Bewilligungen im Jahr 2008 - Volkswagen Stiftung
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Schumpeter-Fellowships<br />
Berlin<br />
Financialization: History, Economics, Politics<br />
Bewilligung: 22.03.2011 Laufzeit: 5 <strong>Jahr</strong>e<br />
Der Begriff "Finanzialisierung" meint den starken Anstieg der Verschuldung von Haushalten<br />
und Unternehmen in den vergangenen <strong>Jahr</strong>zehnten. Diese Entwicklung soll <strong>im</strong><br />
ersten, wirtschaftsgeschichtlich ausgerichteten Teilprojekt für den Verlauf des 20.<br />
<strong>Jahr</strong>hunderts und vor allem seit den 1970er <strong>Jahr</strong>en dokumentiert werden, und zwar für 15<br />
europäische und außereuropäische Staaten. Die Untersuchung fokussiert die Ausweitung<br />
der Kreditvergabe durch Investmentbanken und andere Geldgeber, die Kreditvergabe an<br />
Gesellschaften, Haushalte sowie für Grundstücke und Geschäfte unter den Anbietern. Zu<br />
alledem soll eine Datenbank eingerichtet werden. Im anschließenden zweiten Teilprojekt<br />
sollen die ökonomischen Effekte der "Finanzialisierung" untersucht werden <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
Gewinne, Risiken und Krisen insbesondere mit der Frage, ob Krisen nur eine gelegentliche<br />
Randerscheinung darstellen oder (neuerdings?) mit einiger Regelmäßigkeit <strong>im</strong><br />
wirtschaftlichen Phasenverlauf auftreten. Das dritte Teilprojekt soll den politischen<br />
Konsequenzen der Finanzialisierung nachgehen <strong>im</strong> Hinblick auf Inflation und Deflation, die<br />
Auswirkungen hoher Verschuldung auf Wahlen und auf die "Eigentümer-Gesellschaft".<br />
Freie Universität Berlin<br />
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
John-F.-Kennedy Institut<br />
Prof. Dr. Moritz Schularick<br />
Lansstr. 7-9<br />
14195 Berlin<br />
Tel.: 030 8385 2884 // Fax: 030 8385 2885<br />
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Bonn<br />
- 4 -<br />
Understanding Default Effects: Psychological Foundations, Economic<br />
Consequences and Implications for Public Policy<br />
Bewilligung: 30.03.2011 Laufzeit: 5 <strong>Jahr</strong>e<br />
Zunächst wird untersucht, weshalb nicht bindende Regelungen auch dann Verhaltenskonsequenzen<br />
haben, wenn dies aus traditioneller ökonomischer Perspektive nicht zu<br />
erwarten wäre. Ferner wird analysiert, welche ökonomischen Auswirkungen solche<br />
"Defaulteffekte" haben und welche Implikationen sich daraus für die Gestaltung<br />
optionaler Regelungen ergeben. Solche Regelungen kommen zur Anwendung, wenn ihr<br />
Adressat sich nicht anders entscheidet. Beispiele dafür sind die generell vermutete<br />
Zust<strong>im</strong>mung zu einer Organspende, wenn der Einzelne sich nicht ausdrücklich gegen sie<br />
entscheidet, die Wahl des Versicherungsschutzes bei Fahrzeugversicherungen oder das<br />
Sparverhalten <strong>im</strong> Rahmen privater Vorsorge. In einem ökonomischen Modellrahmen<br />
sollen zunächst mögliche Ursachen von Defaulteffekten und deren Zusammenspiel<br />
theoretisch analysiert und anschließend die kausalen Wirkungsmechanismen hinter<br />
Defaulteffekten geklärt werden. Abschließend werden die sozioökonomischen<br />
Auswirkungen von "Default-Regelungen" und Konsequenzen für die Politik untersucht.<br />
IZA Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, Bonn<br />
Dr. Steffen Altmann<br />
53072 Bonn<br />
Tel.: 0228 38 94 403 // Fax: 0228 38 94 501<br />
Homepage: http://www.iza.org/de/webcontent/personnel/photos?key=2018<br />
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