Glaube, Hoffnung und Liebe – Bischofs - Canisianum
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Marienkirche wurde zugleich zur Schulkirche der<br />
Gymnasialjugend.<br />
Seine Schüler sprechen von ihm als einem zwar<br />
strengen Pädagogen mit starker Disziplin <strong>und</strong> traditioneller<br />
Weltanschauung, aber zugleich sehen<br />
sie in Gostynski einen herzlichen <strong>und</strong> jugendliebenden<br />
Seelsorger. „Mir <strong>und</strong> meiner Familie hat er<br />
immer geholfen, vor allem, als wir in großer Not<br />
waren“, schreibt einer seiner ehemaligen Schüler.<br />
Der Selige hat auch unbekannten Menschen Hilfe<br />
geleistet. Er hat immer gut mit anderen Pädagogen<br />
zum Wohle der Jugend zusammenarbeiten können.<br />
Bekannt waren sein Charme <strong>und</strong> seine hohe Kultur<br />
in Bezug auf alle Menschen. Sein Leben lang<br />
charakterisierte ihn eine schöpferische Kraft in<br />
Selbstarbeit an seiner Weiterbildung <strong>und</strong> in<br />
Hingabe für die anderen Menschen. Kein W<strong>und</strong>er,<br />
dass Gostynski sogar immer wieder an ein Leben<br />
in einer Ordensgemeinschaft dachte, was aber der<br />
Bischof abgelehnt hatte.<br />
Schon vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges<br />
hat er die Gläubigen durch patriotische Predigten<br />
gestärkt. Diese Wirkung hat er auch nach Beginn<br />
des Krieges fortgesetzt. Am Nationalfeiertag, am<br />
11. November 1939, hat er ebenfalls die Messe für<br />
die Heimat gefeiert <strong>und</strong> eine entsprechende Ansprache<br />
gehalten. In Folge der Ereignisse wurde er<br />
durch die Fre<strong>und</strong>e gemahnt, zu fliehen. Seine Antwort<br />
war ruhig <strong>und</strong> gelassen: „Wenn meine Brüder<br />
leiden, darf ich nicht versteckt leben“. So wurde er<br />
durch die Deutschen am 11. Januar 1940 verhaftet,<br />
nachdem schon mehrere Priester der Diözese <strong>und</strong><br />
Lubliner Laienintelligenz brutal verhaftet worden<br />
waren. Zuerst saß er sechs Monate lang im Gefängnis<br />
des Lubliner Schlosses. Danach wurde er ins<br />
Konzentrationslager Sachsenhausen abtransportiert.<br />
Am 14. Dezember 1940 war er im 56. Lebensjahr<br />
schon im berüchtigten Dachau als Nummer 22 414.<br />
Als Gefangener war er die ganze Zeit starken<br />
Torturen ausgesetzt. Im Lubliner Gefängnis wurden<br />
ihm z. B. stark die Ohren gezogen. Damit<br />
wurde er als Beichtvater ausgespottet <strong>und</strong> gefoltert.<br />
In Dachau musste er große Sand- <strong>und</strong> Zementsäcke<br />
tragen, was seine sowieso schwache Ges<strong>und</strong>heit<br />
schnell stark angegriffen hat. Infolgedessen<br />
wurde er arbeitsunfähig geschrieben <strong>und</strong><br />
wurde in die Gaskammer geschickt, wo er am<br />
6. Mai 1942 gestorben ist.<br />
Nach seinem Tode wurde schon unter den Mitgefangenen<br />
klar, dass Kazimierz Gostynski als<br />
Märtyrer für den <strong>Glaube</strong>n, die Kirche <strong>und</strong> sein<br />
Vaterland gestorben ist. Es wurde zugleich immer<br />
betont, dass er dem ihm von der Vorsehung verordneten<br />
Tod bewusst entgegenging. Kurz vor seiner<br />
Sterbest<strong>und</strong>e hat er noch unterstrichen: „Gerne<br />
würde ich in meinem Land sterben, aber wenn Gott<br />
so will, dann geschehe sein Wille.“<br />
Herzlich Willkommen, Bischof Dr. Manfred Scheuer<br />
Am 21. Oktober erfolgte im Vatikan die offizielle Bekanntgabe der Ernennung von<br />
Dr. Manfred Scheuer zum Bischof von Innsbruck. Dr. Manfred Scheuer kommt aus<br />
der Diözese Linz. Von 1988 bis 1996 war er Spiritual im Priesterseminar. Als<br />
Professor lehrte er an der Katholischen Theologischen Hochschule Linz, in<br />
Freiburg im Breisgau, in Salzburg <strong>und</strong> St. Pölten. Seit dem Wintersemester<br />
2000/01 war Dr. Manfred Scheuer Professor für Dogmatik <strong>und</strong> Dogmengeschichte<br />
an der Theologischen Fakultät Trier.<br />
Am 14. Dezember 2003 wird er im Dom zu Innsbruck zum Bischof geweiht.<br />
Wir wünschen Gottes Segen im Dienst als guter Hirte <strong>und</strong> freuen uns auf eine<br />
lebendige Zusammenarbeit.<br />
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