Jahresbericht 2010/2011 - EMW
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Charismatisierung in afrikanischen Kirchen<br />
Gottesdienst in einer Gemeinde der Mekane-Yesus-Kirche. Sie versteht sich als charismatisch und lutherisch.<br />
Länder wie der Jemen, Israel/Palästina und Pakistan vorgesehen.<br />
Im Blick sind in diesen Gebieten jeweils Regionen<br />
mit überwiegend islamischer Bevölkerung. Die Missionsgesellschaft<br />
der Mekane-Yesus-Kirche orientiert sich für<br />
die angestrebte Mission unter Muslimen an evangelikalen<br />
Organisationen und Einrichtungen, die in der Mission unter<br />
Muslimen mit der Existenz von Dämonen und anderen<br />
Geistwesen rechnen. Hier ist nach ihrer Meinung „Power<br />
Encounter“ notwendig, die Überwindung des Bösen durch<br />
Exorzismus, Heilung, etc.<br />
Die Mekane-Yesus-Kirche versteht die eigenen Bemühungen,<br />
nichtchristliche Volksgruppen außerhalb Äthiopiens<br />
mit dem Evangelium zu erreichen, als eine Weiterführung<br />
der Mission, die man von den europäischen und nordamerikanischen<br />
Partnern empfangen hat. Nicht wenige Mitglieder<br />
der EECMY haben das Empfinden, dass die lutherischen<br />
Kirchen in der nördlichen Hemisphäre ihre beste<br />
Zeit bereits hinter sich haben. Die Globalisierung führt den<br />
afrikanischen Kirchen zudem Alternativen zum nordatlantischen<br />
Weg vor Augen, dies geht jedoch nicht einher mit<br />
geringer werdenden finanziellen Anfragen an ihre Partner<br />
in Nordamerika und Europa. Die IMS schreibt auf ihrer<br />
Webseite, dass sie mit den Missionsorganisationen der Partnerkirchen<br />
zusammenarbeiten möchte. Die Norwegian Lutheran<br />
Mission unterstützt bereits die neue missiologische<br />
Abteilung am EECMY-Seminar in der Großstadt Hawassa<br />
personell und finanziell.<br />
12 | <strong>EMW</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
| Christoph Schneider-Yattara/Stefan Ritter<br />
Zitiert<br />
„Wir können den<br />
Partnern viel bieten“<br />
„Welche Auswirkungen hat die charismatische Spiritualität<br />
der Mekane-Yesus-Kirche auf ihre westlichen<br />
Partner? Partnerschaft schließt das Teilen von Gaben<br />
und Ressourcen mit ein. Partnerschaft in der Mission<br />
heißt, sich gegenseitig zu helfen und sich durch das<br />
Teilen der Gottesgaben und der Erfahrungen mit ihnen<br />
zu unterstützen. In diesem Sinne ist die Spiritualität<br />
unserer Kirche ihr größtes Vermögen und ihr wichtigster<br />
Beitrag. Es gibt viel, was die Mekane-Yesus-Kirche,<br />
als lutherische und charismatische Kirche, den<br />
überseeischen Partnern anbieten kann, die im globalen<br />
Westen mit den Auswirkungen der Postmoderne<br />
konfrontiert sind und ums Überleben kämpfen, weil<br />
sie ihre damalige geistliche Lebendigkeit verloren<br />
haben. Wie Petrus zu dem Gelähmten an den Toren des<br />
Tempels sagt: „Gold und Silber habe ich nicht, was ich<br />
aber habe, das gebe ich Dir.“ (Apg. 3,6). Obwohl unsere<br />
Kirche kein Gold und kein Silber hat, kann sie etwas<br />
anbieten, was mehr wert ist als Gold und Silber. Dazu<br />
brauchen wir eine Strategie, wie wir die charismatische<br />
Spiritualität mit unseren Brüdern und Schwestern im<br />
globalen Westen teilen können, um das zurückzugeben,<br />
was ihre Vorväter einst für uns getan haben.“<br />
Aus einem Vortrag von Dr. Berhanu Ofga‘a, Generalsekretär<br />
der EECMY, gehalten beim Partnertreffen in<br />
Addis Abeba, Januar <strong>2010</strong> (Übersetzung von Dr. Reinhard<br />
Kees, Afrika-Referent des Berliner Missionswerks).<br />
Reinhard Kees/BMW