Insolvenz<br />

dazu auch nicht mehr in der Lage. Schließlich übernahm die Stadt die<br />

Initiative steuernd einzugreifen. Doch eine dauerhafte Übernahme der<br />

Bestände in kommunales Eigentum war politisch weder gewünscht<br />

noch mehrheitsfähig. Jedoch zeigten die Mieter in Einzelgesprächen<br />

die Bereitschaft zum Erwerb der selbst genutzten Häuser. Allerdings<br />

waren die finanziellen Möglichkeiten hierfür eher beschränkt.<br />

Vor diesem Hintergrund untersuchte die Wohnstadt Handlungsalternativen,<br />

hinterlegte diese mit Kosten und bewertete sie. Umgesetzt wurde<br />

dann ab 2004 ein Konzept, dass einen Zwischenerwerb durch die Stadt<br />

zur Durchführung der Sanierung und eine anschließende Privatisierung<br />

zu marktfähigen Preisen vorsah. Da die geschätzten Erlöse daraus erwartungsgemäß<br />

die notwendigen Investitionen nicht decken konnten, wurden<br />

zusätzlich Fördermittel des Landes in die Projektfinanzierung integriert.<br />

Heute ist die Privatisierung, die ausschließlich ehemalige Mieter und andere<br />

Selbstnutzer betraf, weitgehend abgeschlossen, ebenso wie die Sanierung wesentlicher<br />

Bauteile an sämtlichen Gebäuden - unter der Betreuung örtlicher<br />

Planungsbüros. Die Auszeichnung im Rahmen des Wettbewerbs „Hessischer<br />

Denkmalschutzpreis“ <strong>2008</strong> belegt die gelungene Umsetzung des Projekts.

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