AUFBRECHEN Warum wir eine Exzellenzgesellschaft ... - jumpxs
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In <strong>eine</strong>r X-Kultur können sich Y-Menschen nicht entfalten, weder als Chef noch als Mitarbeiter. Sie<br />
wollen ja weder herrschen noch gehorchen. In <strong>eine</strong>r Y-Kultur sind viele X-Menschen ohne Halt. Niemand<br />
befiehlt den X-Mitarbeitern in <strong>eine</strong>r Y-Kultur, was sie tun sollen, jeder erwartet, dass sie das<br />
selbstverantwortlich entscheiden. Niemand gibt den X-Managern in <strong>eine</strong>r Y-Kultur direkte Macht – sie<br />
dürfen nicht schlicht befehlen, sondern sie müssen überzeugen und mitreißen.<br />
Wenn Deutschland also erfolgreich in die quartäre <strong>Exzellenzgesellschaft</strong> will, muss es sich<br />
kompromisslos entscheiden, im Ganzen ein Y-Klima herbeizuführen. Wir müssen selbst bestimmen, dass<br />
<strong>wir</strong> jeden Deutschen ab sofort wie <strong>eine</strong>n Y-Menschen begreifen und sehen. Wir werden von ihm<br />
verlangen, dass er ein Y-Mensch ist oder noch <strong>wir</strong>d. Wir werden ihm sagen, dass er als Individuum der<br />
Allgem<strong>eine</strong>n Erklärung der Menschenpflichten genügen soll. Die Kultur muss »Y sein« und verlangt vom<br />
Einzelnen, dass er es sein soll.<br />
Die wichtigste Infrastruktur der kommenden Wissensgesellschaft ist die Kultur des integren<br />
selbstverantwortlichen Menschen, der <strong>eine</strong>n starken Sinn für die Gemeinschaft und für Ethik<br />
allgemein mitbringt. In <strong>eine</strong>r solchen Kultur <strong>wir</strong>d nicht jeder Mensch zu <strong>eine</strong>m von der Kultur<br />
gewünschten, aber die von der Kultur gewünschten Menschen sind maßgebend in dieser<br />
Kultur.<br />
Auf das Entstehen <strong>eine</strong>r Kultur kann man schlecht schlicht warten – <strong>wir</strong> müssen beschließen und<br />
umsetzen. Ich würde – wie gesagt – diese Kultur gleich implizit im Grundgesetz verankern. Das wäre<br />
immerhin schon einmal <strong>eine</strong> Entscheidung. Und wenn <strong>wir</strong> für die Veränderung jahrelang diskutieren<br />
müssten, wäre es auch kein Unglück. Wir müssen so dringend über unsere Kultur reden! Nur – wie fangen<br />
<strong>wir</strong> es an, dass diese Auseinandersetzung beginnt?