Glaube, Hoffnung und Liebe – Bischofs - Canisianum
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Seliger Kazimierz Gostynski<br />
Der Altcanisianer Kazimierz Gostynski (1884<strong>–</strong><br />
1942) wurde durch Johannes Paul II. während<br />
seiner 8. Polenreise am 13. Juni 1999 in Warschau<br />
selig gesprochen. Kazimierz Gostynski, bekannter<br />
Priester <strong>und</strong> Pädagoge der polnischen Erzdiözese<br />
Lublin, <strong>Glaube</strong>nsmärtyrer des Zweiten Weltkrieges,<br />
der sein Leben für die christlichen <strong>und</strong> menschlichen<br />
Werte bis zur letzten Konsequenz hingegeben<br />
hat.<br />
Gostynski ist in Warschau am 8 April 1884 als<br />
Sohn einer Industriellenfamilie adliger Herkunft<br />
mit patriotischen Traditionen geboren. Sein Vater<br />
nahm in den Jahren 1863/64 am Januaraufstand<br />
gegen die Russen teil <strong>und</strong> war auch Mitgründer der<br />
bekannten Warschauer Polytechnischen Oberschule.<br />
In der Familie bekam der zukünftige Selige<br />
eine solide geistige, intellektuelle <strong>und</strong> patriotische<br />
Erziehung. Das Gymnasium hat er in Warschau in<br />
den Jahren 1896<strong>–</strong>1904 besucht <strong>und</strong> mit dem Abitur<br />
abgeschlossen. Danach studierte er 1904<strong>–</strong>1908<br />
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Univ.-Prof. Dr. Edward Walewander<br />
Seliger Kazimierz Gostynski <strong>–</strong><br />
Priester <strong>und</strong> Pädagoge<br />
Theologie im Priesterseminar Lublin <strong>und</strong> nicht in<br />
Warschau. Die Priesterweihe erhielt er in Lublin<br />
am 14. Juni 1908.<br />
Direkt nach der Priesterweihe wurde er zum Spezialstudium<br />
auf dem Gebiet der Moraltheologie an<br />
die Innsbrucker Theologische Fakultät geschickt.<br />
Nach dem Studium in Innsbruck war er in der Zeit<br />
vom 12. September 1912 bis 1920 Rektor der Lubliner<br />
St.-Petrus-Kirche. Zugleich wirkte er als<br />
Religions- <strong>und</strong> eine Zeit lang sogar als Deutschlehrer<br />
im Staszic-Gymnasium. Außerdem war er<br />
1913<strong>–</strong>1918 als Lateinlehrer im Lubliner Priesterseminar<br />
tätig.<br />
Die eigentliche Sternst<strong>und</strong>e Gostynskis kommt<br />
allerdings erst im Schuljahr 1915<strong>–</strong>1916, als er in<br />
Lublin das bis heute noch bestehende <strong>und</strong> recht<br />
bekannte Jan-Zamoyski-Gymnasium gegründet<br />
hat <strong>und</strong> bis 1933 als sein Direktor wirkte. Als<br />
Schulleiter entwickelt er seine pädagogischen<br />
Begabungen <strong>und</strong> wird im ganzen Lubliner Land<br />
bekannt. Zuerst hat er dafür gesorgt, dass die<br />
Schule ein entsprechendes modernes Gebäude bekommt.<br />
Die Schüler konnten ihre Eigenschaften in<br />
Verbänden <strong>und</strong> verschiedenen Organisationen entwickeln.<br />
Gostynskis Sorge galt vor allem armen<br />
Schülern, denen er immer Hilfe geleistet hat.<br />
Seine Schule bekam wegen ihres besonders hohen<br />
Niveaus allgemeine Anerkennung. Ein Zeichen<br />
der Anerkennung war unter anderem sogar der<br />
Besuch von Achille Ratti, des späteren Pius XI., im<br />
Jahre 1918. Schon als Papst hat er 1922 den<br />
Lubliner Pädagogen zu seinem Ehrenhausprälaten<br />
ernannt. Drei Jahre danach kam die Ernennung<br />
Gostynskis durch den Bischof Marian Leon<br />
Fulman zum residierenden Kapitular im Lubliner<br />
Domkapitel.<br />
1933<strong>–</strong>1935 war der Selige Kazimierz Leiter des<br />
Lubliner Knabenseminars. Von 1935 bis zu seiner<br />
Verhaftung durch die Deutschen wirkte er als<br />
Rektor der Lubliner Marienkirche. Hier scharte<br />
sich die Intelligenz Lublins um ihn. Allgemein<br />
bekannt wurde er als guter Beichtvater. Die