Wohlstand als Aufgabe
Wohlstand als Aufgabe
Wohlstand als Aufgabe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Keine Politik, die Arme benachteiligt...<br />
kann einen christlichen Segen<br />
erwarten<br />
Die gegenwärtige Konzentration<br />
der Regierung auf die Arbeit <strong>als</strong><br />
bevorzugtem Weg heraus aus der<br />
Armut scheint auf inhärente<br />
Grenzen zu stoßen<br />
Gibt es auch in wohlhabenden<br />
Gesellschaften noch Leiden? Wo<br />
liegen die Gefahren des Reichtums?<br />
Reicht <strong>Wohlstand</strong> aus? Diese<br />
Bedenken betreffen nicht nur die<br />
Gegenwart<br />
Die Bedrohung zukünftiger<br />
Generationen durch globale<br />
Umweltzerstörung ist von gleicher<br />
Relevanz<br />
16<br />
Die christlichen Kirchen der britischen Inseln haben sich dem<br />
Engagement für nationale und globale soziale Gerechtigkeit verpflichtet.<br />
Sie sind der tiefen Überzeugung, dass Christus selbst sie anhält,<br />
Unrecht und Unterdrückung gegen jegliche Person ungeachtet ihres<br />
Standes oder ihrer Lebenslage zu identifizieren und zu bekämpfen. Im<br />
Laufe ihrer zunehmenden Zusammenarbeit haben sie es <strong>als</strong> ihre Pflicht<br />
erkannt, sich an die Seite derer zu stellen, die marginalisiert und ausgeschlossen<br />
werden. Solche Individuen und Gruppen werden heutzutage<br />
normalerweise nicht <strong>als</strong> ‘die Armen’ bezeichnet, doch der biblische<br />
Gebrauch dieses Begriffs umfasst durchaus mehr <strong>als</strong> schlichte<br />
Mittellosigkeit. Die auf diesem Verständnis basierende Ausrichtung der<br />
Kirchen wird gelegentlich <strong>als</strong> ‘Option für die Armen’ bezeichnet, deren<br />
Belange stets vorrangig berücksichtigt werden sollten. Keine Politik,<br />
die (so verstandene) Arme benachteiligt, um Privilegierten Vorteile zu<br />
verschaffen, kann christlichen Segen erwarten.<br />
Im Rahmen der Vorbereitung dieses Dokuments wurden bereits laufende<br />
sowie alternative Programme zur Verminderung von Armut geprüft,<br />
wobei sich keines von ihnen sich <strong>als</strong> vollends zufriedenstellend erwiesen<br />
hat. Eine Reihe von Berichten sprechen von einer weit verbreiteten<br />
‘hartnäckigen Resistenz’ der Armut gegen Maßnahmen zu ihrer<br />
Reduzierung. Es wird befürchtet, dass diesen Maßnahmen der<br />
Stillstand droht. Insbesondere scheint die gegenwärtige Konzentration<br />
der Regierung auf Arbeit <strong>als</strong> bevorzugtem Weg aus der Armut auf inhärente<br />
Grenzen zu stoßen, was darauf schließen lässt, dass die dieser<br />
Politik möglichen Ergebnisse bereits erreicht und neue Strategien<br />
erforderlich sind, um weitere Fortschritte zu erzielen.<br />
Je wohlhabender eine Gesellschaft wird, desto wichtiger ist es für die<br />
soziale Gerechtigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, dass<br />
niemand zurückgelassen wird. Glücklicherweise ist die Armut in vielen<br />
Ländern zumindest ansatzweise auf dem Rückzug, und stattdessen<br />
breitet sich die Erfahrung von <strong>Wohlstand</strong> aus. Bevor aber Aussicht auf<br />
universalen <strong>Wohlstand</strong> besteht, müssen bestimmte grundlegende<br />
Fragen angegangen werden. Wie wird <strong>Wohlstand</strong> erreicht und worin<br />
besteht er? Welche Hindernisse gibt es? Woran erkennt man überhaupt,<br />
dass <strong>Wohlstand</strong> erreicht wurde? Hebt der einmal erreichte <strong>Wohlstand</strong><br />
jegliche Notwendigkeit eines Konzepts sozialer Gerechtigkeit auf?<br />
Gibt es auch in wohlhabenden Gesellschaften noch Leiden? Wo liegen<br />
die Gefahren des Reichtums? Reicht <strong>Wohlstand</strong> aus?<br />
Diese Bedenken betreffen nicht nur die Gegenwart. Bedrohungen des<br />
Wohlergehens zukünftiger Generationen, zum Beispiel durch die globale<br />
Umweltzerstörung, sind von gleicher Bedeutung wie die Gefahren