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Weltwirtschaftskrise_Band_I_V1 - Wirtschaftskrise - Blogworld.at

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Eine ganz normale Krise? Teil I<br />

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Krise etwas genauer als Abbildung 28 (vgl. in der Abbildung 29 vor allem die blaue Kurve für 2009) 217 .<br />

Hier sehen wir auch, wann der Weltmarktpreis eines errechneten Mittelwertes aller Weltmarktsorten<br />

die 40-Dollar-Marke (schwarze Linie) unterschritt.<br />

Zusammengefasst: Wir sehen also auch beim Rohöl wie bei vielen anderen Rohstoffen – und etwas<br />

weniger ausgeprägt bei den fertigen Konsumgütern – Preisverfall während der ersten harschen Phase<br />

der Krise, etwa vom Oktober 2008 bis zum März 2009 und abgesehen von kurzfristigen Schwankungen<br />

einen mäßigen Preisanstieg ab April 2009. Wir werden in dem folgenden Kapitel «Kurzer Aufschwung?»<br />

auf letztere Erscheinung im Detail zu sprechen kommen.<br />

Wir kommen nun zu der zweiten besonderen Ware, dem Gold. „Wir verkaufen alleine in unserer Wiener<br />

Filiale täglich zehn bis 15 Kilogramm Gold pro Tag“ … „die Ögusssa“ – das ist die Österreichische Gold-<br />

und Silberschneideanstalt – „h<strong>at</strong> deshalb die Barrenproduktion verzehnfacht“ 218 . In der Krise gibt es die<br />

Tendenz, das der Goldpreis wieder steigt: „Anleger greifen wieder verstärkt zu Gold. Die Feinunze verteuerte<br />

sich auf 847 Dollar (plus zwei Prozent). „Gold wird immer noch als sicherer Anlagehafen betrachtet“, sagte<br />

ein Analyst der Deutschen Bank.“ 219 . Selbst nach einem Jahr <strong>Wirtschaftskrise</strong> kann man in dem Wirtschaftsteilen<br />

der Tageszeitungen folgende Meldungen finden: „Trotzdem scheinen die Anleger noch von<br />

Ängsten geplagt zu sein. Anders ist der rasante Anstieg des Goldpreises auf zuletzt deutlich über 1.000 Dollar<br />

die Feinunze nicht zu erklären. Und dieser Anstieg spiegelt sich durchaus in den Umsätzen der Edelmetallhändler<br />

mit Priv<strong>at</strong>en wider: Bei der Schoeller Münzhandel GmbH, einer Tochter der Münze Österreich, beispielsweise<br />

ist heuer schon im ersten Halbjahr der gesamte Vorjahresums<strong>at</strong>z übertroffen worden.“ 220<br />

Gold h<strong>at</strong> das Zeug zur «Krisenwährung» oder zumindest zur sicheren Veranlagung. Wobei hier der<br />

der Begriff «Krisenwährung» genauso wie der Begriff «Devisenkrise» nicht im buchstäblichen Sinne<br />

zu verstehen ist. Auch mitten in der Krise wird nicht mit Gold bezahlt – das hätte nur Sinn bei völliger<br />

wirtschaftlicher Zerrüttung wie unmittelbar nach dem Krieg. Dennoch bewirkt die Krise und die<br />

Entwertung sonstiger Anlageformen, dass Anleger einen Teil ihres Portfolios vergolden. Wobei sich<br />

folgender Unterschied ergibt: Kleine Anleger, also einfach nur Reiche kaufen t<strong>at</strong>sächlich physisches<br />

Gold, professionelle Anleger hingegen setzen auf die Aktien der Goldminen, also etwa Rubicon Minerals<br />

oder Kinnross Gold (beides kanadische Titel), die von der gestiegenen Nachfrage durch die erste<br />

Gruppe profitieren.<br />

Abbildung 30: Gold in US-Dollar per Unze,<br />

2000 - 2009<br />

Wenn dem so ist, steigt der Marktpreis von Gold in der<br />

Krise und sinkt beim Boom? Ganz so eindeutig ist es<br />

aber auch wieder nicht. Der Goldpreis zum Beispiel<br />

stieg zuerst in den Boomjahren, wie Abbildung 30<br />

zeigt. 221 Damit folgte das Gold dem Run auf Rohstoffe,<br />

die gerade den Boom von 2001/2002 bis 2007 ausmachte.<br />

Als die Krise losging, sackte der Goldpreis zuerst einmal<br />

ebenfalls ab. Verhält sich Gold also doch wie alle anderen<br />

Rohstoffe? Nein, aber für den Preisverfall von Sommer<br />

2008 bis zum Jänner 2009 gibt es wiederum spezifi-<br />

sche Gründe, die allerdings ebenfalls mit der Krise zusammenhängen. In diesem halben Jahr stieg war<br />

217 www.tecson.de/prohoel.htm (12.10.2009)<br />

218 Die Presse, 7. Oktober 2008, Seite 33.<br />

219 http://diepresse.com/home/wirtschaft/boerse/422856/index.do?from=suche.intern.portal<br />

220 Die Presse, 11. Oktober 2009, Seite 21.<br />

221 http://www.kitco.com/scripts/hist_charts/yearly_graphs.plx (8.10.2009)<br />

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