Jahresbericht 2010/2011 - EMW

Charismatisierung in afrikanischen Kirchen
Gottesdienst in einer Pfingstkirche in Duala/Kamerun. In Untersuchungen zeigte sich, dass die Zahl der neuen Kirchen im Gefolge
der Wirtschaftskrise des Landes ab Ende der 1980er Jahre deutlich anstieg.
Erstaunlich tolerant
Anders als in Togo reagiert die Presbyteria-
nische Kirche in Kamerun (PCC) offener auf
charismatische Bewegungen, wie Armin
Zimmermann von mission 21 berichtet. Eine
systematische theologische Auseinandersetzung
stehe aber noch aus.
Bemerkenswert sind die charismatischen Aufbrüche
der letzten Jahre in zahlreichen einzelnen Gemeinden der
PCC. In der Regel waren sie abhängig von einzelnen Pfarrerinnen
und Pfarrern. Gottesdienste wurden um charismatische
Elemente erweitert und besonders Heilungsgottesdienste
fanden und finden einen regen Zulauf. Bezeichnenderweise
handelt es sich dabei um junge Mitarbeitende
der Kirche, zum Teil frisch vom Seminar Graduierte.
Die Kirchenleitung beäugt diese neue Entwicklung durchaus
kritisch, zeigt insgesamt aber eine erstaunliche Toleranz.
Es ist eine in dieser Form neue Erscheinung, dass sich
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ganze Gemeinden charismatisch
ausrichten und
lokal eine deutlich spürbare
entsprechende evangelistische
Aktivität und
Wirksamkeit entwickeln.
Meines Wissens ist noch
kein/e charismatisch
orientierte/r Pfarrer/in
diszipliniert worden. Es
gibt aber auch noch keine
wirkliche Auseinandersetzung
mit den charismatischen
Aufbrüchen in den entsprechenden Gemeinden,
von einem fundierten theologischen Diskurs ganz zu
schweigen. Die Kirchenleitung zeigt noch keine eindeutige
Haltung zu dem neuen Phänomen, doch die Bereitschaft
zur Akzeptanz charismatischer Elemente ist innerhalb der
Kirche und ihrer Leitung stark gestiegen.
Insgesamt scheint das Klima sowohl innerhalb der Gesellschaft
als auch innerhalb der kirchlichen Landschaft und
EMW/Heiner Heine