14.01.2013 Aufrufe

Wohlstand als Aufgabe

Wohlstand als Aufgabe

Wohlstand als Aufgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wenn Direktoren es nicht für nötig<br />

halten deutlich zu machen, dass sie<br />

hinsichtlich ihrer eigenen<br />

Bezahlung in gleicher Weise handeln<br />

wie hinsichtlich derer ihrer<br />

Mitarbeitenden, werden ihre<br />

Unternehmen nicht blühen<br />

Es ist richtig, dass die Regierung<br />

prüft, in welchem Umfang<br />

Aktionären größerer Einfluss auf<br />

die Firmenpolitik eingeräumt werden<br />

kann<br />

Im Allgemeinen bringt Wettbewerb<br />

dem Gemeinwohl Vorteile und vermehrt<br />

den <strong>Wohlstand</strong><br />

Bewusste oder unbewusste<br />

Absprachen mit dem Ziel, den<br />

Wettbewerb auszuschalten, schaden<br />

32<br />

darüber, geringe, einstellige Lohnerhöhungen von Managern und<br />

Direktoren angeboten zu bekommen, deren Einkommen bereits 40 oder<br />

50 oder mehr <strong>als</strong> 50 Mal höher <strong>als</strong> ihr eigenes ist, und die einander vor<br />

kurzem beträchtliche zweistellige Zuwächse zugestimmt haben. Dies<br />

gilt in gleicher Weise in Bezug auf die Betriebsrenten.<br />

Wenn Direktoren es nicht für nötig halten, deutlich zu machen, dass sie<br />

hinsichtlich ihrer eigenen Bezahlung in gleicher Weise handeln wie<br />

hinsichtlich derer ihrer Mitarbeitenden, werden ihre Unternehmen<br />

nicht gedeihen. Viele Aktionäre und ihre Vertreter beginnen diese<br />

Gefahren zu sehen und ein Gefühl für die darunter liegenden moralischen<br />

Fragen zu entwickeln. Sie haben versucht, <strong>als</strong> die eigentlichen<br />

Eigentümer der Unternehmen von ihrer Macht Gebrauch zu machen,<br />

um exzessive Vorstands-Pakete unter Kontrolle zu halten. Kirchlichinstitutionelle<br />

Investoren sind zu Recht in diesen Fragen aktiv geworden,<br />

könnten aber zweifellos effektiver sein. Manager und Vorstände<br />

haben sich daran gewöhnt, dass ihnen gestattet wird, ein Unternehmen<br />

in ihrem eigenen Interesse zu führen anstatt im Interesse der Aktionäre,<br />

obwohl dies üblicherweise das Alibi ist, hinter dem sie sich verstecken<br />

Manchmal sehen sie nicht mehr, worin der Unterschied besteht. Darum<br />

ist es richtig, dass die Regierung die Gesetzeslage auf die Frage hin<br />

prüft, inwieweit Aktionären größerer Einfluss auf Vorstandszahlungen<br />

und auf andere Aspekte der Firmenpolitik eingeräumt werden kann.<br />

Firmen sollten leichter gegenüber dem Gemeinwohl verantwortlich<br />

gemacht werden können. Im Allgemeinen ist es mit einer christlichen<br />

Ethik der verantwortlichen Haushalterschaft von <strong>Wohlstand</strong> nicht zu<br />

vereinbaren, wenn Investoren dazu ermutigt werden, oder es ihnen<br />

gestattet wird, nur kurzfristige Dividenden und die Aktienkursbewegungen<br />

im Blick zu haben, und sich nicht weiter dafür zu interessieren,<br />

was mit ihrem Eigentum (<strong>als</strong> investiertem Kapital) geschieht, und wie<br />

dieses das Gemeinwohl betrifft,.<br />

Gerade so, wie die Versuche von Gewerkschaften, das Angebot an<br />

Arbeitskräften zu kontrollieren, manchmal erste Kennzeichen von<br />

Monopolen aufgewiesen haben - samt den daraus folgenden<br />

Verzerrungen der Marktbedingungen - lässt auch die Kollusion hoch<br />

bezahlter Geschäftsleute und Unternehmensvorstände, einander ihre<br />

Verdienste in die Höhe zu treiben, die Merkmale von Kartellen erkennen,<br />

und hat ebenso bereits einige Märkte verzerrt.<br />

Adam Smith und Karl Marx stimmten in der Überzeugung überein,<br />

dass die Anbieter von Waren und Dienstleistungen den Wettbewerb<br />

nicht mögen, sondern sich lieber in Form einer, wie Smith es nennt,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!