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Glaube, Hoffnung und Liebe – Bischofs - Canisianum

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Dr. Beate Kowalski<br />

Einige Worte von Teilhard de Chardin, die er während<br />

einer wissenschaftlichen Expedition in der<br />

Wüste wahrscheinlich am Fest der Verklärung verfasst<br />

hat, als es ihm unmöglich war, die Messe zu<br />

feiern, mögen auch einem geistlichen Impuls zum<br />

Herz-Jesu-Fest hilfreich sein:<br />

Teilhard de Chardin schreibt zum Herz-Jesu-Fest:<br />

„Seltsame Schritte Deines Geistes, mein Gott! <strong>–</strong> Als<br />

vor zwei Jahrh<strong>und</strong>erten in Deiner Kirche sich die<br />

klar umrissene Anziehungskraft Deines Herzens<br />

bemerkbar zu machen begann, mochte es scheinen,<br />

was die Seelen verführte, sei die Entdeckung eines<br />

bestimmteren, umschriebeneren Elements in Dir als<br />

Dein Menschsein selbst. Jetzt aber wird in plötzlicher<br />

Umkehr sichtbar, dass Du, Jesus, durch die<br />

‚Offenbarung‘ Deines Herzens unserer <strong>Liebe</strong> vor<br />

allem das Mittel geben wolltest, dem zu entkommen,<br />

was allzu eng, allzu scharf umrissen, allzu<br />

begrenzt an dem Bild war, das wir uns von Dir<br />

machten.<br />

28<br />

Dr. Beate Kowalski<br />

Geistlicher Impuls zum Herz-Jesu-Fest<br />

Ausschnitte aus den Punkten zum Herz-Jesu-Fest 2003<br />

Im Zentrum Deiner Brust bemerke ich nichts anderes<br />

als einen Glutofen; <strong>und</strong> je mehr ich dieses brennende<br />

Feuer ansehe, umso mehr scheint es mir, dass<br />

überall um es herum die Umrisse Deines Leibes zerschmelzen,<br />

dass sie über alles Maß hinaus größer<br />

werden, bis ich in Dir keine anderen Züge mehr<br />

erkenne als die Gestalt einer entflammten Welt.<br />

Glorreicher Christus; verborgen im Schoß der Materie<br />

ausgebreiteter Einfluss <strong>und</strong> blendendes Zentrum,<br />

in dem die zahllosen Fasern der Vielheit verb<strong>und</strong>en<br />

sind; Macht, unbarmherzig wie die Welt <strong>und</strong> warm<br />

wie das Leben; Du, Dessen Stirn wie Schnee,<br />

Dessen Augen wie Feuer, Dessen Füße strahlender<br />

sind als schmelzendes Gold; Du, Dessen Hände die<br />

Sterne gefangen halten; Du, Der Du der Erste <strong>und</strong><br />

der Letzte, der Lebendige, der Tote <strong>und</strong> der<br />

Auferstandene bist; Du, Der Du in Deiner überströmenden<br />

Einheit allen Zauber, alle Lust, alle Kräfte,<br />

alle Zustände sammelst; Dich rief mein Sein mit<br />

einem ebenso großen Verlangen wie das Universum:<br />

Du bist wahrhaft mein Herr <strong>und</strong> mein Gott!“ 1<br />

„Im Zentrum Deiner Brust bemerke ich nichts<br />

anderes als einen Glutofen“: In mystischer Sprache<br />

spricht Teilhard de Chardin von seiner Begegnung<br />

mit Jesus. Er beschreibt ihn als Glutofen <strong>und</strong> brennendes<br />

Feuer; dazu gebraucht er Bilder der<br />

Berufungsvision des Propheten Johannes aus der<br />

Apokalypse. Das brennende Herz ist Bild für die<br />

übergroße <strong>Liebe</strong>, die aus ihm hervorströmt <strong>und</strong> in<br />

dem die ganze Welt Platz findet. Darum lohnt es,<br />

biblischen Bildern vom Feuer Christi nachzugehen,<br />

sie auf uns einwirken zu lassen <strong>und</strong> uns von Ihm<br />

entflammen zu lassen.<br />

Jesus als Glutofen <strong>und</strong> brennendes Feuer<br />

„Im Zentrum Deiner Brust bemerke ich nichts anderes<br />

als einen Glutofen; <strong>und</strong> je mehr ich dieses brennende<br />

Feuer ansehe, umso mehr scheint es mir, dass<br />

überall um es herum die Umrisse Deines Leibes zerschmelzen,<br />

dass sie über alles Maß hinaus größer<br />

werden, bis ich in Dir keine anderen Züge mehr<br />

erkenne als die Gestalt einer entflammten Welt.“

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