14.01.2013 Aufrufe

Wohlstand als Aufgabe

Wohlstand als Aufgabe

Wohlstand als Aufgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der freie Wille ist grundlegend für<br />

die menschliche Natur und Teil des<br />

göttlichen Schöpfungsplanes<br />

Ohne die Freiheit, das Schlechte zu<br />

wählen, bleibt Moralität unterentwickelt:<br />

Der zum Guten gezwungene<br />

Mensch ist nicht wirklich tugendhaft<br />

Jemand, der alles hat, wird wahrscheinlich<br />

nichts davon zu schätzen<br />

wissen, da er sich nichts davon<br />

wirklich ausgesucht hat<br />

24<br />

‘gedeihen’. Diese moralischen Konzepte haben sich nie ausschließlich<br />

auf einen wirtschaftlichen Zustand bezogen, sondern auf Wohlfahrt<br />

oder Wohlergehen im Allgemeinen. Dies wirft die Frage nach den<br />

menschlichen Möglichkeiten auf, die eine zutiefst religiöse Frage ist.<br />

Was ist das Ideal, auf das hin alle menschliche Entwicklung ausgerichtet<br />

werden soll? Christen mögen in der ‘Nachahmung Christi’ eine<br />

Antwort suchen, und sie werden auch betonen, dass diese ein hingebungsvolles<br />

Streben nach individueller und sozialer Gerechtigkeit verlangt.<br />

Ein gerechtfertigter Mensch ist, theologisch gesprochen, auch<br />

ein gerechter Mensch.<br />

Sind die grundlegenden Notwendigkeiten des Lebens gesichert, dann<br />

manifestiert sich der Wunsch nach größerem <strong>Wohlstand</strong> in anderen<br />

Formen, da neue Dimensionen menschlichen Erblühens in den Blick<br />

kommen. Hierzu gehört <strong>als</strong> eine der wichtigsten und vornehmsten die<br />

menschliche Freiheit. Diese sollte nicht nur <strong>als</strong> die Fähigkeit verstanden<br />

werden, Konsumentscheidungen zu treffen, sondern <strong>als</strong> die<br />

Fähigkeit sich frei für das entscheiden zu können, was wahrhaft gut ist.<br />

Der freie Wille ist grundlegend für die menschliche Natur und Teil des<br />

göttlichen Schöpfungsplanes. Mit eingeschlossen in die Freiheit, die<br />

Gott den Menschen geschenkt hat, ist die Freiheit, schlechte<br />

Entscheidungen zu treffen. Gottes Weisheit hat erkannt, dass jede andere<br />

Art von Freiheit keine wahre Freiheit wäre. Ohne die Freiheit, das<br />

Schlechte zu wählen, bleibt Moralität unterentwickelt: Die zum Guten<br />

gezwungene Person, ist überhaupt nicht wirklich tugendhaft.<br />

Tugend ist die Fähigkeit, die richtige Wahl zu treffen, besonders wenn<br />

die f<strong>als</strong>chen Optionen durchaus ihre eigene Anziehungskraft hätten.<br />

Doch die Unabhängigkeit, derer sich die Menschheit nach Gottes<br />

Willen erfreuen soll, reicht über die Sphäre der Moral, in der das<br />

Gewissen regiert, hinaus. Sie bedeutet unter vielen möglichen<br />

Optionen diejenige auszuwählen, die die Individualität und den einzigartigen<br />

Charakter einer jeden Person ausdrückt und weiterbringt. So<br />

können die Einzelnen dem näher kommen, wie sie sein sollen, und<br />

damit Gottes Absicht bei ihrer Erschaffung erfüllen. Gleichzeitig<br />

‘schaffen’ sie so ihr eigenes Leben – auch hier ist menschliche<br />

Kreativität am Werk.<br />

<strong>Wohlstand</strong> bedeutet auf diesem Gebiet nicht nur, eine reiche<br />

Bandbreite an Auswahlmöglichkeiten zu haben, um so der<br />

Individualität eines oder einer jeden besser zu entsprechen, sondern<br />

auch, dass jede und jeder Einzelne die Mittel hat, eine solche Wahl zu<br />

treffen. Aber auswählen zu können, was eine moralisch wünschenswerte<br />

Ausübung der Fähigkeit zur Freiheit ist, erfordert auch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!