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Weltwirtschaftskrise_Band_I_V1 - Wirtschaftskrise - Blogworld.at

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Eine ganz normale Krise? Teil I<br />

……………………………………………………………………………………………………………<br />

immer eine geringere Auslastung. Umso bezeichnender ist es aber, wenn nun in der Krise jene Branchen,<br />

die während des Jahr-zehntes eine durchschnittliche Auslastung über 80% bis über 85% h<strong>at</strong>ten,<br />

nun unter 70% liegen, was wir aus der Tabelle 5 zu den US-Branchen 2009 erkennen können.<br />

Diese Aussage stimmt n<strong>at</strong>ürlich nur insofern, als wie hier Auslastungstrends unterschiedlicher Länder<br />

als tendenziell verallgemeiner-bar abstrahieren. Für einige europäische Länder finden sich in der Liter<strong>at</strong>ur<br />

117 die D<strong>at</strong>en der Abbildung 9. Hier erkennen wir, dass die Auslastungsr<strong>at</strong>e über einen längeren<br />

Zeitraum innerhalb einer Spannbreite von 5%-Punkten einigerermaßen synchron verläuft Und dass es<br />

aber auch Sonderfälle, wie Italien gibt, die vom Schnitt mit 10%-Punkten abweichen. Aber auch Italiens<br />

Industrie h<strong>at</strong>te am Höhepunkt des letzten Zyklus eine Auslastung von fast 80%. Und von der<br />

US-Industrie wissen wir etwa: „Im Durchschnitt der Jahre 1972 bis 2007 h<strong>at</strong> sich die Auslastung auf 81,0<br />

Prozent belaufen.“ 118<br />

Abbildung 9: Auslastungsr<strong>at</strong>en der Industrie einiger europäischer<br />

Länder zwischen 1999 und 2008<br />

Auslastungsprobleme der Industrie<br />

sind für uns in zweierlei Hinsicht<br />

interessant: Erstens als Basis für Prognosen<br />

und zweitens als Basis um einen<br />

Teil der Ursachen der <strong>Wirtschaftskrise</strong><br />

zu erklären. Um dies zu<br />

veranschaulichen, gehen wir zu dem<br />

letzten Konjunkturtief zu Beginn der<br />

2000er Jahre zurück und werfen einen<br />

Blick auf das Verhältnis von Indust-<br />

rieproduktion und Industrieauslastung.<br />

Als Beispiel dient uns wieder die<br />

Schweiz: In der Abbildung 10 sehen<br />

wir, dass die Industrieproduktion um das Jahr 2000 herum beachtliche Steigerungsr<strong>at</strong>en h<strong>at</strong>te (Skala<br />

auf der linken Seite des Graphs), während der Grad der Auslastung der Industrie (Skala am rechten<br />

Rand des Graphs) zur gleichen Zeit<br />

bloß einen geringen Anstieg verzeichnete<br />

119 . Das Ergebnis dieser Differenz<br />

sozusagen war der Einbruch der<br />

dustrieproduktion 2001-2002. Als<br />

ge des Rückgangs der<br />

duktion ist naheliegender Weise auch<br />

die die Auslastung im Keller … im<br />

Fall der Schweiz zu Beginn des Jahrzehntes<br />

bei 80%, was aber für die<br />

Schweiz dieser Jahre gering war, genauso<br />

wie beim vorletzten Konjunkturtief,<br />

1993. Wir können diese St<strong>at</strong>is-<br />

Abbildung 10: Veränderung der Industrieproduktion gegenüber<br />

dem jeweiligen Vorjahresquartal und Kapazitätsauslastung in Prozent,<br />

Schweiz 1991 bis 2008<br />

tik auch so interpretieren, dass es zwei<br />

Arten des Auslastungstiefs gibt: Eine,<br />

die zwangsläufig im Verlauf der Krise<br />

117 http://www.dievolkswirtschaft.ch/de/editions/200904/pdf/Etter.pdf (4.9.2009)<br />

118 http://www.handelsbl<strong>at</strong>t.com/politik/konjunktur-nachrichten/us-industrie-staerkster-einbruch-seit-<br />

1974;2064702 (4.9.2009)<br />

119 http://www.dievolkswirtschaft.ch/ (3.9.2009)<br />

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