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Weltwirtschaftskrise_Band_I_V1 - Wirtschaftskrise - Blogworld.at

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Eine ganz normale Krise? Teil I<br />

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Brasilien gehören, sind von der <strong>Wirtschaftskrise</strong> schwer getroffen. Auf der Ebene des n<strong>at</strong>ionalen und<br />

intern<strong>at</strong>ionalen leihbaren Geldkapitals gehörten sie bislang zu den typischen Anlageplätzen. „Hauptquelle<br />

des externen Kapitalzuflusses nach L<strong>at</strong>einamerika waren ausländische (Netto-)Direktinvestitionen in<br />

Höhe von rund US$ 82 Mrd., knapp US$ 3 Mrd. weniger als im Rekordjahr 2007. Die Hälfte der ausländischen<br />

Direktinvestitionen entfiel auf Brasilien und Mexiko, die beiden Hauptanlageländer ausländischer Investoren in<br />

L<strong>at</strong>einamerika. In Brasilien stiegen die (Brutto-)Direktinvestitionen ausländischer Anleger gegenüber dem bisherigen<br />

Rekordjahr 2007 nochmals um 30% auf US$ 45 Mrd. an, wobei es sich nahezu ausschließlich um Investitionen<br />

in den Bereichen Bergbau, Öl- und Gasförderung sowie Landwirtschaft und Fischerei handelte.“ … Die<br />

FDI versiegten, als die <strong>Weltwirtschaftskrise</strong> ausbrach. Der IMF schätze im Frühjahr 2009 die Entwicklung<br />

für die Halbkolonien insgesamt wie folgt ein: „Foreign direct investment is expected to fall by 20<br />

percent this year”. 157<br />

Das war aber nicht die einzige Quelle des Unbill …“Der 29. September 2008 war aber nicht nur für São<br />

Paulo, dem wichtigsten Finanzpl<strong>at</strong>z L<strong>at</strong>einamerikas, ein „Schwarzer Montag“. Dieser Tag war auch für die<br />

Börsen in Argentinien, Chile, Mexiko und Peru ein lunes negro, an dem sie Kursverluste innerhalb eines einzigen<br />

Tages verzeichneten, welche die Verluste fast eines Jahrzehnts übertrafen. In Folge der Kurseinbrüche sank<br />

die Marktkapitalisierung der 392 an der Bolsa de Valores de São Paulo (Bovespa) notierten Unternehmen innerhalb<br />

eines Jahres um rund 45%, wovon nicht nur Banken betroffen wurden, sondern auch der sta<strong>at</strong>liche Erdölkonzern<br />

Petrobras, der Bergbaukonzern Companhia Vale do Rio Doce und der Brauereikonzern AmBev. In Argentinien<br />

büßten priv<strong>at</strong>e Pensionsfonds, die Administradoras de Fondos de Jubilaciones y Pensiones (AFJP),<br />

innerhalb von zwölf Mon<strong>at</strong>en 20% ihrer Vermögenswerte ein, die aus argentinischen Sta<strong>at</strong>sanleihen, Aktien<br />

und Einlagen in Investmentfonds bestehen. Auch in Chile, lange Zeit als Insel der Stabilität in L<strong>at</strong>einamerika<br />

gelobt, verlor der Index der Börsenkurse innerhalb eines Jahres mehr als 40 Prozentpunkte. In Mexiko sank der<br />

Kursindex allein im 4. Quartal um über 70 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal.“ Und: „Der Rückzug<br />

von Kapitalanlegern aus Schwellenländern, der mit zunehmender Risikoaversion der Investoren im letzten<br />

Quartal 2008 unübersehbar wurde, wird 2009 die Stimmung an den l<strong>at</strong>einamerikanischen Kapitalmärkten mitbestimmen.<br />

Ob die Risikozuschläge für l<strong>at</strong>einamerikanische Anleihen, die sich 2008 gegenüber dem Jahres ende<br />

2007 mehr als verdoppelt haben, weiter ansteigen.“ 158<br />

Diese Berichte müssen richtig verstanden werden. Die Börsenstürze L<strong>at</strong>einamerikas bedeuten, dass<br />

die Anleger ihre Titel möglichst schnell verkaufen bzw. verkaufen wollen – damit fällt auch deren<br />

Marktpreis, also der Kurs. Fallen die meisten Kurse, so sieht man auf den Charts die Indices, die sich<br />

ja aus vielen zueinander gewichteten Titeln zusammensetzen, nach unten zeigen … die Börsen verlie-<br />

Abbildung 20: Kursverlauf einiger afrikanischer und asi<strong>at</strong>ischer Börsenindices<br />

157http://www.imf.org/external/pubs/ft/survey/so/2009/NEW030309A.htm (20.9.2009)<br />

158 http://www.gigahamburg.de/dl/download.php?d=/content/publik<strong>at</strong>ionen/pdf/gf_l<strong>at</strong>einamerika_0901.pdf<br />

(18.9.2009)<br />

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