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Wohlstand als Aufgabe

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Private Kreditinstitute wie Banken<br />

sollten an ihre soziale Verantwortung<br />

erinnert werden<br />

Es ist nicht recht, denen Steuerlasten<br />

aufzuerlegen, die erwiesenermaßen<br />

nicht genügend Geld zur<br />

Lebensführung haben<br />

Die Armut weigert sich hartnäckig<br />

auf die Maßnahmen zu ihrer<br />

Verminderung zu reagieren<br />

Eine umfassende Revision der<br />

nationalen Strategie zur Bekämpfung<br />

der Armut ist nun nötig<br />

52<br />

unterliegen. Zudem sollten Kreditformen wie Kreditgenossenschaften,<br />

die für Menschen mit geringem Einkommen geeignet sind, von der<br />

Regierung stärker gefördert werden. Private Kreditinstitute wie zum<br />

Beispiel Banken sollten an ihre soziale Verantwortung erinnert werden,<br />

für die weniger Begüterten eine angemessene Dienstleistung zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Heute zahlen weit mehr in Armut lebende Familien Einkommenssteuer<br />

<strong>als</strong> vor 20 Jahren. Es ist nicht recht, denen Steuerlasten aufzuerlegen,<br />

die erwiesenermaßen nicht genügend Geld zur Lebensführung haben.<br />

Wenn man Armut <strong>als</strong> ein Einkommen von unter 60 Prozent des<br />

Medianlohns definiert, dann sollte diese Grenze vernünftigerweise<br />

auch <strong>als</strong> das Niveau gelten, unterhalb dessen von Menschen überhaupt<br />

keine Einkommenssteuer mehr verlangt werden sollte. Sie leisten ihren<br />

Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Kasse sowieso durch andere<br />

Besteuerungsformen wie die Mehrwertsteuer auf Waren und<br />

Dienstleistungen, und sie haben die Pflicht, Sozialversicherung zu zahlen.<br />

Solcher Gründe wegen sind die Regierungsbemühungen zur Senkung<br />

der Armut trotz guter Absichten nicht so erfolgreich gewesen wie<br />

gewünscht. Die ‘Einkommensarmut’ ist besonders akut im Nordosten<br />

und Nordwesten Englands, in Teilen von Wales, Schottland und<br />

Nordirland. Anderenorts, einschließlich mehrerer Bezirke in London,<br />

ist die Arbeitslosigkeit relativ hoch geblieben. Das legt nahe, dass ein<br />

beschäftigungsbasierter Kampf gegen Armut von anderen Maßnahmen<br />

flankiert werden muss. Cornwall gehört mit Wales und Süd-Yorkshire<br />

zu den ärmsten Regionen Europas, und es wäre der f<strong>als</strong>che Weg, das<br />

ganze Land in Süden und Norden, wohlhabend und arm zu unterteilen.<br />

Nichtsdestotrotz steigt das Gesamteinkommen von Familien mit<br />

Kindern (staatliche Unterstützung und Steuergutschriften mit eingeschlossen),<br />

und die Gesamtzahl von Kindern in Armut sinkt. Alle<br />

Parteien begrüßen das - Ehre, wem Ehre gebührt. Aber gleichzeitig<br />

wird in den Ländern und Regionen der britischen Inseln mit<br />

Verwunderung über die ‘hartnäckige Weigerung’ der Armut gesprochen,<br />

auf Maßnahmen zu ihrer Verminderung reagieren. Bestehende<br />

Maßnahmen scheinen auf die in ihnen selbst angelegten Probleme aufzulaufen,<br />

so dass nun eine umfassende Revision der nationalen<br />

Strategie zur Armutsbekämpfung nötig geworden ist. Soweit wie möglich<br />

sollten solche Revisionen vorhandener Maßnahmen auf überparteilicher<br />

Grundlage durchgeführt werden, zum Beispiel durch eine ranghohe, unabhängige<br />

Gruppe wie die bereits vorgeschlagene Agentur zur Festsetzung<br />

des Mindesteinkommens (Minimum Income Standards Agency).

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