Österreichischer Rechtspfleger Juni 2011 - ZA Justiz
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Der Österreichische Recht§pfleger Fachbereich Außerstreit<br />
mehr nachlasszugehörig<br />
■ Zwingend, wenn ein<br />
Inventar zu errichten ist<br />
■ Sonst einvernehmliche<br />
Bestimmung möglich<br />
Übernahmepreis Abs 2 (1)<br />
■ Einvernehmliche Bestimmung<br />
der Höhe<br />
■ Vereinbarung zwischen<br />
Partner und Nachlass<br />
> Vertretung des Nachlasses<br />
notwendig<br />
■ „... soweit nicht in Rechte<br />
von Gläubigern und<br />
Pflichtteilsberechtigten eingegriffen<br />
wird... „<br />
Bedeutung unklar<br />
EB nennen Anfechtungsklage<br />
für Gläubiger bzw.<br />
Pflichtteilsergänzungsklage<br />
für Noterben<br />
L ist skeptisch; einvernehmliche<br />
Bestimmung<br />
kann mE durch Antrag<br />
auf Nachlassabsonderung<br />
und/oder Inventarisierung<br />
verhindert werden<br />
Übernahmepreis § 14<br />
Abs 3 (1)<br />
■ Privilegierter (= verringerter)<br />
Übernahmepreis<br />
■ 2 Voraussetzungen für<br />
Privilegierung<br />
■ Partner ist konkret pflichtteilsberechtigt<br />
und<br />
■ Partner hat dringendes<br />
Wohnbedürfnis<br />
> Feststellungen im<br />
Protokoll<br />
> Feststellungen in<br />
Beschlussbegründung<br />
Übernahmepreis Abs 3 (2)<br />
■ Ad konkrete Pflichtteilsberechtigung<br />
Pflichtteilsberechtigung<br />
nach ABGB<br />
Enterbung, Erbunfähigkeit<br />
und -unwürdigkeit<br />
schaden<br />
Bei Pflichtteilsverzicht:<br />
nach hL ist durch Aus -<br />
legung des Verzichtsvertrages<br />
zu ermitteln, ob<br />
sich dieser Verzicht auch<br />
auf § 14 Abs 3 bezieht<br />
Übernahmepreis Abs 3 (3)<br />
■ Ad dringendes Wohn -<br />
bedürfnis<br />
■ Strittig; Meinungen:<br />
Heranziehen Rspr zu § 30 Abs 2 Z 4 und<br />
Z 6 MRG<br />
Ermöglichen des wie-bisher-weiter-Wohnens<br />
EB: auch künftiges Wohnbedürfnis ist zu<br />
berücksichtigen > hL: eher streng, weil<br />
sonst Vermögensschutz statt (historisch<br />
beabsichtigtem) Schutz vor Obdachlosigkeit<br />
■ Kein gewöhnlicher Aufenthalt erforderlich ><br />
offenbar kein Dauerkriterium mehr notwendig<br />
auch kurzes/temporäres Wohnbedürfnis relevant<br />
Rspr zu WEG 1975 nicht mehr ohne Weiteres<br />
verwendbar<br />
Übernahmepreis Abs 3 (4)<br />
■ Gestaffelte Höhe<br />
1. Variante<br />
keine Überschuldung<br />
keine weiteren Noterben<br />
2. Variante<br />
Überschuldung<br />
keine weiteren Noterben<br />
3. Variante<br />
keine Überschuldung<br />
weitere Noterben<br />
4. Variante<br />
Überschuldung<br />
weitere Noterben<br />
Übernahmepreis Abs 3 (5)<br />
■ 1. Variante<br />
(keine Überschuldung, keine Noterben)<br />
■ Partner hat keinen Übernahmepreis zu<br />
zahlen<br />
■ Kein Nachteil für Gläubiger oder Noterben<br />
denkbar<br />
Übernahmepreis Abs 3 (6)<br />
■ 2. Variante<br />
(Überschuldung, keine Noterben)<br />
■ Partner hat „den zur Deckung der Nachlassverbindlichkeiten<br />
erforderlichen Betrag“ zu zahlen<br />
Umfasst wohl alle Verbindlichkeiten, d.h.<br />
auch Verfahrenskosten, Masseforderungen<br />
und Legate (weil mE lex specialis zu § 783<br />
ABGB)<br />
Problem: Schulden sind im Nachlassverfahren<br />
nur mit einfachen Mitteln festzustellen;<br />
laut den EB ist auch keine Gläubigereinberufung<br />
notwendig > Höhe des Übernahmepreises<br />
ist im Streitfall nur im Prozess zu<br />
klären<br />
■ Höchstens jedoch die Hälfte des Übernahmepreises<br />
nach Abs 2 (d.h.:. Zahlungspflicht 0<br />
bis 25% des Verkehrswertes des gesamten<br />
Mindestanteils >Deckelung)<br />
Aufteilung des Nachlasses zwischen Gläubigern,<br />
Erben, und Noterben nach allgemeinem<br />
Recht<br />
Übernahmepreis Abs 3 (7)<br />
■ 3. Variante (keine Überschuldung,<br />
weitere Noterben)<br />
■ Neben Partner ist zumindest<br />
ein weiterer konkret<br />
Pflichtteilsberechtigter vorhanden<br />
> Partner hat die Hälfte des<br />
Übernahmepreises nach<br />
Abs 2 (= 25% des Verkehrswertes<br />
des gesamten<br />
Mindestanteils) an<br />
den Nachlass zu zahlen<br />
Fixer Betrag, d.h. unabhängig<br />
ob bzw. in welcher<br />
Höhe Pflichtteile<br />
überhaupt zustehen<br />
(:: Variante 2)<br />
Aufteilung des Nachlasses<br />
zwischen Gläubigern,<br />
Erben, und Noterben<br />
nach allgemeinem<br />
Recht<br />
Übernahmepreis Abs 3 (8)<br />
■ 4. Variante<br />
(Überschuldung, weitere<br />
Noterben)<br />
■ Ist Kombination der Varianten<br />
2. und 3.<br />
■ Partner hat fix die Hälfte<br />
des Übernahmepreises<br />
nach Abs 2 an den Nachlass<br />
zu zahlen<br />
Aufteilung des Nachlasses<br />
zwischen Gläubigern,<br />
Erben, und Noterben<br />
nach allgemeinem<br />
Recht<br />
Übernahmepreis Abs 3 (9)<br />
■ Einvernehmliche Bestimmung<br />
der Höhe<br />
(wie bei Abs 2 geregelt)<br />
■ Durch Partner und Nachlass<br />
>Vertretung notwendig<br />
■ „... soweit nicht in Rechte<br />
von Gläubigern und<br />
Pflichtteilsberechtigten eingegriffen<br />
wird... „<br />
Bedeutung unklar<br />
Mat nennen Anfechtungsklage<br />
für Gläubiger bzw.<br />
Pflichtteilsergänzungsklage<br />
L ist skeptisch; einvernehmliche<br />
Bestimmung<br />
kann durch Antrag auf<br />
Nachlass absonderung<br />
und/oder Inventarisierung<br />
verhindert werden<br />
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