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AUFBRECHEN Warum wir eine Exzellenzgesellschaft ... - jumpxs

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Zukunftsstrukturen sind die<br />

besten Konjunkturprogramme<br />

Dieser Titel ist praktisch selbsterklärend, oder?<br />

Ich will trotzdem vieles bisher im Buch Gesagte noch einmal in Erinnerung rufen und beispielhaft<br />

ein paar Infrastrukturen als Konjunkturprogramm empfehlen. K<strong>eine</strong>r dieser Vorschläge ist neu. »Not an<br />

invention, just an innovation.« Jeder läuft aber, wie fast jede Innovation, auf <strong>eine</strong> Menge Arbeit hinaus.<br />

Infrastrukturen für die Zukunft entstehen nicht einfach so.<br />

Internetausbau (vor allem anderen)<br />

Große Kapazität: Im Zentrum aller zukünftigen Infrastrukturen steht das breitbandige Internet. Ich sprach<br />

schon die Großbildschirme an, die mit vielen Bild-im-Bild-Anwendungen ein sehr schnelles Internet<br />

erfordern. Das digitale Fernsehen kommt im Internet.<br />

Wenn <strong>wir</strong> im Internet einkaufen, sollten <strong>wir</strong> Produkte in größerer Auflösung sehen können, sie<br />

könnten sich wie auf <strong>eine</strong>r Töpferscheibe drehen, oder Models könnten die Textilien vorführen.<br />

Die Spiele-Industrie kann immer nur so gute Spiele liefern, wie die Grafikkarten hergeben. Die<br />

Tageszeitungen könnten uns als personalisierte (PDF-)Druckdatei zugeschickt werden, sie kommen<br />

nicht mehr als Papier und werden automatisch nach unseren Wünschen zusammengestellt (»Nur Fußball<br />

mit Schwerpunkt Bayern, Kochrezepte und die Schachecke«). Versuchen Sie schon heute einmal, Ihre<br />

Zeitung bei news2paper.com zu bestellen!<br />

Alle diese Anwendungen wie Second Life, virtuelle Konferenzen, Live-Events online anzuschauen<br />

(die Heidelberger Schlossfestspiele oder die Waldhilsbacher Kerwe oder den Elternabend des<br />

Gymnasiums während <strong>eine</strong>r weiten Dienstreise), muss möglich sein.<br />

Immer online, zu 99,99 Prozent der Zeit: Viele Anwendungen erfordern, dass das Internet immer<br />

und überall verfügbar ist. Notrufe, Fernpflege, Überwachung des schlafenden Babys im Kinderzimmer<br />

daheim von der Party aus: Da müssen <strong>wir</strong> sicher sein, dass <strong>wir</strong> immer online sein werden.<br />

Jeder online: Internet muss für alle verfügbar sein. Mittelfristig werden <strong>wir</strong> per Internet wählen.<br />

Heute schon muss man sich per Internet bei den US-amerikanischen Behörden vor <strong>eine</strong>m US-Flug<br />

anmelden. Es gibt k<strong>eine</strong> andere Möglichkeit mehr. Aus rechtlichen Gründen muss jeder <strong>eine</strong> Adresse<br />

haben. Jeder muss ihm zum Beispiel ein Einschreiben schicken können. Ebenso sollte jeder gesetzlich<br />

verpflichtet sein, <strong>eine</strong> Mailadresse zu haben, unter der er gemeldet und erreichbar ist. Die heutige<br />

Briefpost hat k<strong>eine</strong> Zukunftschance.<br />

Standards setzen: Das Land mit dem schnellsten und am besten verfügbaren Internet zieht die<br />

Erfinder und Innovatoren aus aller Welt an, die neue Geschäftsideen oder neues Nützliches zuerst dort<br />

ausprobieren können. Die Kunden, die Mitarbeiter und Konsumenten des besten Landes, können durch<br />

ihre Resonanz bestimmen, »was geht und was nicht«. Das Land mit dem besten Internet darf s<strong>eine</strong><br />

Kultur am besten in die virtuelle Welt einpassen. Es ist nicht gezwungen, anderen Ländern alles<br />

nachzumachen, weil die es schon lange so haben.<br />

Wissen im Internet<br />

Die von mir geforderten »Culture Technologies« habe ich ja schon eingehend besprochen. <strong>Warum</strong><br />

lassen <strong>wir</strong> Google alle Bücher scannen und ins Netz stellen?<br />

<strong>Warum</strong> tippen »<strong>wir</strong>« sie nicht gleich selbst ab, damit alle Schriften unserer Kultur als digitaler Text<br />

vorliegen? Stellen Sie sich vor, überhaupt alles, was unsere alten Bibliotheken als Schätze enthalten,<br />

wäre digital verfügbar! Wie viel Forschung wäre da für Literaturwissenschaftler möglich! Viele<br />

Jahrhunderte und Jahrtausende von Gehältern könnten <strong>wir</strong> nebenbei einsparen, weil sie nicht mehr<br />

blätternd suchen müssten. Alle Schätze wären jetzt vom Laptop aus sichtbar, es gäbe k<strong>eine</strong><br />

weggeschlossenen Quellen mehr, die nur gegen Antrag unter Aufsicht persönlich angesehen werden<br />

können.

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