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AUFBRECHEN Warum wir eine Exzellenzgesellschaft ... - jumpxs

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<strong>Warum</strong> reden <strong>wir</strong> immer nur über den Schutz der Menschenrechte? <strong>Warum</strong> nicht auch einmal über die<br />

Menschenpflichten oder die Verantwortung des Menschen? Rechte legen fest, was man darf und was<br />

man nicht darf. Ethik kümmert sich um das, was sein soll. Rechte sind wie ein Zaun. Es gibt <strong>eine</strong> Seite<br />

innerhalb des Rechts und <strong>eine</strong> außerhalb. Ethik definiert die Mitte, die Weisheit, das Rechte, das<br />

Maßvolle, den Sinn. Davon würde ich einiges schon in unsere Verfassung einfließen lassen.<br />

Ich weiß, dass im Jahr 1997 den Vereinten Nationen <strong>eine</strong> Allgem<strong>eine</strong> Erklärung der<br />

Menschenpflichten (»Universal Declaration of Human Resposibilities«) übergeben wurde, die unter<br />

anderen von Helmut Schmidt, Valéry Giscard-d’Estaing und Jimmy Carter unterzeichnet war. Die Erklärung<br />

fordert vom Menschen Menschlichkeit, Toleranz, Partnerschaftlichkeit, Friedfertigkeit, gegenseitige<br />

Achtung, Wahrhaftigkeit, Integrität und so weiter.<br />

Diese Erklärung finde ich zu wenig konkret oder zu pauschal. Sie klingt wie der Rat an den »Fat<br />

Smoker«, mit Völlerei und Rauchen Schluss zu machen. Ich m<strong>eine</strong>: Die Richtung der Erklärung stimmt<br />

ganz genau, aber es ist kein Wille darin – nur ein Appell mit Ewigkeitswert. Nützt der? So wie der<br />

Masterplan von Singapur mehr Willen enthält als der zu abstrakte übliche Deutschlandplan irgend<strong>eine</strong>r<br />

deutschen Partei, so hätte ich gerne mehr Drang in der Formulierung.<br />

… Jetzt habe ich aber so sehr »draufgehauen«, dass ich natürlich quasi den Kopf auf den Block<br />

lege, wenn ich selbst Vorschläge mache. Ich fürchte mich jetzt vor Ihnen …<br />

Ich versuche trotzdem tapfer ein paar Erklärungen, die vom Gedanken des »darf und soll«<br />

durchzogen sind.<br />

Der Mensch lebt in <strong>eine</strong>r Gemeinschaft mit anderen. Er darf und soll sich frei persönlich entwickeln.<br />

Er darf und soll sich <strong>eine</strong>r erfüllenden Arbeit widmen, die der Existenzsicherung und Bedürfnisbefriedigung<br />

dient, aber auch um <strong>eine</strong>n Beitrag für das Ganze und die Gemeinschaft bemüht ist.<br />

Eltern erziehen ihre Kinder zu freien Menschen, zur Pflichterfüllung, zu Gemeinschafts- und<br />

Verantwortungsgefühl, Neugier und Offenheit, Empathie und Selbstdisziplin. Kinder dürfen und sollen<br />

werden, wozu ihre Begabungen sie befähigen und wohin ihre eigenen Wünsche sie leiten.<br />

Die staatlichen Bildungsinstitutionen dürfen und sollen die Eltern bei den Erziehungsaufgaben<br />

tatkräftig und zielführend unterstützen.<br />

Erzieher, Sozialhelfer, Lehrer, Professoren und alle anderen Betreuer im Bildungssystem tragen<br />

neben ihrer individuellen Aufgabe auch die Verantwortung für das Ganze und dessen Kultur. Sie dienen<br />

dem allgemein Menschlichen.<br />

Die Wirtschaft ist ein Teilsystem des Staates. Sie dient der Bedürfnisbefriedigung aller Bürger an<br />

Gütern und Dienstleistungen. Die Wirtschaft ist nicht nur für die Deckung des Konsumbedarfs zuständig.<br />

Sie kümmert sich nachhaltig um den allgem<strong>eine</strong>n, allmählich steigenden Wohlstand und investiert in <strong>eine</strong><br />

gesunde Zukunft aller. Dazu arbeitet sie Hand in Hand mit den Staatsorganen zusammen, die für die<br />

Bereitstellung bestmöglicher Infrastrukturen und Rahmenbedingungen sorgen.<br />

Führungsverantwortliche im Wirtschaftssystem sind im weiteren Sinne auch<br />

Verantwortungsträger in der ganzen Gesellschaft und somit über den Rahmen <strong>eine</strong>s speziellen<br />

Unternehmens hinaus dem Menschen im Mitarbeiter und der menschlichen Gemeinschaft verpflichtet.<br />

Das Erziehungs- und Bildungssystem und die Landeskultur sind entscheidend wichtig für das<br />

Wirtschaftssystem, das auf gut ausgebildete, fähige und verantwortungsvolle Persönlichkeiten als<br />

Arbeitskräfte zurückgreifen kann. Das Wirtschaftssystem steht deshalb selbstverständlich in der Pflicht,<br />

das Florieren aller menschlichen Fähigkeiten zu unterstützen – auch über den Rahmen des jeweils<br />

eigenen Unternehmens hinaus. Das Wirtschaftssystem kümmert sich um gute Arbeitsbedingungen, um<br />

die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und übernimmt <strong>eine</strong> angemessene Teilverantwortung für deren<br />

Familien.<br />

Die Zukunft ist die Zeit, in der unsere Kinder und Enkel frei entfaltet leben sollen. Neben der<br />

Aufgabe ihrer hingebenden Erziehung hat die Gemeinschaft die Aufgabe, die Natur, das Staats- und

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