Österreichischer Rechtspfleger Juni 2011 - ZA Justiz
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Fachbereich Außerstreit Der Österreichische Recht§pfleger<br />
Pflichtteilsansprüche in<br />
§ 14 Abs 3<br />
■ hL<br />
(Nach Hofmann, FamZ<br />
2006, 231)<br />
■ Berechnungsgrundlage<br />
ist nicht privilegierter<br />
Übernahmepreis nach<br />
Abs 3, sondern voller nach<br />
Abs 2<br />
■ mE: Nachlasspflichtteil<br />
berechnet sich vom privilegierten<br />
Übernahmepreis<br />
■ > Ersparnis durch Privilegierung<br />
ist als Bereicherung<br />
über Anrechnungsregeln<br />
zu lösen<br />
(Lösung der hL ist<br />
erster Schritt des<br />
JB 114)<br />
Übernahmepreis und Hypotheken<br />
(1)<br />
■ Haftung für Hypothekarschulden<br />
■ Völlig unklar, nur 1 Lehrmeinung<br />
v Czermak, auf<br />
die verwiesen wird<br />
Lasten sind abzuziehen<br />
(Solidarschulden iZw zur<br />
Hälfte, Einzelschulden<br />
des Erblassers zur Gänze)<br />
und verringern den Wert<br />
des zugewachsenen<br />
Anteils und daher den<br />
Übernahmepreis<br />
Schuldbeitritt des Partners<br />
zu den Schuldverhältnissen,<br />
die den übernommenen<br />
Hypotheken zugrunde<br />
liegen<br />
Regress nach § 896 ABGB<br />
für denjenigen (Erben<br />
oder Partner), der von<br />
Gläubigern in Anspruch<br />
genommen wird<br />
Übernahmepreis und Hypotheken<br />
(2)<br />
■ Haftung für Hypothekarschulden<br />
■ Probleme dieser Ansicht<br />
Abziehen von Lasten<br />
wird von Czermak nicht<br />
begründet, sondern<br />
vorausgesetzt; Geldlasten<br />
verringern aber nach hA<br />
den Verkehrswert nicht,<br />
sondern sind zu beseitigen<br />
(Depurierung nach<br />
16<br />
§ 928 ABGB)<br />
Schuldbeitritt des Partners zu seinen eigenen<br />
Solidarschulden ist dogmatisch fragwürdig<br />
Regress nach § 896 ABGB bei Vorweg-Abziehen<br />
nicht berechenbar, weil Zirkelschluss<br />
■ Ergebnis Workshop Retz: nicht abziehen, sondern<br />
Übernahmepreis und Erblasseranteil der<br />
Verbindlichkeiten ansetzen<br />
Erlassen des Übernahmepreises (1)<br />
■ § 14 Abs 4<br />
■ Institute – womit kann erlassen werden?<br />
■ Befreiungsvermächtnis, errichtet nach dem<br />
30.9.2006<br />
■ Schenkungsvertrag auf den Todesfall, errichtet<br />
nach dem 30.9.2006<br />
■ Schriftl. Vereinbarung iSd § 14 Abs 5 WEG<br />
2002, errichtet vor dem 30.9.2006 (Folgen<br />
unklar!)<br />
■ Umfang – was kann erlassen werden?<br />
■ Übernahmepreis nach § 14 Abs 2<br />
■ Übernahmepreis nach § 14 Abs 3<br />
■ jeweils ganz oder teilweise<br />
■ Gewähren von Zahlungskonditionen, Ersetzungsbefugnis,<br />
etc.<br />
Erlassen des Übernahmepreises (2)<br />
■ Durch Befreiungsvermächtnis iSd § 663 ABGB<br />
> verpflichtet Nachlass/Erben zum Schulderlass<br />
(passiert nicht ipso iure durch Kodizill!)<br />
> Nachlass muss vertreten sein<br />
> Erlassen sollte protokolliert werden (Einantwortungsnachweis)<br />
Sonderfall: (als solche ungültige) letztwillige<br />
Verfügung über Mindestanteil zugunsten<br />
Partner<br />
hA: Konversion in Befreiungsvermächtnis<br />
möglich, wenn es dem wahren Erblasserwillen<br />
entspricht (Gantner, in Hausmann/Vonkilch,<br />
Österr. Wohnrecht WEG § 14 Rzz 5, 50)<br />
■ Durch Schenkungsvertrag auf den Todesfall<br />
Erlassen des Übernahmepreises (3)<br />
■ Gläubigerschutz bei Befreiungsvermächtnis<br />
Gläubiger gehen Vermächtnisnehmern vor<br />
> Kürzung durch bedingte Erbantrittserklärte<br />
Erben oder Verlassenschaftskurator nach<br />
§ 692 ABGB (dieser hat gegebenenfalls<br />
Schulderlass und Kürzung vorzunehmen)<br />
Insolvenz: Vermächtnisse nach § 58 Z 3 IO<br />
ausgeschlossen<br />
■ D.h.: Partner wird um so viel gekürzt, wie notwendig<br />
ist, um Nachlassverbindlichkeiten<br />
abzudecken<br />
■ Gilt genauso auch für Schenkungsvertrag nach<br />
dem Todesfall nach Vermächtnislösung der hA.<br />
Erlassen des Übernahmepreises (4)<br />
■ Schutz der Noterben bei Befreiungsvermächtnis<br />
Für die Bemessung des Pflichtteils werden<br />
Vermächtnisse generell<br />
nicht abgezogen<br />
(materielle) Beitragspflicht<br />
des Partners nach<br />
§ 783 ABGB (auch) für<br />
unbedingt erbantrittserklärte<br />
Erben<br />
Kürzung nach § 692<br />
ABGB für bedingt erbantrittserklärte<br />
Erben und<br />
Verlassenschaftskurator<br />
■ Gilt genauso auch für<br />
Schenkungsvertrag auf den<br />
Todesfall nach Vermächtnislösung<br />
der hA<br />
Erlassen des Übernahme -<br />
preises (5)<br />
■ Gläubigerschutz bei Schenkungsvertrag<br />
auf den<br />
Todesfall nach Vertrags -<br />
lösung<br />
Gläubiger können nach<br />
§ 29 Z 1 IO und § 3 Z 1<br />
AO anfechten<br />
Bei Überschuldung: Verteilung<br />
des Nachlassvermögens<br />
durch bedingt<br />
erbantrittserklärte Erben<br />
oder Verlassenschaftskurator<br />
nach IO<br />
Insolvenz: Forderung aus<br />
Schenkungsvertrag nach<br />
§ 58 Z 3 IO nachrangig ><br />
gilt auch bei Überlassung<br />
des Nachlasses an<br />
Zahlungs statt<br />
■ D.h.: Partner wird um so<br />
viel gekürzt, wie notwendig<br />
ist, um Nachlassverbindlichkeiten<br />
abzudecken<br />
Erlassen des Übernahme -<br />
preises (6)<br />
■ Schutz der Noterben bei<br />
Schenkungsvertrag auf den<br />
Todesfall nach Vertrags -<br />
lösung<br />
Pflichtteil wird nach<br />
Abzug des erlassenen<br />
Übernahmepreises<br />
bemessen (daher niedrigereBemessungsgrundlage)<br />
Keine Beitragsflicht des<br />
Partners nach § 783<br />
ABGB (aA Umlauft: subsidiäre<br />
Beitragspflicht<br />
nach allen anderen Legaten)<br />
Nur Schenkungsanrech-