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AUFBRECHEN Warum wir eine Exzellenzgesellschaft ... - jumpxs

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Heute ist es schon in der Schule gang und gäbe, <strong>eine</strong> Präsentation zu halten. Was müssen <strong>wir</strong> dazu<br />

können? Überzeugen, auf das Publikum eingehen, den Lehrer für sich einnehmen, gut formulieren,<br />

Fragezeichen in den Augen der Zuhörer bemerken und darauf reagieren, <strong>eine</strong> interessante »Story«<br />

erzählen, Interesse wecken, Wissen vermitteln, <strong>eine</strong> »Message« (Botschaft) mit der Präsentation<br />

»rüberbringen«. Im Beruf muss man das, was man sagen will, auch in Tabellen, Grafiken, Zahlen und<br />

Statistiken darstellen und wissen, was man damit erreichen will. Es ist für den Erfolg <strong>eine</strong>r Präsentation<br />

entscheidend, verschiedenste Menschen mit anderem fachlichen Hintergrund zu überzeugen (Controller,<br />

Technologen, Manager, Marketing, Vertrieb, Produktion, Rechtsabteilung), die verschiedene Maßstäbe<br />

anlegen und unterschiedliche Prioritäten setzen. Wenn Ihnen das Gesagte wichtig ist, wenn Sie voll<br />

dahinterstehen, »begeistert sind« und Herzblut in der Sache spenden, dann sollten Sie fähig sein, das in<br />

Ihrer Körpersprache für andere erfahrbar auszudrücken. Sie müssen körperlich überzeugen, einnehmen<br />

und beeindrucken. Alle Statistiken sagen, dass das Publikum gar nicht mehr zuhört, wenn es nicht<br />

körperlich authentisch angesprochen ist. Dann vermutet es meist richtig, dass nichts Wichtiges gesagt<br />

<strong>wir</strong>d. Wenn zum Beispiel ein Seminarprüfling unsicher anfängt und sich entschuldigt, nicht alles<br />

verstanden zu haben, was er jetzt gleich sagt – dann werden Sie doch auch ganz bestimmt mutlos, weil<br />

Sie wissen, dass jetzt gleich <strong>eine</strong> ganz freudlose Veranstaltung bevorsteht.<br />

»Ich bin der Stadtrat für Umwelt. Ich soll Ihnen vom Minister Grüße ausrichten, der gerne selbst<br />

gekommen wäre, aber kein Wochenende opfern will. Da hat er mich gebeten, das an s<strong>eine</strong>r Stelle zu tun.<br />

Ich möchte Ihnen die Rede wortgetreu vorlesen, damit Ihnen nichts verloren geht. Ich selbst habe nichts<br />

zu sagen. Es sind zehn Seiten. Hören Sie also …« – Da hört niemand mehr zu, oder? Was ein Minister<br />

sagt, ist in vieler Hinsicht gleichgültig – ob er nun Steuern senken oder erhöhen will, ist nicht relevant, weil<br />

alle Politiker dies jetzt und das morgen sagen. Interessant sind nur die Stellen, wo der Redner durch<br />

Körpersprache ausdrückt, dass es ihm ernst ist. Da horchen <strong>wir</strong> auf! Wir bemerken in der Körpersprache<br />

den Willen, den Unwillen oder die Taktik. Schon wenn ein anderer die Rede vorliest, ist es nichts. Viele<br />

Mitarbeiter und vor allem Manager denken heute, sie müssen nur gute PowerPoints haben – dann würde<br />

die Rede gut! Und dann blamieren sie sich, weil jeder spürt, dass sie nichts wollen, sondern nur reden.<br />

Eine gute Präsentation verlangt so viel! Im Grunde schon <strong>eine</strong> umfassende Multikompetenz. Ich<br />

will Ihnen in diesem Kapitel darlegen, dass sehr viele »normale« Arbeiten im Premiumservice oder in der<br />

Wissensgesellschaft den multikompetenten Mitarbeiter verlangen.<br />

Ich beginne einmal mit <strong>eine</strong>r Aufzählung normaler Kompetenzen von Menschen. Sie ist<br />

erstaunlich lang, aber ich verlange nichts Unmögliches. Wahrscheinlich finden Sie die Liste sogar quälend<br />

lang, das sollte Ihnen aber schwer zu denken geben. Ich zähle nichts <strong>wir</strong>klich Nebensächliches auf, alles<br />

müssten <strong>wir</strong> eigentlich sein oder können. Fragen Sie sich deshalb bitte beim Durchlesen jedes Punktes<br />

einmal selbst, welche dieser Kompetenzen bei <strong>eine</strong>r normalen Fachpräsentation <strong>eine</strong> Rolle spielen, in<br />

der Sie Ihren Chef überzeugen wollen, ein bisschen Geld für Ihr neues Projekt zu bewilligen. Sie werden<br />

fühlen: irgendwie alle.<br />

Soziale Kompetenz (verstehen, Empathie, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Kooperationsfähigkeit, Konfliktlösungsfähigkeit, normal gutes Benehmen)<br />

Fachliche Kompetenz oder Sachkompetenz (sein Handwerk verstehen)<br />

Führungskompetenz und Durchsetzungskompetenz (entscheiden, verhandeln, überzeugen,<br />

motivieren, Kritik üben, delegieren, Zeit managen, Konflikte bewältigen, ordnen, präsentieren, anleiten,<br />

coachen, unter widersprüchlichsten Bedingungen den Spagat zwischen allem schaffen)<br />

Methodenkompetenz (methodisch Probleme lösen und an Unbekanntes herangehen, Informationen<br />

beschaffen, strukturierte Lösungstechniken kennen)<br />

Selbstkompetenz, Persönlichkeitskompetenz (Energie, Belastbarkeit, Kreativität, Stabilität,<br />

Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Integrität, Courage, Mut, Flexibilität, Selbstständigkeit,

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