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Wohlstand als Aufgabe

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<strong>Wohlstand</strong> <strong>als</strong> <strong>Aufgabe</strong> wurde von zwei zuvor veröffentlichten Studien beeinflusst, die neue Wege für<br />

die christliche Teilnahme am öffentlichen Leben eröffnet haben. In Das Gemeinwohl (The Common<br />

Good), 1996 von den katholischen Bischöfen von England und Wales herausgegeben, wurde erstm<strong>als</strong><br />

der Grundsatz formuliert, dass die Kräfte des Marktes Diener der Gesellschaft sein sollten, und nicht<br />

ihre Herren. In Arbeitslosigkeit und die Zukunft der Arbeit (Unemployment and the Future of Work),<br />

1997 von der Vorgängerorganisation von Churches Together in Britain and Ireland herausgegeben,<br />

wurde der Mythos zu Fall gebracht, dass Arbeitslosigkeit und die durch sie verursachten sozialen<br />

Kosten unvermeidbar seien.<br />

Beide Studien haben die Vitalität von Marktwirtschaften und ihre entscheidende Rolle bei der<br />

Schaffung von <strong>Wohlstand</strong> anerkannt. Diese neue Studie bringt nun die Diskussion einen Schritt weiter:<br />

Sie untersucht, wie echter <strong>Wohlstand</strong> zu definieren ist und unter welchen Bedingungen er erreicht<br />

werden kann. Die sich hieraus ergebende Herausforderung gilt nicht nur den Verantwortlichen in der<br />

Politik. Alle Bürger müssen bei der Gestaltung einer gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaft eine<br />

Rolle spielen.<br />

Grundsätze und Vorschläge<br />

• Keine Politik, die Arme benachteiligt, um irgendeinem privilegierteren Gesellschaftsbereich<br />

größere Vorteile zu bringen, kann einen christlichen Segen erwarten. (10)<br />

• Wer in der Wirtschaft tätig ist, hat auch Verpflichtungen gegenüber dem Gemeinwohl.<br />

Diejenigen, die sich bemühen, ihren moralischen und sozialen Verantwortlichkeiten nachzukommen,<br />

verdienen angemessene Anerkennung. (12)<br />

• Christliche Ethik sollte fragen: Wie sollen wir leben, um einen solchen Zustand des<br />

<strong>Wohlstand</strong>es hervorzubringen und seine Früchte gerecht zu verteilen? Diese Frage lenkt die<br />

Aufmerksamkeit von wirtschaftlichen und hin zu moralischen Überlegungen. (17)<br />

• Menschliche Freiheit gedeiht nicht gut im Überfluss. Jemand, der „alles hat”, wird vermutlich<br />

nichts davon zu schätzen wissen, da er sich nichts davon wirklich ausgesucht hat. (18)<br />

• Der Konsumismus kann nur das wertschätzen, was konsumiert werden kann. Konsumismus<br />

verstärkt Passivität und isoliert die Menschen dadurch von ihrer Gemeinschaft. (19)<br />

• Christliches Nachdenken über den Reichtum muss das Beispiel des ‘reichen Jünglings’ in den<br />

Evangelien ernst nehmen… Allerdings sagte Jesus am Ende seiner Parabel, dass ‘bei Gott alle<br />

Dinge möglich sind’. (19)<br />

• Die Wirtschaft kann so gestaltet werden, dass einige verarmen und andere reicher werden. Es<br />

liegt in der Verantwortung derer, die Politik betreiben, die Ergebnisse der Marktwirtschaft mit<br />

den Erfordernissen des Gemeinwohls zu versöhnen. (20)<br />

• Eine weitere Bedrohung des produktiven Funktionierens einer Marktwirtschaft erwächst aus<br />

dem Versuch, zu viel für sozial wünschenswerte Zwecke herauszupressen. (22)<br />

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