Jungfraujoch ausverkauft Kommunikationsmassnahmen

„Jungfraujoch ausverkauft“ Kommunikationsmassnahmen
2.2 Problemstellung
Das Konzept für das neue Berghaus Top of Europe, welches am 1. August 1987 in Betrieb
genommen wurde, basiert auf einer Tagesspitze von 3‘500 und einer Jahresspitze von
350‘000 Besuchern. Im Juli und August 2008 verzeichneten die Jungfraubahnen an 9 Tagen
über 5000 Jungfraujochbesucher.
Mittwoch, den 6. August 2009, war der Auslöser für Sofortmassnahmen 2009. Die Gäste
reisten an diesem Tag generell später als üblich an. Das Wetter war am Morgen noch sehr
schön, am Nachmittag jedoch braute sich ein unerwartetes Gewitter zusammen. Wegen
Blitzschlag mussten die Touristen von der Sphinx, dem Plateau und dem Aletschausgang in
das Hauptgebäude verlassen. Somit befanden sich um 16.00 Uhr über 1‘000 Personen in
der Bahnhofhalle, welche darauf warteten mit dem nächsten Zug herunter zu fahren. Für den
Zug Nr. 570 waren um 16.00 Uhr bereits Reservationen für 300 Personen vorhanden, wes-
halb sich die Rückreise für die übrigen Besucher verzögerte.
Dies führte zu einem völligen Tumult. Familien mit Kindern wurden entzweit, Kunden, welche
Sauerstoff benötigten, konnten in der Menschenmenge nur schwer erreicht werden. Dank
dem richtigen Reagieren des gesamten Personals konnte die Situation einigermassen ent-
schärft werden. Von Qualität kann so aber keine Rede sein. Dieser Vorfall hat zu 13 schriftli-
chen Reklamationen und zu zahlreichen Telefonanrufen geführt. Im Berner Oberländer er-
schien sogar ein Leserbrief. Diese Erfahrung zeigte, dass es bei einer ungünstigen Gäste-
verteilung, zeitlich, wie auch wetterbedingt, bereits ab 4‘000 Jungfraujochbesuchern Steh-
plätze geben kann.
Die Jungfraubahnen versuchen nun mit einer Kontingentierung der Jungfraujochbesucher
die Qualität und die Sicherheit für den einzelnen Gast zu gewährleisten.
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 7