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Weltwirtschaftskrise_Band_I_V1 - Wirtschaftskrise - Blogworld.at

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Teil I Eine ganz normale Krise?<br />

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basiert dies auf einen Report des IMF, der im März 2009 verfasst wurde und daher auf ältere D<strong>at</strong>en<br />

basiert. Die Preisentwicklung der industriellen Rohstoffe (metallische und agrarische) sehen wir genauer<br />

in der Abbildung 18, die auch die D<strong>at</strong>en vom Sommer 2009 zur Grundlage h<strong>at</strong> 142 .<br />

Abbildung 17: Welthandelspreise für Metalle,<br />

Energie und Nahrungsmittel 2004 - 2010<br />

Abbildung 18: Commodity Industrial Imputs Price Index September<br />

2004 - August 2009<br />

Würden wir die Preisentwicklung ausschließlich der metallischen Rohstoffe betrachten, kämen wir<br />

übrigens zu fast denselben Ergebnis wie bei Abbildung 18. Somit können wir die blaue Kurve «Metalls»<br />

der Abbildung 17 mit dem Kurvenverlauf der Abbildung 18 direkt vergleichen und sehen, abgesehen<br />

von der naheliegenden Übereinstimmung, dass der IMF den Anstieg der Welthandelspreise ab<br />

März 2009 anfangs falsch einschätze.<br />

Kommen wir nun zu unseren letzten exemplarischen Länderbesprechungen. Myanmar´s «Verletzlichkeit»<br />

durch die <strong>Wirtschaftskrise</strong> sieht der IMF weder durch einen Rückzug der FDI, noch durch<br />

ausfallende Überweisungen von Arbeitsmigranten oder durch eine reduzierte «Entwicklungshilfe»,<br />

sondern höchstens durch den Handel geben. Die Veränderungen des BIP zwischen 2008 und der<br />

Prognose für 2010 zeigte wenig Dram<strong>at</strong>ik (vgl. Tabelle 9). Hingegen fiel das BIP-Wachstum Kirgisiens<br />

von rd. 7,9% (2008) auf 0,9% (2009). Dennoch ist die «Verletzlichkeit» Kirgisiens nicht einmal über<br />

den Handel, sondern in erster Linie nur durch eine Reduktion der Überweisungen von Arbeitsmigranten<br />

nach Kirgisien gegeben. Das Kriterium der «Vulnerability» ist enge an die Definition als<br />

least developed country der UNO geknüpft, die für uns unbrauchbar ist. Der IMF verwendet die K<strong>at</strong>egorie<br />

«Vulnerability» um potentielle Schäden, also eigentlich Gefahren, für diese Volkswirtschaften darzustellen.<br />

Was aber t<strong>at</strong>sächlich geschieht, muss damit nichts zu tun haben. German Trade and Invest<br />

hingegen betrachtete im März 2009 Myanmar als gefährdet: „Neg<strong>at</strong>ive Auswirkungen auf die Handelsbilanz<br />

sind vor allem durch die stark gesunkenen Gaspreise zu erwarten, die rund 40% der Exporterlöse ausmachen.<br />

In den ersten neun Mon<strong>at</strong>en von 2008 fiel der Handelsbilanzüberschuss bereits um fast 40% im Vergleich<br />

zum Vorjahr (von 2,38 Mrd. auf 1,72 Mrd. US$). Neben Erdgas, dessen Preis an den Erdölpreis gekoppelt ist,<br />

leiden auch die übrigen Exporte (Reis, Hülsenfrüchte, Textilien) unter dem Preisverfall auf den Weltmärkten<br />

und rezessionsbedingten Auftragsstornierungen. Daneben sind auch die Gastarbeiterrücküberweisungen von<br />

Myanmarern im Ausland deutlich zurückgegangen.“ Zu beachten ist dabei allerdings, dass der Außenhandel<br />

für das BIP Myanmars nicht ganz jene Bedeutung h<strong>at</strong>, wie etwa für den Jemen oder für Bolivien.<br />

Der Export machte 2006 etwa 25% gemessen am BIP aus. Zum Vergleich: In Bolivien rd. 33%<br />

(2008). Der Gasexport erwirtschaftete einen Handelsbilanzüberschuss, der aber mit der sonstigen binnenwirtschaftlichen<br />

Struktur Myanmars wenig zu tu h<strong>at</strong>. Fast 70% der Bevölkerung lebt von der<br />

hauptsächlich nicht exportorientierten Landwirtschaft; diese trägt 40% zum BIP bei. „Demgegenüber<br />

trägt die verarbeitende Industrie, im Wesentlichen die Textilproduktion, lediglich etwa 14% zum BIP bei; der<br />

142 Qualle Abbildung 17: http://www.imf.org/external/pubs/ft/books/2009/globalfin/globalfin.pdf<br />

(20.9.2009); Quelle Abbildung 18: http://www.indexmundi.com/commodities/?commodity=industrial-inputsprice-index&months=60<br />

(20.9.2009)<br />

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