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Wohlstand als Aufgabe

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Streben nach Einkommensmaximierung vorziehen.<br />

Auch die Anerkennung der Verantwortung von Vätern muss in ihren<br />

Arbeitsbedingungen Niederschlag finden. Wo sie allein für die<br />

Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind, müssen die gleichen Überlegungen<br />

wie bei Müttern auch auf sie angewandt werden. Arbeitgeber<br />

jedoch haben nicht das Recht, auf eine bestimmte Zuweisung der<br />

Elternrollen in den Familien derer, die sie einstellen, zu bestehen. Wer<br />

auch immer möchte, sollte die hauptsächliche Betreuung übernehmen<br />

können. Auch wenn ein Elternteil nicht die hauptsächliche Betreuung<br />

der Kinder übernommen hat, sollten Arbeitgeber dessen Recht auf ein<br />

privates und ein familiäres Leben und die hierzu nötige Zeit und<br />

Energie respektieren. Von kurzfristigen Notwendigkeiten abgesehen ist<br />

daher eine Arbeitskultur, die Arbeitnehmer anhand ihrer Bereitschaft zu<br />

Überstunden beurteilt, für das private und familiäre Leben schädlich<br />

und darum nicht mit einer christlichen Arbeitsethik vereinbar.<br />

Es wäre f<strong>als</strong>ch, bei der Sicherung von Elterninteressen die Bedürfnisse<br />

kleiner Kinder zu vernachlässigen. Die Regierungsstrategie, Armut<br />

durch eine Reduzierung der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, kann zur<br />

Folge haben, dass Frauen mit kleinen Kindern früher <strong>als</strong> sie es eigentlich<br />

wünschen oder es die Interessen dieser Kinder erlauben würden,<br />

wieder zurück in die Arbeitswelt gezwungen werden. Die<br />

Beobachtungen einer großen Zahl von Untersuchungen liegen nahe,<br />

dass sich Kinder bis zum dritten Lebensjahr in Kindertagesstätten nicht<br />

immer optimal entwickeln, dass dies aber nach dem dritten Lebensjahr<br />

durchaus der Fall sein kann. Die Verfügbarkeit von staatlicher<br />

Unterstützung bei den Kosten für Kinderbetreuung hat einen Anreiz für<br />

Frauen geschaffen, andere Frauen unabhängig vom Alter ihrer Kinder<br />

für deren Pflege zu bezahlen, anstatt dies selbst zu tun (wofür sie<br />

selbstverständlich nicht bezahlt würden).<br />

Arbeit <strong>als</strong> die Antwort auf Armut<br />

Die von Beveridge vorgeschlagenen Reformen des Sozialversicherungssystems<br />

hingen eng mit dem wirtschaftlichen Elend zusammen.<br />

Zur damaligen Zeit, in der Weltwirtschaftskrise noch in frischer<br />

Erinnerung war, wurde die Arbeitslosigkeit in Folge des Zusammenbruchs<br />

der Weltwirtschaft <strong>als</strong> offensichtliche Ursache für solches Elend<br />

angesehen. Durch die allgemeinen Beiträge zur Sozialversicherung<br />

sollte sich die Gesellschaft <strong>als</strong> Ganze die Kosten der Arbeitslosigkeit<br />

teilen, so dass die Last nicht allzu stark auf der benachteiligten Gruppe<br />

Die Anerkennung der Verantwortung<br />

von Vätern muss in ihren<br />

Arbeitsbedingungen Niederschlag<br />

finden<br />

Eine Arbeitskultur, die Arbeitnehmer<br />

anhand ihrer Bereitschaft zu<br />

Überstunden beurteilt, ist für das<br />

private und familiäre Leben schädlich<br />

und darum nicht mit einer<br />

christlichen Arbeitsethik vereinbar<br />

Der Wohlfahrtsstaat, das staatliche<br />

Bildungssystem und der Nationale<br />

Gesundheitsdienst (National Health<br />

Service) waren die drei wichtigsten<br />

Vermächtnisse ihrer Zeit<br />

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