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Wohlstand als Aufgabe

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voll, und niedrige Bezahlung kann die Betroffenen in die Armut abrutschen<br />

lassen. Solche Arbeitsstellen sind zudem stets gefährdet, da die<br />

Arbeitgeber unter Umständen in Länder ziehen, in denen der Lohnsatz<br />

noch geringer ist. Eine Verbesserung der Qualität der Arbeit und damit<br />

des Lohnniveaus wird eine Erhöhung von Bildungsstandards und eine<br />

Erweiterung der Berufsausbildung und Umschulung notwendig<br />

machen. Dies kann nicht den Regierungen in Cardiff oder in<br />

Westminster überlassen werden, sondern erfordert eine<br />

Wiederbelebung von Bürgerbewusstsein und Gemeinschaftsleben und<br />

einer gesunden Partnerschaft zwischen den lokalen Behörden, dem privaten<br />

und ehrenamtlichen Sektor und den Kirchen und Glaubensgemeinschaften.<br />

Die Erfahrungen in der nordwestlichen Region Großbritanniens bestätigen<br />

diesen Gesamteindruck. Wie in Wales liegen die Einkommen in<br />

dieser Region unterhalb des Durchschnitts. Auch scheint vielen<br />

Menschen der Zugang zu <strong>Wohlstand</strong> verwehrt zu sein. Verglichen mit<br />

dem britischen Durchschnitt sind die Menschen weniger gebildet,<br />

weniger gut ausgebildet, leiden eher unter schlechter Gesundheit und<br />

sind mit größerer Wahrscheinlichkeit Empfänger von Erwerbs-unfähigkeitsunterstützung.<br />

Zwar hat die Arbeitslosigkeit abgenommen, doch<br />

ist die Anzahl der Menschen in schlecht bezahlter Arbeit angestiegen.<br />

Wie anderenorts ist aber auch dort eine Wiederbelebung des<br />

Gemeinschaftsgeistes und eine Neubewertung des Beitrags der<br />

Zivilgesellschaft zum öffentlichen Leben zu beobachten. Dies hat zu<br />

einer zunehmend wichtigen Rolle der Kirchen und Glaubensgemeinschaften<br />

geführt, die sich in einer großen Bandbreite erfolgreicher und<br />

nachhaltiger Aktivitäten für die Gemeinschaft einsetzen.<br />

Das vorliegende Projekt hat dank der guten Dienste der Abteilung für<br />

Soziales des Irischen Rates der Kirchen (Irish Council of Churches)<br />

sowohl Material aus der Republik Irland <strong>als</strong> auch aus Nordirland zu<br />

Rate gezogen. Die Unterschiede sind dramatisch und wurden in zwei<br />

Seminaren veranschaulicht, einem in Dublin und einem in Belfast.<br />

Die Republik Irland hat seit ihrem Eintritt in die Europäische Union<br />

1972 außergewöhnliche wirtschaftliche Fortschritte gemacht. Ihre entschiedenen<br />

Bemühungen ausländische Investitionen anzuziehen waren<br />

im Wesentlichen erfolgreich. Ein Bestandteil dieser investorenfreundlichen<br />

Strategie ist es gewesen, Unternehmenssteuern und individuelle<br />

Steuern niedrig zu halten. Im Ergebnis entspricht die Besteuerung in<br />

der Republik einem wesentlich geringeren Anteil des Nationaleinkommens<br />

<strong>als</strong> irgendwo sonst in der EU. Deswegen bekommen diejenigen,<br />

die keinen Anteil an den Erträgen des Aufschwungs hatten, keinen dem<br />

Eine zunehmend wichtige Rolle für<br />

die Kirchen und Glaubensgemeinschaften,<br />

die sich in einer großen<br />

Bandbreite erfolgreicher und nachhaltiger<br />

Aktivitäten für die<br />

Gemeinschaft einsetzen<br />

Die Besteuerung in der Republik<br />

entspricht einem wesentlich geringeren<br />

Anteil des Nationaleinkommens<br />

<strong>als</strong> irgendwo sonst in der EU<br />

Die Frage der sozialen Gerechtigkeit<br />

bleibt stark umstritten<br />

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