Wohlstand als Aufgabe
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Der freie Wille ist grundlegend für<br />
die menschliche Natur und Teil des<br />
göttlichen Schöpfungsplanes<br />
Ohne die Freiheit, das Schlechte zu<br />
wählen, bleibt Moralität unterentwickelt:<br />
Der zum Guten gezwungene<br />
Mensch ist nicht wirklich tugendhaft<br />
Jemand, der alles hat, wird wahrscheinlich<br />
nichts davon zu schätzen<br />
wissen, da er sich nichts davon<br />
wirklich ausgesucht hat<br />
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‘gedeihen’. Diese moralischen Konzepte haben sich nie ausschließlich<br />
auf einen wirtschaftlichen Zustand bezogen, sondern auf Wohlfahrt<br />
oder Wohlergehen im Allgemeinen. Dies wirft die Frage nach den<br />
menschlichen Möglichkeiten auf, die eine zutiefst religiöse Frage ist.<br />
Was ist das Ideal, auf das hin alle menschliche Entwicklung ausgerichtet<br />
werden soll? Christen mögen in der ‘Nachahmung Christi’ eine<br />
Antwort suchen, und sie werden auch betonen, dass diese ein hingebungsvolles<br />
Streben nach individueller und sozialer Gerechtigkeit verlangt.<br />
Ein gerechtfertigter Mensch ist, theologisch gesprochen, auch<br />
ein gerechter Mensch.<br />
Sind die grundlegenden Notwendigkeiten des Lebens gesichert, dann<br />
manifestiert sich der Wunsch nach größerem <strong>Wohlstand</strong> in anderen<br />
Formen, da neue Dimensionen menschlichen Erblühens in den Blick<br />
kommen. Hierzu gehört <strong>als</strong> eine der wichtigsten und vornehmsten die<br />
menschliche Freiheit. Diese sollte nicht nur <strong>als</strong> die Fähigkeit verstanden<br />
werden, Konsumentscheidungen zu treffen, sondern <strong>als</strong> die<br />
Fähigkeit sich frei für das entscheiden zu können, was wahrhaft gut ist.<br />
Der freie Wille ist grundlegend für die menschliche Natur und Teil des<br />
göttlichen Schöpfungsplanes. Mit eingeschlossen in die Freiheit, die<br />
Gott den Menschen geschenkt hat, ist die Freiheit, schlechte<br />
Entscheidungen zu treffen. Gottes Weisheit hat erkannt, dass jede andere<br />
Art von Freiheit keine wahre Freiheit wäre. Ohne die Freiheit, das<br />
Schlechte zu wählen, bleibt Moralität unterentwickelt: Die zum Guten<br />
gezwungene Person, ist überhaupt nicht wirklich tugendhaft.<br />
Tugend ist die Fähigkeit, die richtige Wahl zu treffen, besonders wenn<br />
die f<strong>als</strong>chen Optionen durchaus ihre eigene Anziehungskraft hätten.<br />
Doch die Unabhängigkeit, derer sich die Menschheit nach Gottes<br />
Willen erfreuen soll, reicht über die Sphäre der Moral, in der das<br />
Gewissen regiert, hinaus. Sie bedeutet unter vielen möglichen<br />
Optionen diejenige auszuwählen, die die Individualität und den einzigartigen<br />
Charakter einer jeden Person ausdrückt und weiterbringt. So<br />
können die Einzelnen dem näher kommen, wie sie sein sollen, und<br />
damit Gottes Absicht bei ihrer Erschaffung erfüllen. Gleichzeitig<br />
‘schaffen’ sie so ihr eigenes Leben – auch hier ist menschliche<br />
Kreativität am Werk.<br />
<strong>Wohlstand</strong> bedeutet auf diesem Gebiet nicht nur, eine reiche<br />
Bandbreite an Auswahlmöglichkeiten zu haben, um so der<br />
Individualität eines oder einer jeden besser zu entsprechen, sondern<br />
auch, dass jede und jeder Einzelne die Mittel hat, eine solche Wahl zu<br />
treffen. Aber auswählen zu können, was eine moralisch wünschenswerte<br />
Ausübung der Fähigkeit zur Freiheit ist, erfordert auch