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Weltwirtschaftskrise_Band_I_V1 - Wirtschaftskrise - Blogworld.at

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Teil I Eine ganz normale Krise?<br />

…………………………………………………………………………………………………………....<br />

ten Kostenproblem».“ 114 An diesem Zit<strong>at</strong> können wir immerhin soviel erkennen, dass der oben st<strong>at</strong>istisch<br />

festgestellte Rückgang der Investitionen auch bald die reine Reproduktion der fixen Produktionsmittel<br />

treffen könnte und nicht bloß die Erweiterungsinvestitionen. Und das ist n<strong>at</strong>ürlich kein Spezifikum<br />

Bayerns, sondern diese Frage stellt sich weltweit bei einer Industrieauslastung von um die<br />

70%. Die Stahlindustrie Brasiliens war Anfang 2009 nur zu 70% ausgelastet.<br />

Laut D<strong>at</strong>en der Federal Reserve (US) die vom „Dow Jones Newswires“ vom 16.6.2009 zitiert werden,<br />

betrug in den Mon<strong>at</strong>en April, März und Mai 2009 die Industrieauslastung der USA zwischen 69,4%<br />

und 68,2%, wobei sich für die einzelnen Branchen erhebliche Unterschiede ergeben:<br />

Verarb. Langlebi- Primär- Kfz Verbrauchs- Bergbau Versorger<br />

Gewerbe ge Güter metalle<br />

güter<br />

März 2009 65,9% 59,9% 45,3% 41,8% 72,5% 85,2% 80,1%<br />

Mai 2009 65,0% 58,3% 45,3% 38,3% 72,5% 80,8% 79,3%<br />

Tabelle 5: Kapazitätsauslastung der Industrie in den USA im März und Mai 2009 nach Branchen<br />

Hier erkennt man deutlich die Autokrise, die mit einer Auslastung von nur 38,3% im Mai 2009 Neg<strong>at</strong>ivrekorde<br />

bricht. Bemerkenswert ist aber auch die geringe Auslastung des fixen Kapitals bei der<br />

Branche für die Herstellung von „langlebigen Gütern“ – unter die vermutlich auch selbst wieder Ausrüstungsgüter<br />

für die Industrie fallen. Dazu muss man wissen, dass in der Regel unterschiedliche<br />

Branchen auch unterschiedliche Auslastungsr<strong>at</strong>en haben – also auch in «normalen» Zeiten, nicht nur<br />

während der Krise. Aber gerade die Maschinenindustrie h<strong>at</strong>te im langjährigen Schnitt eine höhere<br />

Auslastung als etwa die Lebensmittelindustrie oder die Bauindustrie. Das Beispiel Schweiz eignet sich<br />

als Beispiel gut, weil einerseits die Schweizer Industrie insgesamt fortschrittlich ist und anderseits sich<br />

keine Branche in einer spezifischen überzyklischen Krise befindet. Da die D<strong>at</strong>enreihe in der Tabelle 6<br />

bis 2007 reicht, sind die Zahlen auch noch nicht durch die aktuelle <strong>Weltwirtschaftskrise</strong> geprägt 115 :<br />

Industrie<br />

ohne Bau<br />

Nahrung<br />

Textil<br />

Nichtmetall.<br />

Produkte<br />

……………………………………………………………………………………………………………<br />

42<br />

Metall<br />

Maschinenbau<br />

Papier,<br />

Druck<br />

Optik, Elektrogeräte<br />

Chemie<br />

Bau insgesamt<br />

Auslastungsgrad<br />

2001-07<br />

83,7 75,7 80,9 81,4 84,1 86,6 84,0 86,6 83,2 73,3<br />

Tabelle 6: Auslastungsgrad nach Industriebranchen, Schweiz, Angaben in Prozent<br />

Ähnliche Verhältnisse lassen sich für die deutsche Industrie in den 1990er Jahren feststellen. 116 In der<br />

Tabelle 6 ist der Bau nicht unter «Industrie» subsummiert. Die Bauwirtschaft h<strong>at</strong> saisonal bedingt<br />

114 http://www.vbme.biz/agv/vbw-Presse-Pressemitteilungen-<br />

Bayerische_M+EIndustrie_Kapazitaetsauslastung_auf_AllzeitTief--21061,ArticleID__9074.htm (3.9.2009)<br />

115 D<strong>at</strong>en aus folgender Quelle: http://www.dievolkswirtschaft.ch/ (3.9.2009)<br />

116 Auch http://www.cesifogroup.de/pls/guest/download/ifo%20Schnelldienst/ifo%20Schnelldienst%202001/text-lindl.pdf<br />

(3.9.2009) zeigt<br />

sehr aussagekräftig die unterschiedlichen Auslastungstiefs je nach Branche an Hand der D<strong>at</strong>en der deutschen<br />

Industrie beim vorletzten Konjunkturtief 1993. Auch hier erkennen wir die stärkere Vol<strong>at</strong>ilität der Produktionsmittelindustrie<br />

(in der St<strong>at</strong>istik „Vorprodukte“ und „Investitionsgüter“) gegenüber der Konsumgüterindustrie,<br />

da die Auslastung erstere auf um die 70% sank, letztere über 80% verblieb, was offensichtlich der überzyklische<br />

«Normalzustand» der westdeutschen Industrie in den 1990er Jahren war.<br />

116 Quelle: http://www.gtai.de (25.8.2009); Recherchestand: Juni 2009.

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